Lazy Buggles headlines

James Cridland's Radio Futrure

YouTubers killed the Radio-Star, schreibt der Daily Telegraph über die Schwierigkeiten des BBC Radio 1-Bosses, jungen Nachwuchs zu finden.

Video killed the radio starwill automation kill the labor force?  fragt ein Beratungsunternehmen. Wird Automatisierung Arbeitsplätze vernichten oder die Produktivität der Arbeitnehmer schärfen?

Will it be streams that kill the radio star? war eine Frage auf einer Medienkonferenz.

Digital killed the radio star, sagt die Denver Post und bezweifelt, dass iHeart Media noch ein Jahr überleben wird.

Eine Technologie-Website fragt die etwas unpassende Frage: Instagram Stories Now Have More Users Than Snapchat Stories: Has Video Killed the Radio Star?

Spotify killed the Radio-Star, sagt eine Nachrichten-Website für Studenten.

„Don’t kill the Radiostar – Warum wir Personalities im Radio brauchen“, hieß ein Panel auf den Lokalrundfunktagen 2017 in Nürnberg.

Noch mehr Beispiele zu finden, dürfte nicht schwerfallen. Horn, Downes und Woolley haben eindeutig ein sehr eingängiges Lied geschrieben – auch wenn es kaum die USA Top 40 erobert hat.

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Aber es ist Faulenzer-Journalismus – und in der Tat eine Falschmeldung. Denn – wie man es auch drehen und wenden mag – Radio ist nicht tot.

Das Pew-Forschungszentrum bestätigt die Nielsen-Forschung seit 2009. In jenem Jahr schalteten 92% aller Amerikaner im Alter von über 12 Jahren das Radio mindestens einmal pro Woche ein. Im Jahr 2016 lag diese Zahl bei 91%.

Laut Edison Research liegen die wöchentlichen Online-Radio-Hörerzahlen (inkl. Online-Stationen und MW/UKW-Simultanübertragungen) jetzt bei 53% aller amerikanischen Erwachsenen.

Während finanzielle Schwierigkeiten von iHeart und Westwood One in den Mittelpunkt gerieten, ist der tatsächliche Umsatz für Radio einschließlich MW/UKW und Satelliten-Radio – gemeint ist Live-Radio – tatsächlich im Aufwärtstrend. Der Gesamtumsatz stieg zum Beispiel im Jahr 2015 in den USA um 1,6% auf 21,9 Milliarden US-Dollar.

Und wenn Sie Geschichten wie diese von der Washington Post lesen, die die harten Anstrengungen von Musikkünstlern hervorhebt, ihre Songs ins Radio zu bringen , dürfte Ihnen klar werden, dass auch die Musikindustrie nicht glaubt, Radio wurde durch irgendetwas abgetötet.

Vielleicht können wir als Vertreter der Radioindustrie zeigen, wie lebendig wir sind : indem wir diese Faulenzer-Beiträge nicht ohne lautstarke Beschwerden, Kommentare und Briefe an den Redakteur durchgehen lassen. Es sind schändliche Lügen mit schädlichen Folgen! Wir haben wirklich etwas Besseres verdient!

 

James CridlandDer “Radio-Futurologe” James Cridland beschäftigt sich mit neuen Plattformen und Technologien und ihre Wirkung auf die weltweite Radiobranche. Er spricht auf Radio-Kongressen über die Zukunft des Radios, schreibt regelmäßig für Fachmagazine und berät eine Vielzahl von Radiosendern immer mit dem Ziel, dass Radio auch in Zukunft noch relevant bleibt. Sein wöchentlicher Newsletter (in Englisch) beinhaltet wertvolle Links, News und Meinungen für Radiomacher und kann hier kostenlos bestellt werden: james.cridland.net.