Nachfrage zu DAB+ Radioerlebnis enorm – Anpassung des Digitalisierungsfonds für flächendeckende Nutzung dringend notwendig
Das erste Halbjahr 2023 hat das digitale Radio in Österreich in den Mittelpunkt gerückt. Mehr als eine Million Österreicher:innen hören mehrmals im Monat Radio über DAB+, so der aktuelle Radiotest. Um die Empfangbarkeit und Bekanntheit von DAB+ zu fördern, ist eine Erhöhung des Digitalisierungsfonds entscheidend.
Bereits jetzt gilt DAB+ als wichtiger Fortschritt im österreichischen Radiosektor. Neben einem verbesserten Klangerlebnis bietet die Technologie Hörer:innen einen klaren Empfang und ein vielfältiges regionales Senderangebot. Damit leistet DAB+ einen entscheidenden Beitrag zur Medien- und Programmvielfalt in Österreich. Noch immer gibt es jedoch zahlreiche Gebiete ohne Netzabdeckung.
DAB+ Netzausbau für flächendeckende Versorgung
Damit alle Bürger:innen das Potenzial von DAB+ ausschöpfen können, ist die flächendeckende Verfügbarkeit wesentlich. Für die Übertragung haben sich sogenannte Multiplex-Plattformen (MUX) etabliert. In Österreich kommen mit der MUX I und II derzeit zwei dieser Plattformen zum Einsatz. Sie versorgen hierzulande gesamt 83 Prozent der Menschen mit DAB+, weisen jedoch eine Vielzahl an regionalen Lücken auf. Deshalb ist die Umsetzung eines neuen DAB-Multiplex (MUX III) für 2024 geplant, um den DAB+ Ausbau weiter voranzutreiben. Ziel ist es, regionale Lücken in der Netzabdeckung zu schließen und die Verfügbarkeit von DAB+ zu verbessern.
Änderung des Privatradio-Gesetzes und Digitalisierungsfonds
Um das digitalterrestrische Radio DAB+ in Österreich weiterzuentwickeln, hat der Nationalrat bereits eine Gesetzesnovelle zur Änderung des Privatradio-Gesetzes beschlossen. Dadurch wird mehr Programmvielfalt am Radiomarkt möglich. Die Novellierung des Radiogesetzes ist jedoch nur ein erster Schritt. Umso wichtiger ist es nun, die Verbreitung der Übertragungstechnologie DAB+ durch gezielte Fördermaßnahmen zu stärken. Diese Aufgabe erfüllt grundsätzlich der von der RTR verwaltete „Digitalisierungsfonds“.
Investitionen in Medien- und Programmvielfalt
Der VÖP (Verband Österreichischer Privatsender) und der VDÖ (Verein Digitalradio Österreich) ersuchen das Bundesministerium für Finanzen als konsequenten nächsten Schritt, die Dotierung des Digitalisierungsfonds um 2 Millionen Euro jährlich (gesamt 2,5 Millionen Euro) zu erhöhen. Eine substanzielle Verbesserung der Empfangbarkeit und Marktdurchdringung ist mit der aktuellen Dotierung von 0,5 Millionen Euro nicht möglich.
Roman Gerner, Vorsitzender des Vereins Digitalradio Österreich, unterstreicht die Bedeutung der Finanzierung durch den Digitalisierungsfonds für den erfolgreichen Netzausbau: „Die bevorstehende Umsetzung des neuen DAB-Multiplex im Jahr 2024 erfordert eine dringende Überprüfung und Anpassung des Digitalisierungsfonds, um die Medien- und Programmvielfalt angemessen zu fördern. Eine Aufstockung auf 2,5 Millionen Euro ist nicht nur notwendig, sondern auch zwingend erforderlich.“
Der Verein Digitalradio Österreich setzt sich seit 2013 für die Förderung und Entwicklung des digitalen Hörfunks in Österreich ein. Mit 30 Mitgliedern, darunter 20 Privatradiosender, die 5 führenden Hersteller von DAB+ fähigen Geräten sowie bedeutende Fachhändler wie MediaMarkt und Electronic Partner, ist der Verein eine starke Plattform und ein treibender Akteur in der digitalen Radioentwicklung. Die Mitglieder sowie alle Aktivitäten des Vereins können unter www.dabplus.at abgerufen werden.
Quelle: Verein Digitalradio Österreich