ARD Retro ab heute mit 400 neuen Archivschätzen im Regelbetrieb

Zum Welttag des Audiovisuellen Erbes am 27.10.2023 geht ein neues Angebot der ARD in den Regelbetrieb: ARD Retro in der ARD Audiothek. Nach einjähriger Pilotphase stellen nun alle Landesrundfunkanstalten der ARD ausgewählte historische Tondokumente aus der Zeit vor 1966 online.

Peter von Eckardt mit Caterina Valente im Frühprogramm 'Was gibt's Neues?' am 7. Juli 1965 (Bild: © Deutschlandradio / Karl-Heinz Schubert)
Peter von Eckardt mit Caterina Valente im Frühprogramm ‚Was gibt’s Neues?‘ am 7. Juli 1965 (Bild: © Deutschlandradio / Karl-Heinz Schubert)

Um den Brustumfang ging es im August 1957 bei einem außergewöhnlichen Wettbewerb in Berlin: Sechs Männer traten bei den Mister-Wahlen um die breiteste Brust an. Es gewann ein massiver Ex-Boxer mit einer Brustweite von 156 Zentimeter. Neben Ehre und Applaus gab es damals 50 Mark Preisgeld und einen Bericht im RIAS, einem Vorgänger von Deutschlandradio.

ARD Retro startet am UNESCO Welttag des audiovisuellen Erbes regulär

Es ist den beteiligten Rundfunkarchiven zu verdanken, dass die Welt von diesem Ereignis noch Kenntnis hat. Vor einem Jahr stellten im Rahmen eines Pilotversuchs Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb), Saarländischer Rundfunk (SR), Südwestrundfunk (SWR), Deutschlandradio und Deutsches Rundfunkarchiv (DRA) bereits besonders interessante Audios aus ihren Archivbeständen dauerhaft in der ARD Audiothek online. Zum UNESCO Welttag des audiovisuellen Erbes am 27.10.2023 stoßen nun die verbliebenen ARD-Medienhäuser mit zunächst etwa 400 weiteren historischen Radiobeiträgen aus ihren Archiven dazu. Aus dem Pilotprojekt wird ein reguläres ARD-Angebot.

In den Rundfunkarchiven der ARD Medienhäuser lagern riesige Menge historischen Materials. Die Audiothek-Rubrik ARD Retro stellt in einem ersten Schritt Beiträge und Interviews aus der Zeit vor Ende 1965 zur Verfügung. Die historischen Tondokumente müssen nicht, wie aktuelle Sendungen, nach einer gewissen Zeit wieder aus dem digitalen Angebot der ARD verschwinden, sondern bleiben dauerhaft verfügbar. Kontinuierlich werden neue hinzukommen.

Die neu eingestellten Dokumente erlauben Einblicke in Geschichte, Politik und Alltagsleben der jungen Bundesrepublik – vervollständigt durch Tondokumente aus den Archiven des einstigen staatlichen Rundfunks der DDR, die bereits seit der Pilotphase des Projektes online verfügbar sind.

Neben der originellen Berliner Mister-Wahl finden sich etwa Reportagen von der Trümmerbeseitigung in der im Krieg weitgehend zerstörten Hansestadt Bremen, Berichte vom Bau der Hamburger U-Bahn oder dem Untergang der Viermastbark „Pamir“ im September 1957. Einen besonderen Teil der Archiv-Dokumente stellen die Interviews dar, mal mit Prominenten wie dem großen bayerischen Komiker Karl Valentin, mal mit nur kurzeitig Bekannten wie dem ersten Lottomillionär der Bundesrepublik, einem jungen Bauarbeiter aus Aachen. ARD Retro in der Audiothek: Frei verfügbare deutsche Geschichte für die Ohren.

Quelle: ARD

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