Dritter Rundfunksektor anerkannt
Mit der Förderung des nichtkommerziellen Rundfunks und einem klaren Bekenntnis zur gesellschaftlichen Bedeutung von Freien Radios und Community TV wird der dritte Rundfunksektor auch im Rahmen der österreichischen Medienpolitik anerkannt.
Der Verband Freier Radios Österreich begrüßt die Entscheidungen der RTR über die Vergabe von 1,56 Mio. Euro an Förderungen für den nichtkommerziellen Rundfunk. Staatssekretär Josef Ostermayer unterstützt die Anerkennung des dritten Rundfunksektors und spricht im Zusammenhang der Förderentscheidungen von einer dritten Säule in der österreichischen Medienpolitik.
Die Leistungen des nichtkommerziellen Rundfunks unterstreicht Alfred Grinschgl, Geschäftsführer der RTR, wenn er meint: „Diese Förderungen sind eine Bestätigung
für das unglaublich vielfältige Programmangebot , das nichtkommerzielle Rundfunkveranstalter dem Publikum anbieten. Wir sprechen von einem offenen Zugang zu Rundfunksendungen und einem Programmangebot für alle Alters- und Zielgruppen sowie auch für MigrantInnen in ihren unterschiedlichen Sprachen.“
Kaum ein anderer Mediensektor bietet eine vergleichbare Programmvielfalt, spiegelt die gesellschaftliche Diversität in ähnlicher Breite wider und leistet mit der Schulung tausender ehrenamtlicher MitarbeiterInnen wichtige Bildungsarbeit zur Vermittlung von Medienkompetenz. An vielen Orten sind Freie Radios heute das einzige lokale Medium.
Helmut Peissl, Obmann des Verbandes Freier Radios zu den aktuellen Entscheidungen: „Der gesellschaftliche Wandel und die Kommerzialisierung der Medienlandschaft haben in den meisten Ländern dazu geführt, dass der traditionelle öffentliche Rundfunk seine Aufgaben nur mehr teilweise wahrnehmen kann. Für viele Bevölkerungsgruppen ist es heute der nichtkommerzielle, dritten Rundfunksektor, der eine zentrale öffentliche Aufgabe im Sinne der gesellschaftlichen Teilhabe und aktiven Partizipation erfüllt. Im Rahmen der österreichischen Medienpolitik ist es deshalb wichtig den dritten Rundfunksektor als zentrales Element in der Auseinandersetzung um Public Value im Rundfunk zu verankern. Mit den aktuellen Förderentscheidungen und den begleitenden politischen Aussagen sind wir diesem Ziel einen wichtigen Schritt näher gekommen. Nun geht es um den kontinuierlichen Aufbau neuer Freier Radio hin zu einer flächendeckenden Versorgung und die Ausweitung der Fördermittel auf jährlich 8 Mio.“