Die WDR mediagroup GmbH (WDRmg), größter Gesellschafter der ARD-Werbung Sales & Services GmbH (AS&S), kündigt für 2014 eine kritische Überprüfung sämtlicher Initiativen für die Werbegattung Radio an. Das gibt der Geschäftsführer der WDRmg, Michael Loeb, heute in Köln bekannt.
„Jedes Jahr investieren wir erhebliche Summen, um gemeinsam mit den Kollegen des privaten Radiovermarkters RMS die Relevanz der Gattung Radio bei den Werbekunden und Agenturen zu steigern“, so Loeb. „Vor dem Hintergrund der verschärften Forderungen der RMS nach Werbezeitenreduzierungen im öffentlich-rechtlichen Hörfunk und der daraus resultierenden Schwächung der gesamten Radiogattung müssen wir prüfen, ob wir noch mit den richtigen Partnern an einem Tisch sitzen“, so Loeb weiter.
Insgesamt müsse man feststellen, dass die individuellen Auffassungen, mit welchen Maßnahmen man die Gattung Radio im Ganzen stärken könne, ein sehr unterschiedliches Niveau erreicht hätten, meint Loeb. „Im Falle von Werbezeitenreduzierungen nach dem NDR-Modell schlagen alleine bei der WDRmg erhebliche Umsatzeinbußen zu Buche. In so einem Fall ist dann für Gattungsarbeit schlicht und ergreifend kein Geld mehr in der Kasse.“
Grundsätzlich nehme man mit Sorge zur Kenntnis, dass die positiven Gattungsinitiativen aufgrund von Partikularinteressen zunehmend konterkariert würden. „Gerichtsverfahren und Forderungen nach Marktbeschränkungen sind für uns in der Tradition als Gründungsmitglied der Radiozentrale keine Mittel der Wahl, Radio und Radiowerbung voranzubringen“, so Loeb abschließend in einer Pressemitteilung des Unternehmens.
Florian Ruckert, Vorsitzender der Geschäftsführung von RMS kommentiert diese Haltung der WDRmg als „äußerst bedauerlich“ in einem Statement gegenüber RADIOSZENE: „Gemeinsame Gattungsarbeit und intramedialer Wettbewerb sind zwei Themen, die man keinesfalls miteinander mischen sollte. Es ist klug und sinnvoll in Gattungsangelegenheiten mit der AS&S Radio an einem Strang zu ziehen und die Gattung Radio im intermedialen Wettbewerb ganzheitlich zu stärken“, so Ruckert. Diese Gattungsarbeit aufgrund des Wettbewerbs unter den Vermarktern in Frage zu stellen, sei für kontraproduktiv und nicht zielführend für einen starken Radiomarkt. „Zudem haben wir mit Audioeffekt ganz aktuell gezeigt, wie gut die gemeinsame Gattungsarbeit der beiden großen Vermarkter funktioniert. Und auch jetzt sind wir in enger Abstimmung darüber, wie es mit unseren Kreativpreisen und einer gemeinsamen Radiogattungsveranstaltung im kommenden Jahr weitergeht.“