MDR SPUTNIK: Elefantenquälerei als Major Promotion?

Veröffentlicht am 24. Mrz. 2011 von unter Deutschland

Radiosender in Deutschland zeigen bei ihren Major Promotions selten Kreativität. „Geheime Geräusche“ bestimmten meist das Tagesgeschäft. Eines der beiden Jugendprogramme des Mitteldeutschen Rundfunks, MDR SPUTNIK, versucht es auf einem anderen Weg und schickt einen Elefanten vor.

Seit dem programmlichen Umbau des Jugendprogramms MDR SPUTNIK hat sich nicht nur die Musik verändert. Der Sender hat den Wortanteil hörbar reduziert. Im Vergleich zur früheren Struktur, die noch Eric Markuse verantwortete, setzt SPUTNIK nun vermehrt auf klassische Promotionaktionen als Inhalt. Ein Resultat aus der Vorgabe des Hörfunkdirektors Johann Michael Möller, der mit dem Programm „mehr Jugendliche“ erreichen möchte. Die Media-Analyse bestätigte jüngst die Änderungen im Programm mit höheren Einschaltquoten. Diese bei einem öffentlich-rechtlichen Sender mit Bildungsauftrag aber als Maßstab zu setzen, ist fragwürdig.

Elefant Mala mit SPUTNIK-Hörerinnen aus Dessau (Bild: www.sputnik.de)

Elefant Mala mit SPUTNIK-Hörerinnen aus Dessau (Bild: www.sputnik.de)

Die aktuelle Maßnahme zur Quotensteigerung ist ein Elefant namens Mala bei der „SPUTNIK Fotosafari„. Mala ist das Aushängeschild auf einer Tour quer durch Sachsen-Anhalt und immer wiederkehrender Bestandteil im Programm. Jeder Hörer, der den Elefanten an zuvor bekannt gegebenen Orten besucht und sich mit ihm fotografieren lässt, hat die Chance auf 500 Euro. Ausgelost wird unter allen Fotos, die in der SPUTNIK-Redaktion eingehen; verlost wird ganz klassisch in der Morningshow.

Auf der Sender-Website erfährt man viel über die Elefantendame: Sie stamme aus Simbabwe, wiege rund vier Tonnen, und fresse jeden Tag rund 100 Kilo Heu. Elf Tage lang wird der Elefant, der sonst in einem Elefantenhof in Mecklenburg-Vorpommern beheimatet ist, durch das Sendegebiet befördert. Jeden Tag muss sich Mala mit einem SPUTNIK-Tuch bekleidet ablichten lassen. Zwar beteuert ein Tierpfleger in einem Video auf der SPUTNIK-Website, dass für genug Auslauf gesorgt und die artgerechte Versorgung gewährleistet sei. Die Notwendigkeit aber, ein Tier auf eine strapazierende Reise durch ein Bundesland zu schicken, hinterlässt ein kleines Geschmäckle. So wundert es nicht, dass sich bereits Tierschützer eingeschaltet haben, die das Vorgehen des MDR scharf kritisieren. Die Tierschutzorganisation PETA spricht gar von „Elefantenquälerei“.

Links
MDR SPUTNI Fotosfari
Ein Elefant, der MDR und Tierschützer
MDR-Pressemeldung: SPUTNIK Fotosafari: „Mala“ on tour

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Archivierte Kommentare

  1. René Kleinschmidt

    31. Mrz. 2011

    Also ich kenne den Elefanten schon seit vielen Jahren genauso wie seinen Besitzer, ein weltweit anerkannter und angesehener Tierlehrer, der die Aktion auch begleitet und ich kann versichern, dass es dem Tier gut geht! Es wird sehr viel Wert auf genügend Auslauf und auf das Wohl des Tieres gelegt. Auch den Transport in einem extragroßen LKW verläuft ohne Schäden für das Tier. Das Wohl seiner Tiere steht bei dem Besitzer (es sind insgesamt neun Elefanten) an erster Stelle. Und dort, wo Mala, die Elefantendame, zu Hause ist, kann sich jeder selbst davon überzeugen! Natürlich gibt es auch schwarze Schafe in diesem Bereich (Zirkusse, etc.), aber hier ist die Kritik wirklich nicht angebracht bzw. richtig!

  2. Ulrike Stahl

    27. Mrz. 2011

    Profitgier gegen Tierschutz. Lasst Euch doch selbst begaffen und betatschen. Macht Euch sicherlich großen Spass!

  3. Markus V Brunner

    26. Mrz. 2011

    Stoppt endlich die Ausbeutung der Tiere! Wann kapieren die Menschen endlich dass Tiere fühlende Lebewesen sind, und nicht zur allgemeinen Belustigung dienen? Elefanten (wie alle Wildtiere) gehören in die freie Wildbahn und nicht in Zirkuse, Zoos oder in die Fussgängerzone!

  4. fb100000203173397

    26. Mrz. 2011

    Menschen die sich keine Gedanken um andere Lebewesen machen, leben einfach leichter. Die mehrheit der Menschen lebt gerne mit einer Sichtschutzscheibe vorm Kopf. Das ICH zählt und nichts anderes. Es macht mich Wütend und lässt mich immer mehr an der Klugheit der Menchen zweifeln.

  5. Ronald

    25. Mrz. 2011

    @ Sven. Wenn hier etwas nervt, dann solch dumme und egeoistische Kommentare wie Deiner.

    Es ist doch einfach nicht zu glauben, dass öffentliche Gelder dazu verwendet werden, um Tiere zu quälen, nur in der Hoffnung die Quote zu bessern. Wenn sie so schlcht sind, dass sie auf solche Mittel angewiesen sind, dann sollen sie den Sender soch einfach dicht machen!!!

  6. Melanie Unland

    25. Mrz. 2011

    Aufklärung, statt Anfeindung… Wir Tierschützer sollten nicht die Unwissenden beschimpfen, sondern Wissen verbreiten.
    @Sven: Vielleicht weißt du nicht, dass Tiere eigentlich in Afrika usw in Freiheit leben, weil du dir nie Gedanken darüber gemacht hast und lieber in Zoos Sensationslust stillst, statt darüber nachzudenken, wer dem Menschen das Recht gibt, Tiere einzusperren??? Ist ja nicht schlimm, wenn man in der Schule nicht aufgepasst hat… vielleicht kommt ja irgendwann noch die Einsicht, dass auch Tiere Lebewesen sind….. .

  7. Daniel Baumann V

    25. Mrz. 2011

    Das arme Tier, aus Quotengeilheit wird wieder Tierquälerei. Das Tiere immer wieder in die Hände von herzlosen, kranken Menschen fallen müssen. Echt traurig.

  8. Merve Bass

    25. Mrz. 2011

    @ Sven: Wieso sollten wir Tierschützer uns selber schützen?Die wenigen von uns,die noch etwas von Tierliebe verstehen ,sind gegen solche Aktionen,weil die Tiere unter großem Stress leiden.
    Dann kommst du daher mit deinem total sinnlosen,unbedachten Kommentar.Kein Wunder,die Welt besteht grösstenteils aus solchen Menschen wie du,daher sollte man sich nicht wundern,warum Tierquälerei etc.laufend passiert!

  9. Stoppt diese scheisse!!!!

    Und Sven, setz dich lieber mal hin und denk mal ne Runde nach! Der Elephant gehort in die freie Wildniss und nicht in ne dumme Radiowerbung eines Senders, der sich nur vor Bankrott retten will! So sieht es aus, dass ihm keiner was tut, aber wie fandest Du es den ganzen Tag so ne Dumme Werbung anzuhaben und sich fotographieren zu mussen und die ganze Zeit nur stehen und sich nicht mal ausruhen zu konnen…DAS ist auch Tierqualerei!!!

  10. Anne-Catherine Oppermann

    25. Mrz. 2011

    Solche Idioten…. Elefanten für solche Aktionen… Sollen Giraffen dann in Zukunft werbung für Computeranbieter machen???????
    Ich hoffe die anderen Tierschuetzer bzw. Peter erreichen was!!!!

  11. Sven Bellringer

    25. Mrz. 2011

    aahh die tierschützer nerven! dem elefant passiert sicher nix. warum projizieren die menschen ständig ihre gedachten gefühle auf die tiere? ich bin dafür, dass die tierschützer so langsam vor sich selbst geschützt werden sollten!

  12. Ilona Chomiak

    25. Mrz. 2011

    Traurig….ist das.. das arme Tiere