Patrick Fuchs im RADIOSZENE-Interview: „Country ist bunt“

carlos urrutia hvAuc KohTc unsplash bigCountry Music und das deutsche Radio – eine traditionell schwierige Beziehung. Schade, vor allem weil das Genre bei Mapping-Studien – zumindest in einigen Regionen wie Bayern oder Mitteldeutschland – eigentlich gar nicht so schlecht abschneidet. Und auf eine durchaus hartnäckige Fanbasis verweisen kann. Trotzdem findet Country in den Hörfunkprogrammen kaum statt. Ein paar wenige Spezialsendungen bei Deutschlandradio, MDR Sachsen-Anhalt, SWR 1, Schwarzwaldradio, dazu eine Handvoll Shows bei bayerischen Lokalradios – das war es dann aber auch schon via Antenne. Berücksichtigung auf Playlisten? Einige Klassiker ja – und auch mal die eine oder andere Neuheit bei ARD-Kulturwellen, ansonsten Fehlanzeige. Als Alternativen bleiben den Fans nur die digitalen Wege. Und diese sind kaum vernünftig moderiert und musikalisch meist eindimensional gestrickt. Wie also sollen die Menschen hier über diese eigentlich sehr lebendige Musikszene informiert werden? 

Johhny CashZu einer positiveren Entwicklung tragen auch die Musikfirmen nur wenig bei, da selbst Erfolgskünstler aus den US-Charts in Deutschland kaum mehr veröffentlicht werden. Geschweige denn die Promotionmaschine dafür angeworfen wird. Ein weiteres Kernproblem ist, dass die hierzulande allseits bekannten Protagonisten des Genres tot (Johnny Cash), in die Jahre gekommen (Willie Nelson, Kris Kristofferson) oder einfach satt und wenig motiviert sind, um sich in Europa zu Werbezwecken ihrer neuen Alben abzustrampeln (wie etwa Garth Brooks). 

Dies war allerdings schon einmal anders – als die Plattenkonzerne CBS/Sony, RCA, EMI und BMG ab den 1980er-Jahren versuchten, Good Old Germany mit brachialer Werbepower vom Segen der US-amerikanischen Country Music zu überzeugen. Was am Ende aufgrund einer weltfremden Herangehensweise durch die Labels krachend in die Hose ging.

Letztlich fehlen den deutschen Radiomachern neben Repertoire auch die Überzeugung und das Hintergrundwissen um Country Music. Noch immer werden Klischees wie Cowboys, Western- und Trucker-Romantik aufgewärmt, die mit Country und Bluegrass tatsächlich nur sehr am Rande – und schon gar nichts mit der Entstehung dieser Musik – zu tun haben! In den Köpfen mancher „Musikexperten“ ist es gar ein Genre, das mit volkstümlicher deutscher Schlagermusik gleichzusetzen sei. Was für ein Unfug! Dabei ist die Country Music sehr facettenreich und beschäftigt sich, ebenso wie etwa Rock, oft mit tiefgründigen, sozialen und politischen Themen. Da geht es um Alltagssorgen, Gestrandete, gesellschaftliche Mißstände, Frauenrechte, Outlaws oder Umweltzerstörung. 

Dead SouthUnbemerkt von der deutschen Radiowelt hat sich in den letzten Jahren vor allem Bluegrass stilistisch enorm weiterentwickelt. Wie bei anderen Genres fließen verstärkt Stilarten wie Pop, Rock, Folk und sogar Jazz ein und lassen damit ein neues, modernes Klangbild entstehen. Bands und Künstler wie The Dead South oder Sierra Hull öffnen Bluegrass mit ihrer ganz eigenen Ausstrahlung nun auch für ein junges Publikum, dem diese Art von Musik bislang fremd war. Wichtige Crossover-Impulse in Verbindung mit Folk kommen hörbar zuletzt auch aus der europäischen Szene, die sich musikalisch nun durchaus auf Augenhöhe mit ihren nordamerikanischen Kollegen befindet. 

 

„Nach einer CMA-Statistik hören 51 Prozent der erwachsenen US-Bürger Country Music“

 

Patrick Fuchs moderiert beim bundesweiten Schwarzwaldradio eine der wenigen verbliebenen deutschen Country-Shows.  Im Gespräch mit RADIOSZENE-Mitarbeiter Michael Schmich unternimmt Fuchs einen Streifzug in die lebendige Welt der Bluegrass- und Country Music.


RADIOSZENE: Herr Fuchs, wie haben Sie zur Country Music gefunden? Als hauptberuflicher Kontrabassist bei den Essener Philharmonikern vermutet man auf den ersten Blick ja kaum eine direkte Nähe zum Genre…

Patrick Fuchs (Bild: Privatarchiv)
Patrick Fuchs (Bild: Privatarchiv)

Patrick Fuchs: Aufgewachsen bin ich in einem Elternhaus das mit Country Music in all ihren Ausprägungen angefüllt war. Ich war schon als kleines Kind mit bei Konzerten und in Folk-Clubs, die Größen der Szene saßen bei uns zu Hause auf dem Sofa. Beruflich sucht man sich da natürlicherweise ein anderes Spielfeld. Trotzdem ist mir alles was nach Country, Bluegrass oder Folk klingt extrem vertraut und macht mir Freude. Frühkindliche Prägung eben, gepaart mit einem neugierigen Interesse an dieser Musik und ihrer Entwicklung.

RADIOSZENE: Sie sind 2020 als Nachfolger Ihres Vaters Walter Fuchs mit der Übernahme seiner Countryshow beim bundesweiten Schwarzwaldradio in große Fußstapfen getreten. Ihr Vater galt über rund 50 Jahre als DER deutsche Countryexperte im deutschen Radio. Mit welcher Intension führen Sie den “Country Club“ weiter?

SchwarzwaldradioPatrick Fuchs: „Experte“ ist ein großes Wort. Mein Vater ist dem in fast fünfzig Jahren beim Radio zweifellos gerecht geworden. Ich selbst sehe mich als informierten Musikliebhaber mit einem großen Herz für Country & Co. Durch das Konzept von Schwarzwaldradio (“Classic Hits und Super Oldies“) liegt auch beim “Country Club“ der musikalische Schwerpunkt auf der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Aber ich habe die Freiheit, zwischendurch neue Alben zu präsentieren oder einen aktuellen musikalischen Bezug herzustellen.

RADIOSZENE: Bei Durchsicht der Playlisten finden sich zahlreiche Interpreten und Bands, die hierzulande nicht oder kaum bekannt sind. Nach welchem Motto suchen Sie die Musik zur Sendung aus?

Patrick Fuchs: Ziel ist es, die ganze Bandbreite und Vielfalt von Country darzustellen. Mein Motto „Country ist bunt!“ führt nun mal dazu, dass auch Oldtime, Bluegrass, Folk, Countryrock, Westernswing, Cajun, TexMex et cetera vertreten sind, und außerdem nicht nur alte weiße Männer singen. Für eine einstündige Sendung natürlich sehr ambitioniert und nicht jede Woche gleichmässig zu realisieren.

Die großen Stars und prägenden Figuren der Country Music der letzten hundert Jahre sind in Deutschland bekannt und beliebt, und regelmäßig im “Country Club“ vertreten, aber natürlich nicht alle jede Woche.

RADIOSZENE: Wohin entwickelt sich die Country Music derzeit im Stammland USA? Experten behaupten ja, dass sich der Trend zum Crossover Country-Pop immer weiter durchsetzt – mit Taylor Swift als wegweisende Erfolgsikone …

Schwarzwaldradio Country Club: Jeden Sonntag ab 18 Uhr
Schwarzwaldradio Country Club: Jeden Sonntag ab 18 Uhr

Patrick Fuchs: Country-Pop, Country-Rap, Country Trap, Bro-Country … das sind Begriffe, die schon seit einigen Jahren herumgeistern. Letzten Endes beschreiben sie die Annäherung von Country an Pop, Soul und Hip-Hop. Eine Nähe, die es übrigens Anfang der 1970er Jahre so ähnlich schon mal gab: Es war die Zeit als die Arrangements „weißer“ Countrysänger kaum von denen der „schwarzen“ Soulsänger zu unterscheiden waren. Auch Tina Turner und die Pointer Sisters haben damals Countrysongs aufgenommen.

Nach einer Statistik der CMA (Country Music Association) vom Februar 2019 hören 51 Prozent der erwachsenen US-Bürger Country Music (Mehrfachnennungen waren möglich). Der Anteil von Country-Konsumenten bei der Afro-Amerikanischen Bevölkerung stieg seit 2014 um 55 Prozent, bei den Hispanics stieg der Anteil um 15 Prozent.

Das Medienunternehmen Bloomberg vermeldete im Sommer 2020, dass Country und Musik für Kinder die einzigen beiden Sparten der Musikindustrie waren, die während der Pandemie keinen Einbruch sondern eine neue Blüte erleben.

 

„Speziell in Deutschland gilt Country bei manchen als Schmuddelecke populärer Musik, in der sich überwiegend weiße konservative heterosexuelle Männer mit einem Alkoholproblem tummeln“

 

RADIOSZENE: Heute wird sehr häufig über die wachsende Bedeutung von “New Country“ geredet. Was genau darf man darunter verstehen? Wie nachhaltig ist dieser Trend in der Szene angekommen?

Patrick Fuchs (Bild: Privatarchiv)
Patrick Fuchs (Bild: Privatarchiv)

Patrick Fuchs: Es gab Ende der 1980er-, Anfang der 1990er Jahre schon einmal eine “New Country“-Initiative der Musikindustrie in Nashville. Damals wurden Gruppen wie The O’Kanes und Sweethearts Of The Rodeo aber auch die Sängerin Trisha Yearwood unter dieser Überschrift promotet. Jetzt, dreißig Jahre später, geschieht etwas Ähnliches. So unromantisch es auch klingt: In Nashville sitzen große Musik- und Medienkonzerne, die permanent junge Künstler casten, neue Zielgruppen definieren, Bedürfnisse schaffen und diese bedienen wollen – wie in jedem anderen Wirtschaftsbereich auch. Aktuell werden eben wieder junge hochtalentierte Countrysänger*innen intensiv gefördert und beworben, weil man für eine neue junge Generation von Musikkonsumenten auch neue Stars mit einem jungen Image braucht. Meist entstehen durch solche Kampagnen auch Gegenbewegungen, die dann für die gesamte Branche sehr befruchtend sind, man denke an die Outlaw-Bewegung in den 1970ern oder an die Neo-Traditionalisten in den 1990ern.

RADIOSZENE: Zuletzt wurde auch der Musikrichtung “Americana“ große Marktchancen eingeräumt. Mit Recht?

Patrick Fuchs: Ja, Americana ist eine prima Schublade, in die man alles reinpacken kann, was nicht eindeutig in eine andere Kategorie passt oder was gleich in mehrere Kategorien passen könnte. Seit neuestem werden im Fachmagazin “Billboard“ Americana und Folk in einer Hitparade zusammengefasst. Da stehen dann Kacey Musgraves, Bob Dylan, The Chicks, The Lumineers, Hozier, Jack Johnson und Simon & Garfunkel zusammen in einer Liste. Lustig, oder?

Inzwischen glaube ich sogar, dass es leichter ist, Country Music unter „Americana“ zu vermarkten. Speziell in Deutschland gilt Country bei manchen als Schmuddelecke populärer Musik, in der sich überwiegend weiße konservative heterosexuelle Männer mit einem Alkoholproblem tummeln. Ich gebe mir im „Country Club“ große Mühe zu zeigen, dass dem nicht so ist.

RADIOSZENE: In den 1980er- und 1990er-Jahren haben große Plattenlabels mit viel Aufwand versucht, Country Music in Person von Stars wie Garth Brooks, Willie Nelson oder Alan Jackson auch in Deutschland zum Erfolgsmodell zu entwickeln. Was letztlich allerdings wohl (auch) wegen dauerhaft fehlender Vor-Ort-Präsenz der Künstler scheiterte. Dennoch belegen Studien, dass “Country“ durchaus von den Deutschen geschätzt wird. Welche Facetten und Künstler stehen nach Ihrer Beobachtung bei uns besonders hoch im Kurs?

Patrick Fuchs: Das Bemühen großer Labels ihre Country Stars in Deutschland zu präsentieren und zu vermarkten war oft von Missverständnissen und nicht erfüllten Erwartungen geprägt. Künstler, die in den USA mühelos ganze Footballstadien füllen, spielen in Deutschland vor wenigen tausend Menschen, manchmal sind es auch nur ein paar hundert. Was aus meiner Sicht immer noch sehr gut ist. Doch die finanziellen Erlöse aus Eintrittsgeldern und Tonträgerverkäufen/Downloads sind für die meisten amerikanischen Manager enttäuschend,  im Vergleich zu den Erträgen im Heimatland.

Es war auch noch nie leicht, gute Country- oder Bluegrassbands, die einen Großteil des Jahres in den USA im Tourbus unterwegs sind und wöchentlich gutes Geld verdienen, dazu zu bewegen für ein paar Tage nach Europa zu fliegen. Finanzielle Argumente helfen da nicht, eher touristische Angebote. Also: einmal im Leben am Brandenburger Tor zu stehen oder mit einer Gondel durch Venedig zu fahren.

Bluegrass-Festival (Bild: Privatarchiv)
Bluegrass-Festival (Bild: Privatarchiv)

Nach seinem ausverkauften ersten Deutschlandkonzert 2019 hatte Brad Paisley für 2020 weitere Konzerte in Europa angekündigt, die dann – alle schon sehr gut verkauft – der Pandemie zum Opfer fielen. 2019/2020 war eine Europa-Tournee von John Prine im Vorverkauf, die – wegen Krankheit – zunächst verschoben und dann ganz abgesagt wurde. Tausende hatten sich darauf gefreut, diese Songwriter-Legende nochmal live auf der Bühne zu erleben … John Prine starb am 07. April 2020 an Covid19.

Auch der populäre Schauspieler Kiefer Sutherland war in den vergangenen Jahren mehrfach mit seiner Countryband in Deutschland auf Tour und hat viele Country Fans mobilisiert.

 

„In Deutschland mache ich immer wieder die Beobachtung, dass die Definition von ‘Country‘ extrem unterschiedlich ist“

 

RADIOSZENE: Wird Country Music in Deutschland allgemein noch immer als ein eher traditioneller Musikstil – in Verbindung mit dem weit verbreitenden Trucker-Klischee – wahrgenommen?

Patrick Fuchs: In Deutschland mache ich immer wieder die Beobachtung, dass die Definition von “Country“ extrem unterschiedlich ist. In Berlin kann es sein, dass mit “Country“ zuerst Larry Schuba oder Truck Stop assoziiert werden. In Hamburg habe ich mit Menschen gesprochen für die “Old School Country“ das einzig Erträgliche ist, also die Musik von Hank Williams, Hank Thompson, des jungen Johnny Cash und so weiter.

Andere sind in den 1990ern mit Garth Brooks großgeworden, und wieder andere halten die aktuelle Musik von Taylor Swift für Country. Letzten Endes zeigt das, wie vielfältig Country Music doch ist.

RADIOSZENE: Shows, die sich speziell der Countrymusic widmen, sind im deutschen Radio bis auf Ausnahmen rar geworden. Ihr Vater war zuletzt einer der wenigen einsamen Rufer in einer kargen Landschaft. Liegt dies an versteckt vorhandenen Vorurteilen oder vielleicht doch auch am fehlenden Wissen um die Musik und einem Mangel an fachkundigen Experten?

Patrick Fuchs: In Sachen “Country“ sehe ich sogar wieder einen Aufwärtstrend in Deutschland. Im Radio und – solange es noch möglich war – auch auf den Bühnen. Nach Walters letzter Radiosendung im Juni 2019 waren Martin Jones mit seinem wöchentlichen „Countryabend“ bei MDR Sachsen-Anhalt und die Spezialsendungen bei Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur fast konkurrenzlos. SWR 1 hat im Frühjahr 2020 im Rahmen einer kleinen Programmreform den 4-stündigen „Musikklub Country“ gestartet. Mit sehr guter Resonanz. Und die Reaktionen der Schwarzwaldradio-Hörer auf den im September 2020 wiederbelebten “Country Club“ sind euphorisch.

Die ersten beiden Deutschland-Ausgaben (2019, 2020) des seit 2013 in Großbritannien stattfindenden „Country2Country“-Festivals haben viele Menschen begeistert und neugierig gemacht. Die Organisatoren von „C2C“ werden dabei massiv von der Country Music Association (CMA), der wichtigsten Wirtschaftsorganisation zur weltweiten Förderung von Country Music, unterstützt.

Vorurteile sind natürlich da. Country Music wird gerne jeder intellektuelle oder politische  Anspruch abgesprochen. Zum Teil stimmt das ja auch. Aber ist es in der internationalen Popmusik oder beim deutschen Schlager anders? Songs wie Willie Nelsons “Vote ’Em Out“ und “Black Like Me“ von Mickey Guyton haben klare politische Botschaften. John Prines “Paradise“ (1971) ist ein vielfach gecoverter Song über Umweltzerstörung durch Tagebau und Johnny Cash hat sich mit seinem Konzeptalbum “Bitter Tears: Ballad Of The American Indian“ über das Schicksal der amerikanischen Ureinwohner 1964 enormen politischen Ärger eingehandelt.

Viele populäre Countrysänger*innen haben sich in den vergangenen zwei Jahren öffentlich von der Trump-Regierung distanziert. Allen voran Willie Nelson, Maren Morris, Lacy J. Dalton, Brandi Carlile und The Chicks, aber auch Faith Hill und Tim McGraw, die Joe Bidens Kandidatur finanziell enorm unterstützt haben.

 

„Country Music wird gerne jeder intellektuelle oder politische  Anspruch abgesprochen“

 

Internationales Bühler Bluegrass FestivalRADIOSZENE: Seit 2016 verantworten Sie als künstlerischer Leiter mit dem “Internationalen Bühler Bluegrass Festival“ das bedeutendste einschlägige Event in Europa. Wohin bewegt sich die Bluegrass Music?

Patrick Fuchs: In der amerikanischen Bluegrassszene beobachte ich unterschiedliche Bewegungen: Zum einen die Hinwendung zu einem moderneren Sound mit Schlagzeug (Steep Canyon Rangers, Chatham County Line) oder mit elektronischen Effektgeräten (Greensky Bluegrass, Trampled by Turtles), zum anderen die Rückbesinnung auf ein ganz puristisches Klangbild mit ausschließlich akustischen Instrumenten, traditionellen Arrangements und sorgfältigem Songwriting (Appalachian Road Show, Thomm Jutz). Und es gibt Künstler die sich einem vielfältigen Folk-Pop zuwenden (Punch Brothers, Sierra Hull, I’m With Her…)

Sierra Hull, Patrick Fuchs, Ethan Jodziewicz (Bild: Privatarchiv)
Sierra Hull, Patrick Fuchs, Ethan Jodziewicz (Bild: Privatarchiv)

In Europa ist man da konservativer, trotzdem gibt es auch hier erfreuliche Entwicklungen: Junge Musiker*innen mit gutem technischem Niveau, die sich zu interessanten Bluegrass- und Folkformationen zusammenfinden – wie Johnny And The Yooahoos (D), Boom Ditty (F), Milkeaters (CZ), Professional Deformation (CZ)

RADIOSZENE: Welche Künstler, Gruppen und Veröffentlichungen würden Sie deutschen Radiomachern (auch den Popwellen) aktuell ans Herz legen?

Patrick Fuchs: Natürlich alles, was man in der Americana-Schublade findet :-) Aber im Ernst: Chris Stapleton und Sturgill Simpson haben in ihren Songs viel zu sagen und verfügen über markante Stimmen. Genauso wie Brandi Carlile, fünffache Grammy-Gewinnerin, die man in Deutschland oft auf ihren Hit “The Story“ (2008) reduziert, falls man sie überhaupt kennt.

Bei den Bands sind für mich The Avett Brothers, The Chicks, Gangstagrass (sie fusionieren Bluegrass und Hip-Hop) und die Zac Brown Band auch für deutsche Ohren absolut radiotauglich.

Weiterführende Informationen zur Sendung Country Club auf Schwarzwaldradio