Mit einer Rekordbeteiligung tritt der Deutschlandfunk beim Deutschen Radiopreis 2020 an. Für die renommierte Auszeichnung ist das bundesweite Informationsprogramm in fünf verschiedenen Kategorien benannt worden. Die Jury des Grimme-Instituts hat Christiane Florin für die „Beste Moderation“, ein „Wochenendjournal“ von Manfred Götzke als „Beste Sendung“ und Philipp May für das „Beste Interview“ nominiert. Bereits in der Vorwoche waren Anh Tran als „Beste Newcomerin“ und Marie von Kuck für die „Beste Reportage“ für die Finalrunde ausgewählt worden.
Beste Moderation
Für ihre Moderation in den Sendungen „Tag für Tag“, „Streitkultur“ und „Interview der Woche“ wurde Christiane Florin in der Kategorie „Beste Moderation“ nominiert.
Beste Sendung
In der Sendung „Abgezockt, betrogen, gefährdet – Rumänen und Bulgaren in Deutschland“ geht Reporter Manfred Götzke wieder dorthin, wo es wehtut: In die Elendsquartiere der rumänischen und bulgarischen Arbeiterinnen und Arbeiter in der Fleischindustrie und dorthin, wo Wachmänner vor Maschendrahtzäunen stehen, um zu überwachen, dass die Angestellten ihre Corona-Quarantäne einhalten.
Bestes Interview
Philipp May ist Redakteur im Zeitfunk beim Deutschlandfunk und für sein Interview mit AfD-Co-Sprecher Jörg Meuthen am 16. Mai 2020 nominiert. Das Gespräch entstand sehr kurzfristig, nachdem der AfD-Parteivorstand die Mitgliedschaft von Andreas Kalbitz für nichtig erklärt hatte.
Beste Newcomerin
Anh Tran ist für ihren Beitrag „Mein Dresden – Heimat tut weh“ im „Wochenendjournal“ nominiert worden. Die 26-jährige gebürtige Dresdnerin setzt sich in der von ihr moderierten Sendung sehr persönlich und zugleich nach journalistischen Ansprüchen mit Kindheitserinnerung, Abiball, Rassismuserfahrung und Pegida auseinander.
Beste Reportage
Marie von Kuck beleuchtet in „Die Kinder von Station 19. Auf der Suche nach den Opfern einer Verwahrpsychiatrie“ ein Kapitel der Zeitgeschichte, über das bis heute kaum gesprochen wird: Überall in der DDR fristeten Tausende psychisch Kranke und geistig Behinderte auf Verwahrstationen ein menschenunwürdiges Dasein. Marie von Kuck stieß in ihrem für Deutschlandfunk, MDR und WDR produzierten Feature häufig auf eine Mauer des Schweigens und erzählt die Lebensgeschichten von drei Betroffenen.
Der Deutsche Radiopreis gilt als die wichtigste Auszeichnung der Radiobranche in Deutschland. Aus den insgesamt 432 Einreichungen wählte die unabhängige Jury des Grimme-Instituts in diesem Jahr die jeweils drei besten Leistungen in zehn Kategorien. Der Preis wird am 10. September in Hamburg verliehen – im Corona-Jahr ohne Gäste als Live-Show mit prominenten Laudatorinnen und Laudatoren. Die Auszeichnung wird 2020 zum elften Mal vergeben und würdigt in Deutschland produzierte Radiosendungen, die in besonderer Weise die Stärken und Möglichkeiten des Mediums hervorheben. Im vergangenen Jahr gehörte Deutschlandfunk Nova mit der Nachrichtensendung „Update“ zu den Preisträgern.
Quelle: Deutschlandfunk-Pressemeldung