„Das war manchmal ziemlich fettig“
Pinar Atalay formuliert es so: „Ich bin positiv aufgeregt“. Heute Abend hat die Ex-Münsteranerin ihre Premiere als Moderatorin bei den Tagesthemen (ARD, 21.45 Uhr). Sie tritt dort die Nachfolge von Ingo Zamperoni an. Die 35-jährige Journalistin blickte vor ihrem ersten Einsatz im Interview mit ihrem früheren Sender ANTENNE MÜNSTER auch auf ihre Zeit in Münster zurück.
In Münster war Pinar Atalay vier Jahre lang Moderatorin der Morgensendung. Trotz des ständigen frühen Aufstehens hat sie aber ziemlich schöne Erinnerungen an Münster. Schichtbeginn war immer um halb fünf in der Früh. Da habe sie immer erst eine Tasse Tee mit dem Nachrichtenkollegen getrunken. „Ein guter Start in den Tag war das“, erinnert sie sich im Gespräch mit den Antenne Münster – Moderatoren Anja Brukner und Lennart Thies. Nach der Frühsendung, um 9 oder um 10 Uhr gab es oft Pizza vom Lieferservice oder Burger für die Mikrowelle aus dem Supermarkt im Zentrum Nord. „Das war manchmal ziemlich fettig“, sagt Atalay, „aber für mich war ja morgens um neun quasi schon Mittag“.
Den Spitznamen „Pinchen“, den sie Ende der 90er-Jahre während ihres Volontariats bei ANTENNE MÜNSTER von den Kollegen bekommen hatte, hat sie inzwischen nicht mehr, verrät sie. „Pinar ist schließlich kurz genug“, meint sie. Eine Ausnahme macht sie aber: die ehemaligen Antenne Münster-Kollegen dürfen sie auch heute noch „Pinchen“ nennen.
Ihre Affinität zur Politik hat Pinar Atalay schon seit der Schulzeit in Lemgo. Sie habe mit ihrem Papa oft über Politik diskutiert, in der Schule war Politik ihr Lieblingsfach und zuhause habe sie damals sogar Demos mitorganisiert. Der Weg zum Radio war damit vorgezeichnet. Als sie 19 war, begann sie als freie Mitarbeiterin bei Radio Lippe in Detmold. Mit 20 kam sie dann 1998 nach Münster.
Nach ihren weiteren Stationen beim NDR und beim TV-Sender Phoenix ist die Berufung zu den Tagesthemen für Pinar Atalay alles andere als ein normaler Karriereschritt. „Hey, es sind die Tagesthemen“, sagt sie ziemlich überzeugt, „das ist schon was ganz Besonderes!“ Wie ein kleiner Star fühle sie sich trotzdem nicht. Eher als Nachrichtenfrau, die daran arbeitet, ihren Zuschauern die Welt zu erklären und einzuordnen.
Und etwas anderes werde sich jetzt auch für sie ändern. „Man wird künftig mehr erkannt“, glaubt sie. Ihr Vorgänger bei den Tagesthemen Ingo Zamperoni habe sie jedenfalls schon mal gewarnt: „Besoffen auf dem Kiez geht nicht mehr!“
Quelle: Antenne Münster