Verein Digitalradio Deutschland begrüßt Aktionsplan des Digitalradio Boards

Willi Steul. Foto: Deutschlandradio / Bettina Fürst-Fastré
Willi Steul. Foto: Deutschlandradio / Bettina Fürst-Fastré

Der Verein Digitalradio Deutschland begrüßt die Verabschiedung des „Aktionsplans für die Transformation der Hörfunkverbreitung in das digi­ta­le Zeitalter“ durch das Digitalradio Board am 16. Februar.
„Der Aktionsplan ist ein Meilenstein in der Geschichte des Hörfunkstandards DAB+ in Deutschland und in Europa“, freut sich Dr. Willi Steul, Vorsitzender des Vereins Digitalradio Deutschland und Intendant von Deutschlandradio. „Wir bedan­ken uns bei den Staatssekretärinnen Heike Raab (Rheinland-Pfalz) und Dorothee Bär (BMVi) für ihr Engagement für das digi­tal-ter­res­tri­sche Radio.“

Gemeinsamer Radioempfang digi­ta­ler und ana­lo­ger Signale

Die Rundfunkkommission der Länder wird sich vor­aus­sicht­lich in ihrer nächs­ten Sitzung am 15. März mit dem Aktionsplan beschäf­ti­gen. Steul erhofft sich von der Rundfunkkommission der Länder wei­te­re Impulse: „Um die Digitalisierung des Hörfunks vor­an zu trei­ben, soll­ten Endgerätehersteller gesetz­lich dazu ver­pflich­tet wer­den, nur noch Radios auf den Markt zu brin­gen, die auch den Empfang digi­ta­ler Signale ermög­li­chen, also Multi-Norm-Geräte.“ Bei der Einführung des digi­ta­len Fernsehens wur­de eine ver­gleich­ba­re Regelung beschlos­sen. Dadurch ent­steht ein dis­kri­mi­nie­rungs­frei­er Zugang zu allen über Antenne ver­brei­te­ten Hörfunkangeboten.

VPRT spricht nicht für „die Privatradios“ 

VPRTDer Digitalradio Verein bedau­ert, dass der VPRT den Aktionsplan des Digitalradio Boards als ein­zi­ger Marktteilnehmer abge­lehnt hat. Der VPRT hat die­se Entscheidung nicht nur gegen alle ande­ren Mitglieder des Digitalradio Boards, son­dern auch gegen eige­ne Mitglieder gefällt.
Steul: „Ein nen­nens­wer­ter Teil der VPRT Verbandsmitglieder enga­giert sich bereits im Digitalradio DAB+. Nach unse­ren Informationen pla­nen min­des­tens zwei hoch­ran­gi­ge Mitglieder sogar eine Beteiligung am zwei­ten bun­des­wei­ten DAB+ Multiplex.“
Der Digitalradio Verein Deutschland betont, dass der VPRT nicht für „die Privatradios“ spricht. „Der zwei­te gro­ße deut­sche Privatradioverband APR, bei dem neben vie­len regio­na­len Sendern auch gro­ße pri­va­te Hörfunkgruppen wie NRJ/Energy oder Regiocast Mitglied sind, hat der Roadmap aus­drück­lich zuge­stimmt“, so Steul weiter.

Umfrage: 22 Prozent der Deutschen besit­zen schon Radios mit DAB+

Ergebnisse aus der aktu­el­len Zvei-Studie

Beflügelt wird die Verabschiedung des Aktionsplans durch neue posi­ti­ve Zahlen: Bereits 22 Prozent der Deutschen besit­zen min­des­tens ein Digitalradio mit DAB+, wei­te­re 12 Prozent pla­nen, sich 2017 ein DAB+ fähi­ges Gerät anzu­schaf­fen. Das belegt eine Studie des Marktforschungsinstituts GfK, die vom Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) beauf­tragt und zum Welttag des Radios am 13. Februar vor­ge­legt wurde.

Starkes Wachstum bei DAB+ Autoradios

Besonders in Automobilen wird DAB+ immer belieb­ter: Über 21 Prozent der Neufahrzeuge deut­scher Hersteller wur­den im ver­gan­ge­nen Jahr mit digi­ta­len Radiogeräten aus­ge­stat­tet, so der aktu­el­le DAT-Automobilreport. 2015 lag die­ser Wert noch bei knapp über 14 Prozent. In Großbritannien wer­den 90 Prozent der Neuwagen mit DAB aus­ge­lie­fert, in Norwegen 78 Prozent und in der Schweiz über 65 Prozent.

Das Digitalradio Board

Das Bundesministerium für Verkehr und digi­ta­le Infrastruktur (BMVi) hat­te im Juni 2015 zusam­men mit den Ländern das Digitalradio Board ein­ge­rich­tet. Teilnehmer sind hoch­ran­gi­ge Vertreter aller Marktbeteiligten, von öffent­lich-recht­li­chen und pri­va­ten Sendern über Vertreter der Landesmedienanstalten und Gerätehersteller bis zur Automobilindustrie. Ziel war es, Aufgaben zu benen­nen und Meilensteine zu deren Lösung zu defi­nie­ren, um am Ende des Prozesses eine Roadmap zum Übergang von UKW auf Digitalradio DAB+ zu fixieren.
Dieses Ziel ist mit dem Aktionsplan erreicht, vor allem des­we­gen, weil sich eine über­par­tei­li­che Mehrheit für die Umsetzungsvorschläge der Roadmap fand. Die Mitglieder des Boards haben sich im Weiteren dar­auf ver­stän­digt, den Aktionsplan regel­mä­ßig zu über­prü­fen und fortzuschreiben.

DAB+. Der Radiostandard

Digitalradio DAB+ ist das bes­se­re Radio. Es ist moder­ner, effi­zi­en­ter, umfang­rei­cher und per­sön­li­cher: Es bie­tet mehr Sender für unter­schied­li­che Zielgruppen, ist dank digi­ta­ler Empfangstechnik rausch­frei und lie­fert Zusatzinfos zum lau­fen­den Programm als Text oder Bild. Es bie­tet mehr Vielfalt auf aus­rei­chend frei­en Kapazitäten zu güns­ti­gen Verbreitungskosten.
Der Verein Digitalradio Deutschland ist eine Gemeinschaftsinitiative von ARD, Deutschlandradio, pri­va­ten Radioveranstaltern, Geräteherstellern und Netzbetreibern, die sich zum Ziel gesetzt haben, Digitalradio DAB+ in Deutschland zu eta­blie­ren. Die Mitglieder des Vereins unter­stüt­zen gemein­sam die vor­ge­leg­te Roadmap.

 

Quelle: Pressemitteilung Digitalradio Büro Deutschland