Die Radionerds von FM Kompakt waren wieder einmal auf Tour und Thomas Kircher ermöglichte dabei dank Thomas Stupica und Geschäftsführer Robert Sterner, ein Rundfunkstudio noch sehen zu dürfen, das zwar modern und Stand der Technik ist, doch an diesem historischen Standort nach 33 Jahren nun gerade abgebaut wird.
Radio FFB startete 1990 – anfangs noch mit 50 Watt auf 91,7 MHz – später aber auf 105,2 MHz. Die offizielle Eröffnungsfeier fand in einer Discothek statt – damals durchaus üblich, wie auch bei Jo Lüders Star*Sat. Später wechselte die Station auf 106,4 MHz und änderte deshalb ihren Namen von Radio FFB 105,2 erst in Radio 106.4 und später zu Radio FFB 106.4. Mit 5 kW Sendeleistung vom Schöngeisinger Fernmeldeturm konnte der Sender ein weit größeres Empfangsgebiet abdecken als die Münchner 300-W-Stadtsender – nur die öffentlich-rechtlichen Sender mit 100 kW auf Bergen blieben natürlich weit überlegen. Hierbei wurde nachts von 19 bis 6 Uhr das Oldieprogramm RTL Radio ausgestrahlt.
2002 wurde ein Drittel der Sendezeit neu ausgeschrieben. Da man das Chaos der Münchner Wellen der Anfangszeit ab 1984 nicht wiederholen wollte, auf denen alle paar Stunden das ausgestrahlte Programm wechselte, wurde der neue Partner Teilhaber mit Mitspracherecht und das Programm zu 106.4 Top FM umbenannt. FFB – Fürstenfeldbruck verschwand aus dem Sendernamen, da man auch kleinere Sender in Landsberg und Starnberg hatte und auch so den ganzen Münchner Westen abdecken konnte.
Zudem ist das Kürzel FFB zwar Autofahrern wohlbekannt, jedoch nicht wohlgelitten – Fahrer aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck sind für einen eher ungesunden Fahrstil bekannt, was in vielen lasterhaften Sprüchen („Fahrer fährt besoffen“) verewigt ist. Auch ein eher schreckliches Lied der Spider-Murphy-Gang war nicht wirklich hilfreich, um das Image des Kürzels aufzupolieren.
Im Oktober 2017 kamen Sender im Osten Münchens hinzu, die ehemals Radio Hitwelle gehörten und die ROCK ANTENNE freigegeben hatte, um die Münchner Innenstadtfrequenz 94,5 MHz zu erhalten. Nun gab es ein Sendegebiet West und ein Sendegebiet Ost, was für die Werbevermarktung wichtig war – für die Werbung wurden die beiden Gebiete auseinandergeschaltet. Die Frequenz des Schöngeisinger Hauptsenders verschwand nun aus dem Namen Radio TOP FM, weil sie für die Hörer in den anderen Sendegebieten nur verwirrend war.
Seit 2015 ist Top FM im Ensemble 11C (München) auf DAB+ zu hören, seit Mai 2022 auch im Ensemble 7A (Oberbayern). Die Trennung nach Sendegebiet West und Sendegebiet Ost wurde nun wieder abgeschafft, da sie auf DAB+ nicht abzubilden war.
Manch Mitarbeiter wie Radiolegende Thomas Stupica ist schon seit Jahrzehnten dabei, doch das Studio im Stadtzentrum in einem Hinterhof neben einer Rockkneipe, die „Police Academy“ entsprungen sein könnte, ist bald Geschichte: Das Studio von TOP FM zieht nach München in die Richard-Strauß-Straße zu Radio Gong 96.3, die nach einem Neubau die Büroräume optimiert haben und extra etwas zusammenrücken, um Platz für TOP FM zu schaffen. Vertrieb und Verwaltung werden dagegen in Fürstenfeldbruck bleiben, wo der Sender bis heute die größte Anhängerschaft hat.