Radio Graz: „Der Name ist Programm“

Mitte Januar 2008 startet ein neuer Radiosender in Graz. Dahinter steckt der Radiomanager Dr. Martin Zimper, der in Österreich bereits eine lange Radiovergangenheit vorweisen kann. Zuletzt war er bei Party FM in Wiener Neustadt beteiligt und zum Privatradiostart 1998 auch bei ENERGY 104,2. RADIOSZENE sprach jetzt mit ihm über sein jüngstes Projekt.

DrMartinZimperRADIOSZENE: Herr Zimper, Ihre Zulassung für Graz ist jetzt vom BKS bestätigt worden. Aus rechtlicher Sicht steht einem Sendestart also nichts mehr im Wege. Wann geht es los?

Zimper: Wir sind vorbereitet. Zwischen Mitte und Ende Januar gehen wir On Air, wobei bereits ab Anfang Januar ein Teaser laufen wird.

Zimper zum Sendestart (mp3)

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RADIOSZENE: Ist das Team bereits komplett?

Zimper: Das Team ist noch nicht komplett, das liegt eben an der BKS-Entscheidung. Bevor nicht klar war, ob wir die Lizenz bekommen, wollten wir die Mannschaft nicht engagieren. Die Mannschaft wird jetzt bis Ende November Anfang Dezember vollzählig sein.

Zimper zum Team (mp3)

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RADIOSZENE: Können Sie schon erste Namen nennen?

Zimper: Einen Namen kann ich schon nennen, weil wir ihn schon engagiert haben. Das ist Thomas Rybnicek, der bei Krone Hit Steiermark Chefredakteur und Marketingleiter war. Er wird Chefredakteur und mein Stellvertreter im Programm.

Zimper zum neuen Chefredakteur (mp3)

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RADIOSZENE: Gibt es schon ein Sendestudio für Ihr Radio?

Zimper: Die Studioräumlichkeiten haben wir von Krone Hit übernommen, das ehemalige Krone Hit-Studio in Graz. Das bauen wir um, wir modernisieren und verschönern es. Und es kommt auch neue Technik, wobei wir uns bei der Sendeabwicklung für Mediatron entschieden haben.

Zimper zum neuen Studio (mp3)

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RADIOSZENE: Zu einer ganz wichtigen Frage: Wie wird der Sender heißen?

Zimper: Das ist wirklich ein gut gehütetes Geheimnis, aber ich kann es der RADIOSZENE verraten. Wir haben die Zulassung unter Mur-Radio eingereicht, das war auch ein ernst zunehmender Arbeitstitel. Wir haben uns Monate mit der Namensfindung beschäftigt und das Einfachste – keep it simple and stupid – ist es geworden. Der Sender wird ganz einfach Radio Graz heißen.

Zimper zum Sendernamen (mp3)

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Der Name ist Programm. Wir machen Radio für Graz mit Grazern. Graz wird der wichtigste Wortinhalt sein und es wird auch einen hohen Wortanteil geben. Das wird auch der Grund sein, warum man den Sender hören wird, die lokalen Bezüge in der Information aber auch in der Unterhaltung, wenn sich Grazer etwas wünschen, an Gewinnspielen teilnehmen oder ihre Meinung in einer täglichen Talkshow sagen. Ich glaube, dass wir damit gute Chancen am Grazer Radiomarkt haben.

Zimper zum Programm (mp3)

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RADIOSZENE: Der USP ist Graz?

Zimper: Der USP ist sicher Graz. Es gibt erstaunlicher Weise keinen Sender, der sich um Graz kümmert, außer Radio Soundportal, die wir sehr schätzen. Wir stehen in keiner Konkurrenz zu Soundportal, weil Soundportal für Studenten und junge Zielgruppen Programm macht. Ab 30 kommt man in eine neue Lebenssituation – man baut eine Familie auf, bekommt Kinder – diese Menschen sollen Radio Graz hören.

Zimper zum USP (mp3)

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RADIOSZENE: Wie groß ist dieses Zielgruppe?

Zimper: Im Kern sind es die 30 bis 60jährigen. Von den rund 310.000 Einwohnern über 10 Jahren in Graz und Graz Umgebung ist erstaunlicherweise rund die Hälfte in dieser Altersgruppe und nur 85.000 in der Zielgruppe 14 bis 29 Jahre.

Zimper zur Zielgruppe (mp3)

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RADIOSZENE: Mit welchem Musikmix wollen Sie diese Zielgruppe ansprechen?

Zimper: Den Musikmix basteln wir gerade, wobei uns Wolfgang Biechele, der langjährige Musikchef von Antenne Bayern berät und auch Walter Gröbchen, was die österreichische Musik betrifft. In der Lizenz ist das Musikformat vorgegeben mit 60er, 70er, 80er und einem Anteil von österreichischer und deutschsprachiger Musik. Wir nehmen uns vor, dass 50 % aller Musiktitel, die wir spielen von keinem anderen Sender, der in Graz empfangbar ist, gespielt wird.

Zimper zum Musikmix (mp3)

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RADIOSZENE: Was wäre so ein Musiktitel?

Zimper: Von ABBA wird Dancing Queen gespielt und dann gibt es zehn weitere ABBA-Titel, die nicht gespielt werden. Die Bandbreite der Musiktitel ist wesentlich größer als das, was gemeinhin gespielt wird. Alleine wenn man die Top 100-Listen von 1960 bis 1985 durchgeht und dann vergleicht mit dem was Antenne Steiermark, Radio Steiermark und Ö3 spielen, dann gibt es da noch sehr viele Titel, die bekannt und erfolgreich waren und trotzdem nicht gespielt werden.

Zimper zu Musikbeispiel (mp3)

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RADIOSZENE: Von welchen Sendern sollen die künftigen Hörer von Radio Graz kommen?

Zimper: Wir wollen auf jeden Fall unsere Hörer von den öffentlich-rechtlichen Radios bekommen. Warum? Weil sie noch immer 80 % Marktanteil haben, auch in Graz. Wir sehen uns nicht als Konkurrenz zu den Privatradios Antenne Steiermark und Soundportal. Die großen Brocken sind bei Ö3 und Radio Steiermark. Von dort kommen unsere Hörer, wahrscheinlich etwas mehr von Ö3 als von Radio Steiermark.

Zimper zur Konkurrenz (mp3)

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RADIOSZENE: Sie sind der Programmchef von Radio Graz. Haben Sie noch weitere Funktionen?

Zimper: Ich bin auch Geschäftsführer und Gesellschafter. Nikolaus Wisiak, der für die Leykam in der Geschäftsführung sitzt, ist für den Verkauf und die Finanzen verantwortlich und ich als Co-Geschäftsführer für das Programm. Das ist mir noch wichtig: Daneben bin ich die Hälfte meiner Zeit in Zürich an der Hochschule für Künste. Dort leite ich einen neuen Studiengang.

Zimper zu seinen Funktionen (mp3)

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RADIOSZENE: Abschließende Frage: Ein Jahr nach Sendestart, welche Tagesreichweite bzw. welchen Marktanteil wird Radio Graz haben?

Zimper: Radio ist kein Sprint, sondern ein Marathon, aber ich gehe davon aus, dass wir die Nr. 1 unter den Lokalradios sind und damit Soundportal geschlagen haben.

Zimper über seine Ziele (mp3)

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RADIOSZENE: Herr Zimper, viel Erfolg und danke für das Gespräch.

Links:
Graz erhält ein neues Stadtradio: Leykam Medien AG geht on air