Lokalrundfunktage 2015: Warum der lokale Rundfunk im Medienwandel einen Heimvorteil hat

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Die Lokalrundfunktage 2015 zeigen, welche Chancen sich durch die Veränderungen der letzten Jahre für lokale Sender bieten. In den Workshops und Vorträgen präsentieren Radio- und Fernsehmacher, wie sich der lokale Rundfunk in der digitalen Welt positionieren kann.

In der Medienlandschaft hat sich das Verhältnis zwischen Inhalt und Verbreitungsweg in den letzten Jahren grundlegend geändert. Es ist nicht lange her, da konnte man Radio nur an einem Radiogerät hören und bewegte Bilder kamen meist aus dem Fernseher. Doch mittlerweile gehören Inhalt und Gerät nicht mehr fest zusammen. Radio und Fernsehen sind überall. Die Referenten der Lokalrundfunktage erläutern, warum der lokale Rundfunk in dieser veränderten Medienwelt einen “Heimvorteil” hat.

Hörbar, klickbar, teilbar

Im Hörfunk setzen Sender erfolgreich auf den direkten Draht zu ihren Hörern. Sie setzen auf soziale Medien, die Profilierung der eigenen Marke und neue Formate. Modernes Lokalradio schafft es dank origineller Ideen und Nähe immer wieder, sich tief in der Region zu verankern und den Menschen etwas zu liefern, das man bei der Arbeit besprechen, per WhatsApp schreiben und in sozialen Netzwerken teilen kann. Radio wird zur lokalen Medienmarke, der Menschen vertrauen und mit der sie sich identifizieren wollen.

Alison Winter (Bild: BBC)
Alison Winter (Bild: BBC)

Was Hörer on-air wollen, wissen Radiosender sehr genau. Doch was interessiert Hörer außerhalb des Livebetriebs? Welche Inhalte rufen sie wann und wie ab? Diese Fragen können Radiosender bisher nur schwer beantworten.

Die BBC und der dänische Rundfunk haben im letzten Jahr genau zu diesen Fragen Studien vorgelegt, die Alison Winter (BBC) und Peter Niegel (Danmarks Radio) auf den Lokalrundfunktagen vorstellen werden.

Ein neues Gefühl für Heimat

Neue Verbreitungswege, junge Formate, ein neues Gefühl für Heimat und die verstärkte Einbindung der Zuschauer prägen das Lokalfernsehen 2015. Auch Lokal-TV sendet nicht mehr nur sein klassisches lineares Programm. Bewegtbild wird auch über Social Media Kanäle verbreitet. Außerdem werden Verbreitungswege wie etwa HbbTV immer wichtiger – sie ermöglichen neue Wege der Vermarktung und Monetarisierung von Inhalten. Emannouil Lapidakis von ANIXE TV zeigt anhand seiner HBB-TV Marketingplattform, wie eine erfolgreiche Umsetzung gelingen kann.

Marco Ostwald, Hamburg1 TV
Marco Ostwald, Hamburg1 TV

Wichtig für erfolgreiches Lokalfernsehen ist nicht nur, wie Content verbreitet, sondern auch in welchen Formaten er aufbereitet wird. Im Panel “New local TV” werden auf den Lokalfunktagen daher verschiedene neue Ideen und Konzepte vorgestellt. Marco Ostwald von Hamburg1 TV präsentiert das von ihm moderierte und mitentwickelte Format “Hamburg1 GAMES”, in dem sich alles um die Themen Computerspiele und Apps dreht. Der Fokus des Formats ist auf eine jüngere Zielgruppe gerichtet.

Senderbindung durch User Generated Content

Ein entscheidendes Alleinstellungsmerkmal von Lokalfernsehen ist die Nähe zu den Zuschauern und zur Region. Wie kann man diesen “Heimvorteil” nutzen? Im Panel “Eine neue Heimat” werden verschiedene Konzepte vorgestellt, in denen lokale Inhalte neu gedacht und spannende, mitreißende und informative Geschichten aus der Heimat erzählt werden. Und auch der Einsatz von User Generated Content bietet für lokale Sender viel Potenzial.

Karl-Heinz Sünkenberg, FRF
Karl-Heinz Sünkenberg, FRF

So ermöglichen von Zuschauern gelieferte, lokale Inhalte eine ganz besondere Form der Bindung an das Programm und den Sender. Doch wie lässt sich dieser Content auf Richtigkeit und Qualität prüfen, wie eine verlässliche Basis an lokalen „Bürger-Reportern“ aufbauen?

Der Friesische Rundfunk (FRF) hat dazu ein Modell entwickelt. Karl-Heinz Sünkenberg vom FRF erklärt bei den Lokalrundfunktagen, wie man seine Zuschauer zu “Komplizen” macht.
LRFT15-Speaker

Platz für starke lokale Medienmarken

Das Programm der Lokalrundfunktage (Anmeldung läuft!) mit rund 60 nationalen und internationalen Referenten zeigt, warum lokale Sender die besten Voraussetzungen für den Medienwandel mitbringen und wie sie diese nutzen können, denn die Medienlandschaft der Zukunft bietet Platz für starke lokale Medienmarken.

Termin
Dienstag, 30. Juni 2015 von 9.00 bis 17.30 Uhr
Mittwoch, 01. Juli 2015 von 9.00 bis 16.00 Uhr

Ort:
CCN Ost der MesseNürnberg, Ebene 1-3

Tickets für die Lokalrundfunktage 2015

Highlights aus dem Programm der Lokalrundfunktage 2015

  • Martin Kunze (ANTENNE BAYERN), Wright Bryan (NPR) und Torsten Engel (NDR2): Drei Visionen für die Zukunft des Radios am 30.6.2015 von 13:30 – 14:30 Uhr im Saal Shanghai
  • Alison Winter leitet die Hörerforschung für BBC Radio & Music und hat die Nutzung von Radioinhalten plattformübergreifend untersucht am 30.6.2015 von 16:30 – 17:30 Uhr im Saal Shanghai
  • Die Macht der Marke: Positionieren Sie Ihren Sender JETZT! Workshop mit Yvonne Malak und Torsten Birenheide (BB RADIO) am 30.6.2015 von 15:40 – 16:10 Uhr im Saal Shanghai.
  • Update Promotion 2015: Die besten Radioaktionen mit Bert Helbig (DIE NEUE 107.7), Henrike Dibbern (Broadcast-Future) und Lothar Steigerwald (Radio Primavera), moderiert von Georg Dingler (Radio Gong 96,3) am 30.6.2015 von 16:30 – 17:30 Uhr im Saal Seoul.
  • Jens Hardeland und Andreas Kuhlage sind das Morgenshowteam bei Radio N-JOY. Social Media ist für die beiden ein entscheidender Teil der Show zusammen mit Michael Schulte (Bayern 3) am 1.7.2015 von 10:00 – 11:00 Uhr im Saal Shanghai.
  • New Radio – Neue Kanäle. Neue Plattformen: mit Matthias Pfaff (REGIOCAST), Hans Oberberger und Daniel Fiene (Antenne Düsseldorf und Rheinische Post) am 1.7.2015 von 11:30 – 12:30 Uhr im Saal Shanghai.

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Medienfest und Party
Das Medienfest im Germanischen Nationalmuseum am 30. Juni 2015 ab 19:00 Uhr mit der Verleihung des Galaxy Music Awards und Party im Mach1 schließt den ersten Tag der Lokalrundfunktage ab.

Links
Lokalrundfunktage Nürnberg 2015
Das komplette Programm der #LRFT15