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Moderator während der Morgensendung verhaftet: 5 Jahre Haft für Marcus J.

Gebäude des Landgerichts Rostock (Bild: mv-justiz.de)
Gebäude des Landgerichts Rostock (Bild: mv-justiz.de)

UPDATE vom 31. 05. 2017

Das Landgericht Rostock hat einen ehemaligen Moderator des Radiosenders Ostseewelle wegen Betruges in neun Fällen und Bankrotts unter Einbeziehung früherer Strafen wegen sexuellen Missbrauchs eines Kindes in 20 Fällen und schweren sexuellen Missbrauchs in sechs Fällen zu einer neuen Gesamtfreiheitsstrafe von fünf Jahren verurteilt. Mehr…

UPDATE vom 26. 05. 2016

Der Ex-Radiomoderator Marcus J. (42) legt Revision gegen das Urteil ein und bleibt daher vorerst auf freiem Fuß. Mehr in der Ostsee-Zeitung.

UPDATE vom 27. 04. 2016

Fünf Jahre Haft, das ist das Strafmaß für den heute verurteilten Radiomoderator Marcus J. im Radiogewinnspiel-Manipulationsprozess in Mecklenburg-Vorpommern. Die Süddeutsche Zeitung schreibt: „Er verriet Lösungen vorab an Bekannte und zweigte große Teile des Preisgeldes ab. Doch das allein erklärt nicht, warum der Mann aus Mecklenburg-Vorpommern zu fünf Jahren ohne Bewährung verurteilt wurde.“ Mehr auf sueddeutsche.de

UPDATE vom 21. 04. 2016

Der Prozess um ehemaligen Ostseewelle-Radiomoderator Marcus J. steht vor dem Abschluss. Das Urteil soll am 29. April 2016 fallen. Ihm wird Gewinnspielbetrug und Bankrottbetrug vorgeworfen. Mehr auf svz.de

UPDATE vom 01.03.2016

Im Prozess wegen Gewinnspielbetrugs hat ein Mitangeklagter den früheren Guten-Morgen-Show-Moderator der Ostseewelle, Marcus J. (42), und sich selbst schwer belastet. Der 38-jährige André B. sagte gestern am Landgericht Rostock, der Radio-Mann habe die Betrugsmasche „von Anfang an durchgeplant“ und ihm als Mittäter „vorgegeben“. Er selbst sei nur „das ausführende Organ“ gewesen, das häufiger von J. unter Druck gesetzt wurde. mehr auf svz.de

UPDATE vom 23.02.2016

Laut NDR.de zeichne sich im Verfahren gegen den ehemaligen Radiomoderator des Rostocker Privatsenders Ostseewelle, Marcus J., ein frühes Urteil ab. Dem 42-Jährigen würden Bankrott und Betrug in besonders schweren Fällen vorgeworfen. Gleich nach Prozessbeginn am Dienstagvormittag habe der Richter den Vorschlag auf eine Verständigung gemacht. Der ehemalige Moderator soll beim Sender Ostseewelle auch mit einem ebenfalls angeklagten Mann Gewinnspiele manipuliert und sich das Geld mit dem Komplizen geteilt haben. Mehr Informationen auf NDR.de

UPDATE vom 06.11.2012 um 13:00 Uhr

Im Gerichtsprozessauftakt gegen Ostseewelle-Moderator Marcus J. wird heute Nachmittag gegen 15 Uhr das Urteil erwartet. Laut einem Tweet von wk_bangert hat J. gestanden. Wie Nordkurier.de berichtet, kann J. bei einem umfassenden Geständnis mit einer milder Strafe von etwas mehr als drei Jahre Haft rechnen.

UPDATE vom 06.11.2012  um 16:00 Uhr

Das Urteil ist verkündet worden: Der Radiomoderator Marcus J. (39) muss für drei Jahre und zwei Monate hinter Gittern. Es hat gestanden, ein zwölf Jahre altes Mädchen wiederholt sexuell missbraucht zu haben. Ein Deal zwischen allen Prozessbeteiligten führte zum dem relativ milden Urteil, das in solchen Fällen oft 10 Jahre Haft vorsieht.  Weitere Details berichten u.a. Nordkurier.de, der Berliner Kurier und die Ostsee-Zeitung.

RADIOSZENE-Artikel vom 29. Mai. 2012

Festnahme während der Livesendung: Marcus J., Morningshow-Moderator bei Ostseewelle HIT-RADIO Mecklenburg-Vorpommern, wurde heute Morgen wegen des Verdachtes auf mehrfachen sexuellen Kindesmissbrauch überraschend verhaftet.

Die Staatsanwaltschaft Rostock teilte mit, dass die Festnahme während der laufenden Livesendung erfolgte. Noch am Nachmittag wurde der 39-jährige dem Haftrichter vorgeführt. Marcus J. wird vorgeworfen, zwischen 2005 und 2006 ein 12- bzw. 13-jähriges Mädchen wiederholt sexuell missbraucht zu haben. Die Festnahme erfolgte heute Morgen, da der Beschuldigte gleichartige Taten wiederbegehen könne, begründete die Anklagebehörde ihr Vorgehen.

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OSTSEEWELLE HIT-RADIO Mecklenburg Vorpommern zeigte sich auf ihrer Facebook-Seite von den Vorwürfen überrascht: „Der Sender kann zu den bestürzenden Vorwürfen keine Mitteilung machen.“ Die Ostseewelle betonte aber auch den von der Staatsanwaltschaft Rostock angewendeten Grundsatz der Unschuldsvermutung. Der Rostocker Privatsender kündigte daraufhin das Arbeitsverhältnis mit dem landesweit bekannten Marcus J:  „Ostseewelle HIT-RADIO Mecklenburg-Vorpommern wird die Zusammenarbeit mit dem Moderator ab sofort ruhen lassen.“

Schon im Dezember 2011 geriet J. in den Fokus der Staatsanwaltschaft. Damals durchsuchten Ermittler seine Privatwohnung und zahlreiche Büros. Ihm wurde vorgeworfen, eine Privatinsolvenz verschleppt zu haben. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft soll Marcus J. seine wahren Einkünfte als Radiomoderator verschleiert haben. Er schuldet elf Gläubigern insgesamt 300.000 Euro. (RADIOSZENE berichtete)

Update vom 1. Juni 2012

Laut Bildzeitung soll Marcus J. bei Gewinnspielen von Ostseewelle HIT-RADIO Mecklenburg-Vorpommern manipuliert haben. Es handelt sich dabei um die Aktion „10.000 für 10“, bei der die Teilnehmer mit der richtigen Seriennummer eines 10-Euro-Scheins 10.000 Euro gewinnen können. BILD berichtet, dass die Gewinne an vorher ausgewählte Personen gegangen wären: „Das Geld wurde dann geteilt. Der eigentliche „Gewinner“ bekam etwa 20 Prozent, der Geldbote und Vermittler fünf Prozent, den Rest soll J selbst eingestrichen haben – bis zu 7500 Euro pro Spiel!“ Ob diese Anschuldigungen stimmen, prüft nun die Staatsanwaltschaft.

Mittlerweile wird die Kritik an den umstrittenen Umständen seiner Festnahme immer lauter. Zu den Motiven seiner hollywoodreifer Abführung noch während der laufenden Sendung wollte die Sprecherin der Rostocker Staatsanwaltschaft, Maureen Wiechmann, keine Angaben machen. Das Amtsgericht habe den Haftgrund der Wiederholungsgefahr angenommen. Allerdings ist eine erneute Tat ausgerechnet während der Livesendung mehr als unwahrscheinlich. Die Festnahme hätte auch unspektakulärer ablaufen können. Seine Radiokarriere ist allein nach den Vorwürfen so gut wie beendet. Ein Ermittler mahnte: „Nicht auszudenken, wenn sich der Verdacht nicht erhärten sollte.“

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Stellungnahme des Programmdirektors Tino Sperke

Tino Sperke, Programmdirektor und Geschäftsführer von Ostseewelle HIT-RADIO Mecklenburg-Vorpommern, äußerte sich in der Morgensendung nun direkt zur aktuellen Situation:

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Tino Sperke

„Diese Woche ist nicht spurlos an uns vorüber gegangen. Jeder von uns hat wohl mal geweint und stand fassungslos da. Man weiß teilweise nicht mehr, was man glauben soll und was Sache ist, bei dem, was da alles geschrieben wird. Wir sind sehr dankbar für die Hörer, die uns in dieser Zeit den Rücken stärken. Das baut in dieser harten Zeit sehr auf. Wir haben uns das alles anders vorgestellt. Ab nächster Woche gehen wir mit dem „Guten Morgen“ in eine 2-monatige Sommerpause – das war auch vorher schon so geplant. Nach der Sommerpause wollten wir 10 Jahre „Guten Morgen“ feiern, das ist nun anders gekommen. Und ich denke, Andrea braucht die Sommerpause auch. Wir lesen und hören von einem Kollegen, den wir eigentlich ganz anders kennen.

Ich möchte noch etwas ergänzen: Bei all dem, was so geschrieben wird, dass Marcus 10-Euro-Scheine an Hörer verteilt haben soll: Das kann nicht sein, weil ihr Moderatoren die Originalscheine nie in den Händen hattet – immer nur Kopien. Die Ostseewelle arbeitet über ihre Anwälte mit den Ermittlern zusammen, um es aufzuklären und um zu gucken, was an den Spekulationen dran ist. Ich bin mir sicher, vieles wird auch nicht wahr sein, was da jetzt geschrieben wird.“

Links
Live: Polizei verhaftet Moderator während Sendung
Radio-DJ während Sendung festgenommen
NDR Nordmagazin
Marcus J.: Vom Mikrofon zum Haftrichter
Marcus J. verhaftet

XPLR: MEDIA Radio-Report