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Freuen Sie sich auf Podcasts, sagen Preisträger weltweit

James Cridland's Radio Futrure

Je nachdem, wem Sie lauschen: Podcasting ist die Zukunft des Radios – und wir sollten uns alle auf Podcasts konzentrieren, so schnell wir können. Doch laut Edison Research wissen nur 55% der Bürger in den USA, was ein Podcast überhaupt ist (Podcast-Studie, Frühjahr 2016) – obwohl Podcasting dort weit fortgeschrittener ist als anderswo.

Auf beiden Seiten der Welt nimmt Podcasting zu – schnell genug nicht nur für Helen Zaltzman, die so etwas wie ein globaler Superstar zu werden scheint, sondern auch schnell genug, um nationale Podcasting Awards in Großbritannien und Australien zu starten.

Helen Zaltzman auf der Next Radio Conference (Foto: © Next Radio Coference)
Helen Zaltzman auf der Next Radio Conference (Foto: © Next Radio Coference)

Dave Gertler von Cast Away, dem australische Podcast Award, hat gerade die Sichtung eingegangener Beiträge für die diesjährigen Preise abgeschlossen. Er sagt, dass im ersten Jahr 208 verschiedene Podcasts eingingen und schon über 3.000 für Podcasts in einer öffentlichen Kategorie votierten. Er sagt, der Sektor wachse schnell. (Ich gestehe: Ich bin ein Preisrichter in diesem Jahr).

Cast Away - Australian Podcast Awards
Cast Away – Australian Podcast Awards

Matt Hill, ein Podcast-Produzent und Mitbegründer der britischen Podcast Awards, hat kürzlich den Einreichungsprozess (bis zum 6. März) eröffnet. Er sagt, dass das Bewusstsein für das Medium wächst: „Ich antworte immer noch auf die Frage ‚was arbeitest Du?‘ mit ‚haben Sie schon von Podcasting gehört?‘ – die Antworten teilen sich 50/50 auf“, ließ er mich per E-Mail wissen.

BritishPodcastAwards

Kann man mit Podcasts Geld verdienen? In Australien scheinen unabhängig produzierte Podcasts durch Crowdfunding, Showtickets, Merchandising und so weiter finanziert zu werden. „Es bedeutet, Ihre Zuhörer kriegen so viel Gutes im Laufe der Zeit zu hören, dass, wenn es ums Verkaufen von egal was geht, sie bereit sind, Sie für die großartigen Inhalte, die Sie kostenlos anbieten, zu bezahlen“, sagt Dave Gertler.

Matt Hill glaubt, es gibt Möglichkeiten, Spenden vom Publikum zu erhalten. „Wenn wir in Großbritannien unsere Zurückhaltung aufgeben, danach zu fragen, dann glaube ich, Hörer-Spenden sind eine ungenutzte Ressource. Viele populäre Podcasts hier würden lieber Waren verkaufen – ein Buch scheint uns aus irgendeinem Grund schmackhafter – aber ich denke, viele Zuhörer würden einzelne Shows unterstützen, wenn sie das Modell erst einmal verstanden haben.

Die Podcasts, die für diese Preisverleihungen eingereicht werden, sind unsere Aufmerksamkeit wert! Während Dave Gertler sagt, dass er Podcasts „von einigen der größten Namen im australischen Fernsehen, Mainstream-Printmedien und Rundfunkanstalten“ gesehen habe, ist doch die überwiegende Mehrheit von Nischen- und Indie-Produzenten. „Von Podcasts über medizinische Fachthemen bis zu Auslassungen eines Seifenoperfans; zu vielen verschiedenen Sportarten, Videospielen, Filmen und Eigenentwicklung – alles ist vertreten.“

Der Brite Matt Hill fügt hinzu, dass es ihn begeistert hat, wieviele Einträge von außerhalb Londons kommen. „Natürlich wollten wir diverse Meinungen hören – Podcasting ist ein Low-Cost-Medium – aber zu sehen, wie die Menschen in ganz Großbritannien davon hören, ist großartig. Interview-Formate sind beliebt – aber auch Fiktion. Das zu wissen, ist großartig. “

Beide Leute – Sie habens vielleicht erraten – sind begeistert, dass Podcasting nun eigene Wertschätzung erlebt. „Ich freue mich darauf, die verschiedenen Podcasting-Welten bei dieser Preisverleihung zusammenzubringen“, sagt Dave Gertler. Am 1. April findet das Ganze in Sydney statt – und Tickets sind verfügbar! Es würde ihm wahrscheinlich gefallen, wenn ich Ihnen das verrate.

Mittlerweile ist Matt Hill genauso scharf: „Es ist Zeit für unsere heimische Industrie, wettbewerbsfähig zu werden und stolz darauf zu sein auf das, was wir erreicht haben.“ – also sollten Sie doch wohl dabei sein.

 

James CridlandDer “Radio-Futurologe” James Cridland beschäftigt sich mit neuen Plattformen und Technologien und ihre Wirkung auf die weltweite Radiobranche. Er spricht auf Radio-Kongressen über die Zukunft des Radios, schreibt regelmäßig für Fachmagazine und berät eine Vielzahl von Radiosendern immer mit dem Ziel, dass Radio auch in Zukunft noch relevant bleibt. Sein wöchentlicher Newsletter (in Englisch) beinhaltet wertvolle Links, News und Meinungen für Radiomacher und kann hier kostenlos bestellt werden: james.cridland.net.

 

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