Der Südwestrundfunk trauert um Erich B. Kusch, der nach langer Krankheit heute morgen (22.2.2010) in Würzburg im Alter von 79 Jahren gestorben ist. Kusch arbeitete von 1964 bis 1995 als Italien-Korrespondent, zunächst für den damaligen Südwestfunk und mehrere Tageszeitungen. Er war maßgeblich am Aufbau des ARD-Hörfunkstudios Rom beteiligt. Für seine Verdienste im Sinne der deutsch-italienischen Verständigung wurde Kusch mit dem „Großen Bundesverdienstkreuz“ und dem „Großkreuz des italienischen Verdienstordens“ ausgezeichnet, zudem war er Träger der „Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg“.
SWR-Intendant Peter Boudgoust: „Erich B. Kusch war eine große Persönlichkeit des Journalismus. Seine Berichterstattung prägte über viele Jahre unser Bild von Italien und vom Vatikan. Er war mehr als nur ein deutscher Journalist in Italien, er war fast ein deutscher Italiener, der das Land und seine Menschen kannte und liebte und seine Geschicke mit professioneller kritischer Berichterstattung begleitete.“
Erich Kusch wurde am 27.9.1930 in Triest als Sohn eines Deutschen und einer Italienerin geboren, wuchs aber in Deutschland auf. Er studierte Germanistik, Kunstgeschichte und Wirtschaftspolitik und entschied sich anschließend für eine journalistische Laufbahn. Ein erstes Glanzlicht seiner Karriere war wohl die Begleitung einer amerikanischen Antarktis-Expedition. So war Kusch der erste Deutsche, der den Südpol erreichte. Er war viele Jahre Präsident der „Stampa Estera“, des Vereins der Auslandpresse und zudem Präsident des deutsch-italienischen Kulturzentrums Villa Vigoni. Für den Vatikan leitete er in Rom das Pressezentrum anlässlich des „heiligen Jahres“ 2000, das Papst Johannes Paul II. ausgerufen hatte. Erich B. Kusch hatte stets gute Kontakte zum Vatikan. Erich B. Kusch wird in Rom bestattet, auf dem Campo Santo Teutonico, dem in der Vatikanstadt gelegenen deutschen Friedhof. Kusch hinterlässt eine Frau und fünf Kinder.