FM4-Moderator Martin Blumenau gestorben

FM4 trauert um FM4-Redakteur und Moderator Martin Blumenau, der heute (30.7.) nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 60 Jahren verstorben ist.

Monika Eigensperger (Bild: ©Ulrich Köring)
Monika Eigensperger (Bild: ©Ulrich Köring)

ORF-Radiodirektorin und FM4-Chefin Monika Eigensperger: „Es gibt Menschen, die uns schon so lange begleiten, dass ihre plötzliche Abwesenheit nur langsam begreifbar sein wird. Das ist bei mir so, die ich Martin Blumenau vor 40 Jahre kennen und schätzen gelernt habe, und das wird bei vielen Hörerinnen und Hörern von Ö1, Ö3 und FM4 so sein. Denn Martin wird fehlen: sein wacher Geist, seine kritische Haltung, sein alles hinterfragender Scharfsinn. Und seine Liebe in unvermuteten Momenten und Details. Ohne ihn hätte es FM4 nicht gegeben, ohne ihn wird Radio in Österreich ein anderes sein. Wir verneigen uns vor einer, seiner Lebensleistung. Um seinen Lieblingskünstler Bob Dylan zu zitieren: ‚I‘ve been playin‘ it straight.‘ Unsere Gedanken sind bei seiner Familie.“

Geboren 1960, schrieb der Bob-Dylan-Fan Anfang der 80er Jahre zunächst für Musikmagazine, dann auch für den Kurier und die Arbeiter-Zeitung. 1983 begann Martin Blumenau beim Radio, seiner großen Liebe. Er arbeitete bei der Ö3-Musicbox und beim Ö3-Nachtexpress sowie als Moderator für die Ö1-Reihe „Diagonal“.

Martin Blumenau (Bild: ©ORF/Ingo Pertramer)
Martin Blumenau (Bild: ©ORF/Ingo Pertramer)

Ab 1992 war er verantwortlicher Redakteur der Ö3-Sendung „ZickZack“. Bei der Gründung des neuen ORF-Jugendsenders FM4 war Martin Blumenau maßgeblich beteiligt. Gemeinsam mit Angelika Lang und dem ersten FM4-Chef Mischa Zickler konzipierte er das neue Jugendradio und prägte von Anfang Ausrichtung und Haltung des zweisprachigen Senders.

Der vielseitig interessierte Blumenau war bekannt für seine scharfsinnigen Analysen; seine Fußballjournale gingen weit über Nachbetrachtungen einzelner Spiele hinaus und behandelten Fußball als Phänomen in seiner gesamten (gesellschafts-)politischen Dimension. Auch die Themenfelder Medienpolitik und Jugendkultur standen immer wieder im Fokus seines journalistischen Schaffens. Zuletzt öffnete Blumenau seine FM4-Sendung „Bonustrack“, die ursprünglich ein klassisches Talkradio mit Hörer/innen-Anrufen war, für Gäste und ließ im Radiogespräch Expert/innen zu verschiedensten Themen zu Wort kommen.

Seit 2004 saß Blumenau außerdem als fixes Mitglied in der Jury des Protestsongcontests. Bei FM4 war er abseits seiner Moderatorentätigkeit auch für Traffic & Continuity zuständig. Blumenau war über Jahrzehnte hinweg eine prägende Persönlichkeit bei FM4, bekannt für scharfe Analysen, die manchmal polarisiert haben. Er hat sie aber immer tiefgründig und leidenschaftlich und auf seine unverwechselbare Art vorgetragen.

Quelle: FM4-Pressemeldung


ORF-JournalistInnen betroffen vom Tod Martin Blumenaus

Langjähriger Redakteursvertreter verstorben

Betroffen hat die Redakteursvertretung des ORF heute vom Tod unseres geschätzten Kollegen erfahren. Mit Martin Blumenau ist nicht nur ein großer Radiojournalist verstorben, sondern auch ein Kollege, der sich jahrelang in der Redakteursvertretung für die Belange von FM4 eingesetzt hat. Seine kritische Stimme im Rahmen der Diskussionen der RedakteurInnen mit der ORF-Geschäftsführung wird fehlen.

Seit den frühen 1980er Jahren war Martin Blumenau fürs Radio tätig, sein Name und seine Stimme waren den Hörerinnen von Ö3, Ö1, und vor allem FM4 jahrzehntelang ein Begriff. Für den Sender galt er als eine prägende Journalisten-Persönlichkeit, sein Moderationsstil und seine scharfen Analysen auch bei politischen Themen waren einzigartig.

Nach kurzer schwerer Krankheit ist unser Kollege heute in Wien verstorben. Eine wichtige Stimme im Radio ist für immer verstummt.

Unser Beileid gilt der Familie von Martin Blumenau.

Der Redakteursrat Dieter Bornemann, Margit Schuschou, Peter Daser

Quelle: ORF-Redakteursrat Bereich Hörfunk


ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz zum Ableben von Martin Blumenau

„Der viel zu frühe Tod von Martin Blumenau am vergangenen Freitag macht mich sehr betroffen“, so ORF-Generaldirektor Dr. Alexander Wrabetz nach dem Ableben des FM4-Redakteurs und -Moderators, der am 30. Juli 2021 nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von 60 Jahren verstarb.

„Die zahlreichen, zutiefst persönlichen Reaktionen von Kolleginnen und Kollegen, Musikerinnen und Musikern und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens sind ein berührendes Zeugnis dafür, wie wichtig Martin Blumenau nicht nur für FM4 und den ORF, sondern für die gesamte heimische Musikkultur und den popkulturellen Gesellschaftsdiskurs in Österreich war. Als streitbarer, immer aufrechter Mitarbeiter, Kollege, Förderer und Forderer war der große Radiomacher und Musikjournalist als einer der Gründer von FM4 maßgeblich am Erfolg des Senders und der ORF-Radios beteiligt – und prägte damit nachhaltig das Musikverständnis seiner Hörerinnen und Hörer. Mein tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie“, so der Generaldirektor abschließend.