Cannabis-Experiment: Leiki will am 2. April live einen Joint rauchen

Ein neues Kapitel beginnt mit der deutschlandweiten Teil-Legalisierung von Cannabis zum 1. April 2024 in der Drogenpolitik. Trotz kontroverser Meinungen und der ablehnenden Haltung der bayerischen Staatsregierung ist der Konsum von Cannabis unter bestimmten Bedingungen nun legal. Der beliebte Radio-Moderator Wolfgang Leikermoser nimmt seine Zuhörer mit auf eine ungewöhnliche Reise.

Cannabis-Experiment: Wolfgang Leikermoser von ANTENNE BAYERN testet am 2. April live die Wirkung von Cannabis nach Teil-Legalisierung (Bild: © ANTENNE BAYERN)
Wolfgang Leikermoser von ANTENNE BAYERN testet am 2. April live die Wirkung von Cannabis nach Teil-Legalisierung (Bild: © ANTENNE BAYERN)

Als bekennender Nichtraucher und gesundheitsbewusster Mensch stellt er sich einem Selbstversuch: Er wird live im ANTENNE BAYERN-Programm am 2. April einen Joint rauchen und seine Eindrücke teilen. In der Sendung „Guten Morgen Bayern“ von 5 bis 9 Uhr wird ein BRK-Notarzt vor Ort sein und zudem weitere Expertinnen und Experten zu Wort kommen.

Aufklärung und Verständnis im Fokus

Wolfgang Leikermoser betont, dass es ihm nicht um die Verharmlosung des Cannabis-Konsums geht, sondern um Aufklärung und Verständnis. „Ich will verstehen, warum unsere Bundesregierung dem Thema so offen gegenübersteht“, erklärt ANTENNE BAYERN-Moderator Leikermoser im Vorfeld. Mit seinem Experiment möchte er zur Diskussion um die Legalisierung von Cannabis beitragen und die Hörer für die Thematik sensibilisieren.

Wolfgang Leikermoser (Bild: © ANTENNE BAYERN)
Wolfgang Leikermoser (Bild: © ANTENNE BAYERN)

„Ich habe als Sportler in meinem ganzen Leben noch nie geraucht. Weder Zigaretten noch Cannabis. Ich bin insgesamt gesundheitsbewusst und schätze, dass mir das Ganze absolut keinen Spaß machen wird. Ehrlich gesagt gehöre auch ich zu den Skeptikern und lehne das eher ab. Schon vorab kann ich deshalb versprechen, dass mein Experiment daher sicher keine Werbeveranstaltung fürs Kiffen und auch keine Blödelei ist.“

„Die Gefahren von Alkoholkonsum sind hinlänglich bekannt, da Bier, Wein und das Schnapsstamperl nach dem Essen gesellschaftlich nicht mehr groß hinterfragt werden. Beim Kiffen will ich nun selbst verstehen, warum das Ganze so heiß diskutiert wird. Weil mir das Thema wichtig ist und ehrlicherweise auch, weil ich weiß, dass mehr Menschen noch genauer hinhören, wenn ich selbst einen Joint rauche, als nur mit Medizinern und Wissenschaftlern darüber zu sprechen.“

Ein Morgen im Zeichen des kontrollierten Cannabis-Konsums

Das Team von „Guten Morgen Bayern“ wird sich von 5 bis 9 Uhr am 2. April dem Thema Cannabis widmen. Dabei werden alle Argumente für und gegen die Teil-Legalisierung beleuchtet, Erfahrungen aus anderen Ländern geteilt und die Frage diskutiert, ob und wie ein kontrollierter Konsum möglich ist.

Die Reaktionen auf das Experiment

Wie wird Bayern auf das Experiment reagieren? Welche Auswirkungen hat die Teil-Legalisierung auf die Gesellschaft? Diese und weitere Fragen werden am Dienstag, den 2. April ab 5 Uhr auf ANTENNE BAYERN behandelt.

Sollte das Cannabis-Gesetz nicht zum 1. April in Kraft treten, wird das Experiment bis auf Weiteres verschoben.


Update vom 02.04.2024

Cannabis-Selbstversuch auf ANTENNE BAYERN: mit Aufklärung die eigene Verantwortung für Gesundheit übernehmen

Am 2. April hat ANTENNE BAYERN-Morgenmoderator Wolfgang Leikermoser den Cannabis-Selbstversuch unternommen. Hintergrund ist die Teil-Legalisierung und die gesellschaftliche Diskussion zum Drogenkonsum. Ein BRK-Notarzt und Sucht-Experten der Caritas haben die Live-Sendung „Guten Morgen Bayern“ begleitet.

Wolfgang Leikermoser beim Cannabis-Experiment unter medizinischer Betreuung durch BRK-Notarzt Dr. Florian Meier (Bild: © ANTENNE BAYERN GROUP)
Wolfgang Leikermoser beim Cannabis-Experiment unter medizinischer Betreuung durch BRK-Notarzt Dr. Florian Meier (Bild: © ANTENNE BAYERN GROUP)

„Es ist doch völlig klar, dass es überhaupt keinen ‚guten Drogenkonsum‘ gibt“, betont ANTENNE BAYERN-Moderator Wolfgang Leikermoser. „Nur weil etwas legal ist, ist es nicht ungefährlich oder gesund. Weder für Erwachsene – und eben schon gar nicht für Jugendliche. Das gilt für Alkohol und Zigaretten ebenso. Auch wenn die gesellschaftliche Akzeptanz für diese Drogen eine andere ist.“ Leikermoser ist Nichtraucher und ein gesundheitsbewusst lebender Mensch. Die Diskussion zur Cannabis-Teillegalisierung, die am 1. April in Kraft getreten ist, hat ihn bewegt: „Ich bin der Meinung: maximale Aufklärung ist unumgänglich! Wir alle sollten die Rechtslage und die Risiken von Cannabis kennen.“

Daher hat er Sucht-Experten der Caritas in seine Sendung „Guten Morgen Bayern“ eingeladen. „Suchtmediziner, Kinder- und Jugendärzte und auch Psychologen sehen sehr kritisch, dass in der neuen Gesetzgebung Cannabis schon ab 18 Jahren legal erhältlich ist: Weil dies noch eine kritische – wir nennen das vulnerabe, also verletzliche – Phase in der Gehirnentwicklung ist“, erklärt Marion Santl, Leitung Suchthilfe und Sozialpsychiatrie des Caritasverbandes für die Diözese Regensburg. Gleichzeitig betont die Expertin, dass „ein ganz wichtiger Punkt in der Suchthilfe die Entkriminalisierung“ sei. „Ich hätte mir gewünscht, dass man mehr auf die Expertengruppen hört. Die waren sich auf alle Fälle einig, dass 50 Gramm Abgabe pro Monat, die man in einem Anbauvereinigung erhalten kann, zu viel sind, dass es noch in die Gesetzgebung zu Freizeit- und Genusszwecken bei Erwachsenen reinpasst“, so Santl weiter.

Abschließend betont die Caritas-Beraterin: „Nur weil Cannabis jetzt legal ist, heißt es nicht, dass es ungefährlich ist. (…) Was macht denn den risikoarmen Konsum aus? Wichtig ist, dass wir jetzt eine fundierte Prävention und Beratung bekommen, Kontrollen und Strafen allein werden nicht helfen. Wir brauchen eine gute Finanzierung des Systems und vor allem müssen wir alle – Eltern, Lehrer, wir als Gesellschaft darüber sprechen: Wir dürfen es nicht bagatellisieren, sollen es auch nicht verherrlichen, sondern im Gespräch darüber bleiben.“

Wolfgang Leikermoser ergänzt, warum das Thema auf seiner Sendung aufgegriffen wurde: „Es ist wichtig, dass wir offen drüber sprechen –am Familientisch, am Stammtisch und in den Kaffeeküchen bei der Arbeit. Auch, damit wir uns alle austauschen, wie wir mit unseren Kindern damit umgehen.“ Daher hat ANTENNE BAYERN die Morgensendung dem Thema gewidmet. Aufklärung und Prävention seien wichtig, Transparenz notwendig: „Genau deshalb sind Sucht-Experten und Ärzte wichtig, die uns beraten und unterstützen. Deren Meinung und warnende Worte wir in unserer Sendung auf ANTENNE BAYERN abgebildet haben“, so Leikermoser.

Leikermoser war schon im Vorfeld bewusst: Allein mit den Experten zu sprechen, hätte nicht die Aufmerksamkeit gebracht, die das Thema benötige. Daher habe er seinen Selbstversuch unter medizinischer Aufsicht unternommen. „Weil mir Aufklärung wichtig ist und weil ich weiß, dass mehr Menschen noch genauer hinhören, wenn ich selbst einen Joint rauche, als nur mit Medizinern und Wissenschaftlern darüber zu sprechen.“

BRK-Notarzt Dr. Florian Meier begleitete das Experiment. Er überwachte Wolfgang Leikermosers Gesundheitszustand und erklärte als medizinischer Experte, dass es auch medizinische Verordnungen gibt: „Es mittlerweile relativ viele Indikationen für medizinisches Cannabis: Ganz am Anfang hat es bei der Multiplen Sklerose begonnen, wenn diese Leute aufgrund der Spastik extreme Schmerzen haben. Generell auch im Endstadium vieler chronischer Erkrankungen, bei Tumorerkrankungen beispielsweise. Auch unter der Chemotherapie, um die Übelkeit zu lindern, oder eben auch, um Appetit anzuregen.“

Gleichzeitig warnt der Notarzt vor unerwünschten Wirkungen: „Leider können viele Dinge auftreten: Das Schlimmste, was passieren kann, denke ich, sind Kreislaufzusammenbrüche mit Herzrasen, Blutdruckabfall, aber natürlich auch akute Verwirrtheitszustände. Psychosen können auch bei übermäßigem Konsum auftreten.“

Abschließend betont Wolfgang Leikermoser von ANTENNE BAYERN: „Wir stehen für Aufklärung, kritischen und offenen Dialog. Was auch mir persönlich als Papa wichtig ist: Cannabis ist und bleibt für Jugendliche illegal – und das ist gut so! Wir Erwachsene tragen nicht nur die volle Verantwortung für die eigene Gesundheit – sondern auch die für unsere Kinder!“

Neben Caritas- und BRK-Experten waren zahlreiche weitere Gesprächspartner im Programm zu hören. Einig sind sie sich, dass das Experiment und die gesamte Sendung ein wichtiger Teil der Aufklärung zur Cannabis-Teillegalisierung seien.

Quelle: ANTENNE BAYERN

Weiterführende Informationen