egoFM, das bayerische Alternative-Programm für die junge Zielgruppe, kämpft laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung um finanzielles Überleben. Der Hauptgesellschafter, Konrad Schwingenstein, plant drastische Maßnahmen zur Kosteneinsparung, darunter die Streichung von Sendungen wie „KavkaFM“ mit dem früheren MTV-Moderator Markus Kavka und die Einführung einer Vier-Tage-Woche für Festangestellte.
Auf der Einnahmeseite gibt egoFM-Programmchef Fred Schreiber gegenüber der SZ an, dass dem Sender 400.000 Euro fehlen, die ihm eigentlich zustehen würden. Er erklärt dies damit, dass die finanziellen Zuwächse bei der jüngeren Zielgruppe nicht angemessen berücksichtigt werden. Dies resultiere aus der Vergabemechanik des Bayern-Funkpakets, die ältere Zielgruppen bevorzuge und somit zu finanziellen Benachteiligungen für Sender wie egoFM führe. Daher plane er die Kündigung des Vermarktungsvertrags, die jedoch mit der Rückgabe der bayerischen UKW-Frequenzen verbunden wäre.
Die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) betont die Bedeutung des Solidarmodells, das die lokale Hörfunkvielfalt fördert. Eine mögliche Entlassung aus diesem Modell könnte laut BLM-Präsident Thorsten Schmiege zu dessen Erosion und einer Gefährdung der gesamten lokalen Hörfunkvielfalt in Bayern führen.
Quelle: Süddeutsche Zeitung
ego FM sendet in Bayern auf folgenden UKW-Frequenzen:
- Augsburg: 94,8 MHz
- Erlangen: 106,2 MHz
- Fürth: 91,0 MHz
- Nürnberg: 103,6 MHz
- München: 100,8 MHz
- Regensburg: 107,5 MHz
- Stuttgart: 97,2 MHz
- Würzburg: 95,8 MHz
egoFM ist zudem digital über DAB+ in Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, in Leipzig, Chemnitz, Dresden und Freiberg zu empfangen.