Wedel Software

egoFM-Anteile gehen nicht an ANTENNE BAYERN sondern Konrad Schwingenstein

antenne bayern egoFM bigDie Absicht von Antenne Bayern, Mehrheitsanteile an der Radio Next Generation GmbH & Co. KG (egoFM) von Studio Gong zu erwerben (vgl. „ANTENNE BAYERN will ego FM nicht übernehmen„), hat für große Unruhe unter den lokalen Sendern in Bayern gesorgt (vgl. Unter Protest). Deshalb hat der Verband Bayerischer Lokalrundfunk (VBL) Rechtsanwalt Prof. Dr. Johannes Kreile beauftragt, ein Gutachten zu Fragen der Sicherung der Meinungsvielfalt in Zusammenhang mit diesem möglichen Erwerb zu erstellen.

In einer 16-seitigen Stellungnahme thematisiert der renommierte Medienrechtler den Problemkreis „Meinungsvielfalt im landesweiten und lokalen Rundfunk“ sehr ausführlich und kommt zu dem Ergebnis, dass „eine Genehmigung für den Anteilserwerb des weiteren Angebots egoFM durch Antenne Bayern zu einer nachhaltigen Beeinträchtigung der Angebots- und Meinungsvielfalt sowie wirtschaftlichen Tragfähigkeit des Lokalradios führen“ werde. Für den Gutachter ist klar, dass eine Genehmigung durch die BLM und den Medienrat für den Verkauf „zu versagen ist“.

Willi Schreiner
Willi Schreiner

„Wir sind der Auffassung, dass dieser Verkauf an Antenne Bayern nicht zustande kommen darf“, so VBL-Vorsitzender Willi Schreiner, „denn wir fürchten irreparable Schäden zu Lasten der lokalen Hörfunksender.“ Den lokalen Rundfunk in Bayern zu stärken und zu stabilisieren, sieht der VBL auch durch den Koalitionsvertrag der beiden Regierungsparteien bestätigt, wenn dort formuliert wird: „Ein besonderes Anliegen ist uns der Erhalt und die Stärkung regionaler und lokaler Radio- und Fernsehsender.“

In einer groß angelegten Aktion hat der VBL die Medienräte über dieses Gutachten informiert und um Unterstützung gebeten, denn es geht um den Erhalt „einer einzigartigen lokalen Rundfunklandschaft …, um die wir europaweit beneidet werden“, wie es BLM-Präsident Schneider jüngst formuliert hat.

Das komplette Gutachten ist auf der VBL-Homepage unter www.v-b-l.de abrufbar.


Update vom 15.12.2018

BLM verhindert Antenne-Einstieg bei egoFM

Laut einem Bericht von dehnmedia darf der Verlagserbe Konrad Schwingenstein die Mehrheit an der Radioblut GmbH von Studio Gong erwerben. Das genehmigte der die BLM am 14.12.2018. Die Radioblut GmbH ist Gesellschafterin von Radio Next Generation, das den Sender egoFM betreibt: „Der Medienrat stellt sich damit an die Seite des bayerischen Lokalradio-Verbandes und anderer Gegner des Deals. Sie hatten befürchtet, dass die beabsichtigte Übernahme von egoFM durch Antenne Bayern „irreparable Schäden“ der bayerischen Radiolandschaft auslösen würde. Ein entsprechender Antrag von Antenne Bayern wurde offenbar zurückgezogen.“


Update vom 08.02.2019

Deutschlandfunk bestätigt die Übernahme der egoFM-Anteile durch Konrad Schwingenstein

Konrad Schwingenstein (Bild: Schwingenstein-Stiftung)
Konrad Schwingenstein (Bild: Schwingenstein-Stiftung)

Laut Deutschlandfunk habe sich die BLM nun entschieden, dass Konrad Schwingenstein, ein Enkel von August Schwingenstein (einem der drei Gründer der Süddeutschen Zeitung), die egoFM-Anteile übernehmen darf. ANTENNE BAYERN, das großes  Interesse an den urbanen UKW-Frequenzen gezeigt hat, geht damit leer aus.

Helmut Markwort, der selbst mit sieben Prozent an ANTENNE  BAYERN beteiligt ist, sagte dem DLF, dass Konrad Schwingenstein das defizitäre egoFM nun profitabel machen wolle: „Ich glaube nicht, dass er es gekauft hat, um Verluste zu perpetuieren. Sondern dass er was draus machen will. Und dabei wünsche ich ihm viel Erfolg!“, vgl. auch @Mediares-Podcast vom DLF: Senden für Bayerns Großstädte.

Weitere Informationen aus der Presse

Außenseiter (Süddeutsche Zeitung)

 

 

XPLR: MEDIA Radio-Report