radio aktiv versorgt Bad Münder flächendeckend auf neuer Frequenz 107,2 MHz
Ein lokaler Radiosender, der stets aktuell und umfassend über Neuigkeiten vor Ort informiert, ist gerade in ländlichen Regionen nicht selbstverständlich. Dass Niedersachsens erfolgreichster Bürgerfunksender radio aktiv in diesem Jahr 25-jähriges Jubiläum feiert, zeigt jedoch, wie wichtig und gefragt zuverlässiges Lokalradio nach wie vor ist.
Doch wo gesendet wird, muss auch gehört werden können. Und das ist nicht immer einfach im Weserbergland, wo das Auf und Ab der Landschaft eine flächendeckende Komplettversorgung teils unmöglich macht. So gab es seit jeher in Bad Münder und Umgebung Schwierigkeiten, das Programm von radio aktiv zu empfangen. Bis jetzt! Denn ab sofort wird das gesamte Gebiet Bad Münder „radio aktiv“ versorgt – auf der Frequenz 107,2 MHz. Das Ergebnis hervorragend, der Weg dahin ein durchaus steiniger.
Ein Turm, eine Antenne – das war`s?
Oberflächlich betrachtet hat der NDR-Turm auf dem Süntel, der früher die Bad Münderaner mit analogem Fernsehen versorgte, ab jetzt einfach zwei Antennen mehr. Kein großer Aufwand also. Doch wie die meisten Dinge im Leben ist auch hier die Oberfläche nur die Spitze des Eisberges. Denn um dieses Ziel zu erreichen, mussten lange im Vorfeld die unterschiedlichsten Parteien und Entscheidungsträger ins Boot geholt werden. Und auch die Aufgabe, eine „unbelegte“ Frequenz zu finden, ist heutzutage keine leichte mehr.
Davon können Konrad Drehmann, Jan-Lukas Achilles und Jonas Göhmann von radio aktiv ein Lied singen. Sie haben das umfangreiche Projekt von Senderseite aus durchgeführt und können nun endlich stolz Resümee ziehen: „Das ist natürlich großartig und zeigt, dass es sich lohnt, dranzubleiben und die Fäden zusammenzuhalten. Schließlich können wir als Radiosender nicht einfach losgehen und irgendwo eine Antenne aufstellen. Zunächst hat es lange gedauert, bis uns eine Frequenz zugewiesen wurde und dann mussten wir viele Verhandlungen mit Externen und unserem Förderer, der Niedersächsischen Landesmedienanstalt, führen, die da Entscheidungsgewalt hatte – und die uns zum Glück sehr in unserem Vorhaben unterstützt hat.“
Wie aber das Signal zur Antenne schicken?
Doch auch, als bereits alle Verhandlungen erfolgreich abgeschlossen waren, gab es für alle Beteiligten eine weitere Herausforderung zu meistern. Wie sollte das Signal zur Antenne geschickt werden, um dem neuen Sender überhaupt die Möglichkeit zu geben, empfangen und senden zu können? Dafür brauchte es einen geeigneten Standort im Tal mit schnellem Internet und Sichtverbindung zum Antennenturm. Für diese kniffelige Aufgabe war schließlich das Vereinsheim des TSV Hamelspringe die optimale Lösung, der erste Vorsitzende des Vereins, Christian Hoppe, im wahrsten Sinne der Retter in der Not. Er erklärte sich schnell bereit, auszuhelfen. Und nun kann das Signal per WLAN-Richtfunkverbindung vom Vereinsheim aus direkt zum Turm geschickt werden.
Teamarbeit auf vielen Ebenen
Es steht also alles bereit in den Startlöchern. Ab dem 01. Februar um 10 Uhr wird auf der 107,2 gesendet. Und nicht nur Bad Münder profitiert von dieser Lösung. Auch Pendler nach Hannover und Bad Nenndorf dürfen sich freuen und große Teile von Coppenbrügge können mit der neuen Frequenz ebenfalls abgedeckt werden.
„Für uns ist das ein großartiger Auftakt in unser Jubiläumsjahr“, zeigt sich auch radio aktiv- Geschäftsführer Hagen Wolf euphorisch. „Wir haben wirklich jahrelang darauf hingearbeitet und sind dem TSV Hamelspringe für die regionale Unterstützung dankbar. Auch die Firma „Milling Broadcast Services“ war klasse, dass sie es trotz Winter und Corona-Einschränkungen jetzt geschafft hat, den Sender in Betrieb zu nehmen. Also ja, man kann sagen, da haben wirklich alle an einem Strang gezogen!“