In einem insgesamt rückläufigen Radiomarkt haben sich die Info- und Kulturwellen der ARD in den vergangenen Monaten gut behaupten können – die Nachfrage nach verlässlicher Information hält demnach auch zwei Jahre nach dem Beginn der Pandemie an. Dies geht aus den aktuellen Zahlen der Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse (ma Audio 2022/I) hervor, die am Dienstag veröffentlicht wurden (RADIOSZENE berichtete).
In Deutschland nutzen demnach mehr als 35 Millionen Menschen täglich (Mo-Fr) ein Audioangebot der ARD. Gestärkt gehen aus der aktuellen ma unter anderem Infowellen wie WDR 5, NDR-Info, MDR aktuell und SWR aktuell hervor. Bei den Kulturwellen konnten Bayern 2, MDR Kultur sowie WDR 3 mit wachsender Zuhörerschaft punkten.
Positiv bewertet die ARD, dass entgegen einem zuletzt eher gegenläufigen Trend auch Jugendwellen zulegen konnten – darunter DASDING, You FM, N-Joy und Bremen NEXT. Sowohl über Radio als auch Online Audio stieg die Tagesreichweite unter den 14- bis 29-Jährigen messbar an.
Insgesamt sieht die ma Audio 2022/I die Radio- und Audionutzung stabil: Die leicht gesunkene Verweildauer liegt wieder auf dem Niveau der Vor-Pandemie-Zeit bei 254 Minuten.
ARD-Vorsitzende Patricia Schlesinger: „Audio bleibt ganz nah an den Menschen. Es begleitet sie durch den Tag – über das Radio in der Küche, im Auto, und immer stärker auch über das Smartphone. Der eine liebt die Wundertüte, die andere ihre ganz gezielt ausgewählte Unterhaltung, Kultur oder Information. Und dank Audiothek und Podcasts geht das genau dann, wenn man Lust darauf hat – diese ARD-Angebote nehmen auch junge Menschen immer stärker wahr.“
David Biesinger, Vorsitzender der ARD-Audioprogrammkonferenz: „Die ARD erreicht mit ihren Radioprogrammen in allen Regionen Deutschlands weiter die Menschen von jung bis alt. Mich freut besonders, dass die Mehrzahl der jungen Radiowellen deutlich an Akzeptanz zulegen konnte. Die Daten zeigen auch, dass sich unsere Hörerinnen und Hörer in diesen unsicheren Zeiten besonders auf unsere Info- und Kulturwellen verlassen. Sie sind ein medialer Stabilitätsanker; sie garantieren umfassende seriöse Information und Tiefgang.“
Die ma Audio 2022/I ist die erste von zwei Erhebungen in diesem Jahr. Im vergangenen Jahr gab es auf Wunsch der kommerziellen Rundfunkanbieter nur eine Media-Analyse im Sommer. Grund dafür waren unter anderem die wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise, die insbesondere den werbefinanzierten Lokalfunk stark getroffen hat.
Zur ma Audio
Die ma Audio findet unter dem Dach der Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse (agma) statt, an der die öffentlich-rechtlichen sowie kommerziellen Hörfunkanbieter über ihre Werbevermarkter sowie auch die werbetreibende Wirtschaft beteiligt sind.
Als Konvergenzwährung dient die ma Audio dazu, neben den terrestrischen Radiovertriebswegen auch die Webradio-Nutzung mit abzubilden. Die Ergebnisse der ma Audio werden zweimal im Jahr veröffentlicht, im Frühjahr und im Sommer.
Die Ergebnisse sind repräsentativ für die Deutsch sprechende Bevölkerung ab 14 Jahren (BRD: 70,54 Mio.).
Quelle: ARD