Fast jeder Zehnte in Deutschland nutzt täglich ein Angebot der Kultur- und Infowellen der ARD. Insgesamt sind das rund 200.000 Hörer:innen mehr für die gehobenen Programme als im Vorjahr (ma 2021: 7,43 Millionen, ma 2020 II: 7,24).
Zu den größten Gewinnern gehören Infowellen wie SWR aktuell, MDR aktuell, NDR Info, RBB Inforadio und HR Info. Dies ist möglicherweise eine Folge des verstärkten Informationsbedürfnisses der Hörer:innen während der Pandemie. Auch bei den Kulturwellen gibt es Gewinner: So konnten MDR Kultur, Bayern 2 und das junge europäische Kulturradio COSMO an Hörer:innen zulegen. Das zeigen die aktuellen Zahlen der Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse.
50,9 Prozent der Menschen in Deutschland schalten täglich von Montag bis Freitag mindestens einen öffentlich-rechtlichen Radiosender ein (ma 2020 II: 51,1 Prozent). Insgesamt scheint die Gattung Radio im Aufwärtswind: Bei stabiler Reichweite steigt die Verweildauer an. Sie liegt jetzt im Schnitt bei 260 Minuten am Tag – also bei mehr als vier Stunden. Bei der vergangenen Erhebung waren es noch 254 Minuten.
In der ma-Top-10-Liste der meistgenutzten Programme am Tag ist die ARD mit acht Radiowellen vertreten. Reichweitenstärkstes Einzelangebot in Deutschland ist WDR 2.
ARD-Vorsitzender Tom Buhrow: „Radio ist das emotionalste Medium von allen. Es gehört einfach dazu, und geht dabei nicht nur ins Ohr, sondern auch ins Herz. Wie das gelingt, haben unsere Wellen und Audioangebote auch in diesem Jahr wieder gezeigt.“
Unterdessen steigt die Zahl der Nutzer:innen der ARD Audiothek weiter an. Das zeigen Zahlen der ARD. Im vergangenen Jahr gab es 54,17 Millionen Wiedergaben – das sind mehr als doppelt so viele im Vergleich zum Vorjahr (plus 134 Prozent). Auch die Zeit, die Hörer:innen mit der Audiothek verbrachten, nahm um 184 Prozent auf mehr als 18 Millionen Stunden zu.
Die ma Audio 2021 ist die erste Erhebung in diesem Jahr. Die Reichweitenermittlung von Herbst 2020 wurde auf Vorschlag der kommerziellen Radioveranstalter ausgesetzt. Grund waren unter anderem die wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise, die insbesondere den werbefinanzierten Lokalfunk stark getroffen hat.
Zur ma Audio
Die ma Audio findet unter dem Dach der Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse (agma) statt, an der die öffentlich-rechtlichen sowie kommerziellen Hörfunkanbieter über ihre Werbevermarkter sowie auch die werbetreibende Wirtschaft beteiligt sind.
Als Konvergenzwährung dient die ma Audio dazu, neben den terrestrischen Radiovertriebswegen auch die Webradio-Nutzung mit abzubilden. Die Ergebnisse der ma Audio werden zweimal im Jahr veröffentlicht, im Frühjahr und im Sommer.
Die Ergebnisse sind repräsentativ für die Deutsch sprechende Bevölkerung ab 14 Jahren (BRD: 70,54 Mio.).