Dr. Wolfgang Gushurst: Die Kulturwellen im Wandel

SWR2 -New Jazz Festival (Bild: ©SWR)
SWR2 -New Jazz Festival (Bild: ©SWR)

Für die meisten Radiohörer sind Kulturwellen kein Thema, man übt sich bei der Nutzung dieser Angebote eher in Abstinenz. Die allgemein vorgefertigte  Erwartungshaltung geht meist in Richtung „tröge Hochkultur“ mit Meinungen wie: „Ach ja, da laufen den ganzen Tag nur Klassik und lange Wortbeiträge“. Wirklich? Oft wundern sich Hörer, die gelegentlich dann doch auf einem ARD-Kulturradio landen, über völlig neue Höreindrücke. Wie über anspruchsvolle Popmusik, die schon seit längerer Zeit im Tagesprogramm bei dem einen oder anderen Sender (wie hr2-kultur oder mdr Kultur) in angenehmer Koexistenz mit Klassik oder Soundtracks ein abwechslungsreiches Zuhören ermöglicht. Man geht bei ARD musikalisch eben auch mit der Zeit. Wohlwissend, dass eingefleischte E-Musik-Puristen vielleicht irgendwann gar nicht mehr die absolute Mehrheit unter der Hörerschaft ihrer Kulturprogramme stellen. Dennoch machen innerhalb der Welt der ARD-Kulturradios Ernste Musik und Klassik heute noch immer den weitaus überwiegenden Anteil an den Musikprogrammen aus. 

Alles ist aber irgendwie durchlässiger geworden. Auch die Wortinhalte berücksichtigen heute die Popkultur ebenso selbstverständlich wie die tiefgreifende Aufarbeitung von Themen des Feuilletons. Und vor allem machen sich durch die Einrichtung von Audiotheken oder maßgeschneiderten Apps die Bemühungen um eine möglichst umfängliche Einbeziehung der Kulturwellen in die Onlinewelt sehr sicht- und hörbar bemerkbar.

Offensichtlich mit Erfolg: so gab es bei der letzten ma 2018 Audio II Rekordwerte für die Informations- und Kulturangebote der ARD, die „mit erstmals über 7 Millionen Hörer täglich ihren Erfolgskurs fortsetzten“. Die Tagesreichweite stieg von 9,7 Prozent auf 10,2 Prozent.

Dr. Wolfgang Gushurst (Bild: ©SWR)
Dr. Wolfgang Gushurst (Bild: ©SWR)

Dr. Wolfgang Gushurst leitet bei Südwestrundfunk die Hauptabteilung Kultur, Wissen, SWR2. Im Gespräch mit RADIOSZENE-Mitarbeiter Michael Schmich erläutert er unter anderem den Wandel und die verändernden Programminhalte von Kulturradioangeboten.   


RADIOSZENE: Herr Gushurst, Sie sind Anfang 2017 als Programmchef des jungen Formats DASDING hausintern zu SWR Kultur beziehungsweise SWR2 gewechselt. Welche Aufgaben umfasst dort ihr Arbeitsgebiet?

Dr. Wolfgang Gushurst: Der Südwestrundfunk hat 2017 seine Organisationsform weg von Ausspielwegen und hin zu trimedial inhaltlich organisierten Direktionen verändert. In meinem Fall ist es so, dass ich die Hauptabteilung Kultur, Wissen, SWR2 leite. Entsprechend gehören zu meinem Zuständigkeitsbereich alle Sendungen, Programme und Onlineaktivitäten aus den Bereichen Kultur und Wissenschaft und Bildung. Im Bereich Wissen sind dies zum Beispiel die Sendung Odysso (SWR Fernsehen), Planet Wissen oder die SWR Anteile an W wie Wissen (Das Erste) und nano (3sat). Im Bereich Kultur sind es die Fernsehsendungen Kunscht und Lesenswert (SWR Fernsehen), der Museumscheck (3sat), die ARD Federführung bei der Kulturzeit (3sat) sowie der SWR Anteil an Metropolis (arte). Daneben werden Dokumentationen für das SWR Fernsehen, Das Erste oder arte produziert. Online gehören SWR2.de, SWR.de/Wissen, SWRClassic oder Planet Schule dazu.  Im Hörfunk liegt die Hauptaufgabe in der Programmleitung für das Einschaltprogramm SWR2. 

RADIOSZENE: In wie weit sind die Kulturwellen im Wandel? Früher war das Musikprofil mit Jazz, Klassik und Klangkunst berechenbar ausgerichtet, heute sind bereits etliche ARD Kulturwellen mit Filmmusik, anspruchsvollem Pop und Rock, Singer Songwritern durchsetzt …

Dr. Wolfgang Gushurst: Die Kulturwellen sind in vielerlei Hinsicht im Wandel. Die Publika verändern sich, die Medienkonkurrenzsituation hat sich vervielfacht, die technischen Anforderungen erfordern ständige Weiterentwicklung – Stichworte: Podcast, App, Sprachsteuerung – die Erwartungshaltung nach der Verfügbarkeit von Inhalten, also der zeitsouveränen Nutzung, sowie die nach einer multimedialen Aufbereitung der Inhalte hat sich geändert. Dazu kommt, dass sich auch der Kulturbegriff geändert hat und ständig weiter verändert. Jede Kulturwelle muss darauf Antworten finden. Und wenn Sie sich die Kulturwellen anschauen, dann sehen Sie, dass genau dies passiert. Abgesehen von der klaren Verortung im jeweiligen Sendegebiet – die ARD Kulturprogramme sind ein wichtiger Kulturfaktor in den Ländern – interpretieren die Kulturwellen ihr Programm doch unterschiedlich.

 

„Unsere Leitgedanken für das Programm sind Tiefgang, Anspruch und Entschleunigung“

 

RADIOSZENE: Welches Konzept ist bei SWR2 zu hören?

Dr. Wolfgang Gushurst: SWR2 hat eine Mischung aus Wort- und Musiksendungen. Was wir im vergangenen Jahr geändert haben, ist die Anordnung der Sendungen, so dass eine Orientierung auch für Gelegenheitshörer leichter wird. Wir haben nun am Vormittag und am frühen Nachmittag sowie ab 20.00 Uhr Sendungen, die von klassischer Musik geprägt sind. Zwischen 15.00 und 20.00 Uhr sind es überwiegend reine Wortsendungen oder auch Magazine mit anspruchsvoller populärer Musik. Wir möchten bewusst kein 24/7 durchformatiertes Kulturradio mit einem sehr breiten Themen- und Musikmix, sondern verfolgen weiterhin den Weg eines Einschaltprogramms mit klar definierten und profilierten Sendestrecken. Anders als die aktuellen Programme versuchen wir aktuelle Informationen in längeren Strecken vielfältig aufzubereiten und geben uns auch Zeit in Debattenformaten mit Experten 45 Minuten monothematisch ein Thema zu behandeln. Unsere Leitgedanken für das Programm sind Tiefgang, Anspruch und Entschleunigung. 

(Bild: ©SWR2 Kultur)
(Bild: ©SWR2 Kultur)

RADIOSZENE: In welcher Form haben sich die Hörgewohnheiten von Kulturradios verändert? Wünscht sich der heutige Hörertypus beispielsweise weniger Klassik und andere Musikformen?

Dr. Wolfgang Gushurst: DEN Hörer gibt es nicht. In älteren Zielgruppen haben wir noch Hörer/innen, die beispielsweise nur klassische Musik hören möchten. Jazz oder auch popkulturelle Einflüsse in der Musik haben seit Mitte des letzten Jahrhunderts das Spektrum erweitert. Insofern ist auch insbesondere bei jüngeren Generationen eine Offenheit auch für populäre Formen vorhanden. Ich halte allerdings nicht viel davon, alles innerhalb der Sendestrecken zu durchmischen. Im Mittagskonzert haben wir daher ein klares „Klassik“-Profil. Über das „White Album“ der Beatles sprechen wir in der 19 Uhr-Strecke und am späteren Abend haben wir Spezialangebote für die Interessenten von Neuer Musik oder auch Jazz. Als öffentlich-rechtliches Kulturprogramm geht es uns nicht um eine Maximierung von Einschaltquoten, sondern wir möchten die jeweiligen Interessenten für bestimmte Musikrichtungen bestmöglich mit einem qualitativ hochwertigen Programmangebot erreichen. Um den veränderten Nutzungsgewohnheiten zu entsprechen, haben wir beispielsweise auch seit letztem Jahr eine neue SWR2 App, in der man diese Spezialangebote zeitsouverän nachhören kann.

RADIOSZENE: Kommen die Kulturwellen mit den Veränderungen bei der Ausrichtung nicht vermehrt in Konflikte mit Ihrer langjährig angestammten Hörerschaft?

Dr. Wolfgang Gushurst: Das ist ja nicht nur bei Kulturwellen der Fall. Jede Programmveränderung führt zu Verunsicherung bei den jahrzehntelangen Stammhörern eines Programms. Wir verändern nicht mit dem Holzhammer, sondern entwickeln das Programm behutsam, aber konsequent weiter. Wir nehmen uns die Zeit, Höreranfragen möglichst gut und schnell zu bearbeiten und zu erklären, warum wir etwas machen. Für ein Kulturprogramm ist es wichtig, das Stammpublikum zu halten und gleichzeitig ein jüngeres kulturaffines Publikum anzusprechen.

RADIOSZENE: Wie ausgeprägt sind überhaupt die Nutzungsmotive der Menschen nur wegen der Musik ein Kulturradio zu hören?

Dr. Wolfgang Gushurst: Es gibt Hörer/innen die gerne klassische Musik hören und deshalb ein Kulturprogramm einschalten. Bei anderen Kulturprogrammen, die eher auf eine Mischung aus Songwriter und anderen populären Formen setzen, mag die alternative Musikauswahl das entscheidende Kriterium sein, weswegen solch ein Programm den Unterhaltungswellen vorgezogen wird. Oft ist es einfach auch die Ansprache, die für die Programmwahl entscheidend ist, die Sendungsvielfalt der Kulturprogramme oder auch das Überraschungsmoment – also mit nicht erwarteten Inhalten konfrontiert zu werden. Musik spielt sicherlich eine sehr wichtige Rolle, ist aber nicht das alleinige Kriterium – zumindest für Einschaltprogramme wie SWR2.

 

„Für ein Kulturprogramm ist es wichtig, das Stammpublikum zu halten und gleichzeitig ein jüngeres kulturaffines Publikum anzusprechen“

 

RADIOSZENE: Haben sich auch die einzelnen Präferenzen innerhalb der klassischen Musik verschoben? 

Dr. Wolfgang Gushurst: Nicht wirklich. Nach wie vor sind die großen Kompositionen aus Barock und dem klassischen-romantischen Repertoire die Musik, die die meisten Klassikliebhaber ansprechen. Das sehen Sie ja auch an den Konzertprogrammen.

RADIOSZENE: Der Privatsender Klassik Radio bietet mit seinem neuen Bezahlangebot „Select“ ein ganzes Bündel mit rund 150 spezifischen Musikangeboten, die sehr dezidiert auf die Vorlieben anspruchsvoller Musikliebhaber abzielen. Offenbar auch eine Antwort auf Musikstreamingdienste. Wie bewerten Sie diese Entwicklung?

Dr. Wolfgang Gushurst: Bei Klassik Radio wird klassische Musik oder vielfach auch Filmmusik dafür eingesetzt, eine angenehme Hintergrundstimmung zu erzeugen. Vermutlich sind die Hauptkonkurrenten für Klassik Radio daher eher Streaminganbieter wie Spotify, Apple Music, etc. 

(Bild: ©SWR2 Kultur)
(Bild: ©SWR2 Kultur)

Wir verfolgen ein anderes Konzept. SWR2 hat vielfältige Musiksendungen, aber auch lange Wortstrecken mit Hörspiel, Feature und aktuellen Informationsformaten. Es ist also sehr abwechslungsreich gestaltet und kein reines Musikprogramm. 

Auch die Musikauswahl der Musik-Sendungen von SWR2 erfolgt nach anderen Gesichtspunkten. Die Musikredakteur/innen stellen Musikprogramme nach inhaltlichen Aspekten zusammen und bereiten Musikthemen journalistisch in unterschiedlichsten Formen auf. In Formaten wie der SWR2 Musikstunde werden Autor/innen beauftragt, sich eine Woche lang intensiv mit einem speziellen Musikthema auseinanderzusetzen.

RADIOSZENE: In welchem Umfang fördern Sie den Nachwuchs im Bereich der E-Musik, wo unterstützen Konzerte, Festivals oder Musikveranstaltungen?

Dr. Wolfgang Gushurst: Die Nachwuchsförderung ist ein wichtiges Thema für SWR2. Bereits seit einigen Jahren entscheiden wir uns eine/n junge/n Musiker/in pro Jahr besonders zu unterstützen. Das SWR2 New Talent wird dann über drei Jahre gefördert. Mit dem ARD Musikwettbewerb haben wir im ARD-Verbund eine herausragende Möglichkeit neue Talente zu fördern. Über andere Nachwuchsmusiker/innen berichten wir in unseren Musiksendungen bei SWR2. 

Donaueschinger Musiktage (Bild: ©SWR)
Donaueschinger Musiktage (Bild: ©SWR)

Außerdem zeichnen wir zahlreiche Konzerte im Sendegebiet des SWR, also Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz, auf. Daneben vergeben wir Auftragskompositionen und fördern auch an dieser Stelle immer wieder junge Komponist/innen. Dazu gehören das bedeutendste Festival für Neue Musik die Donaueschinger Musiktage oder das Eclat Festival in Stuttgart. Auch an dieser Stelle sind wir ein wichtiger Kulturförderer und -produzent.

RADIOSZENE: Welchen Stellenwert hat der Jazz bei SWR2?

Dr. Wolfgang Gushurst: Der Jazz hat beim Südwestrundfunk schon immer eine wichtige Rolle gespielt. Die lange Tradition hat Joachim-Ernst Berendt im damaligen SWF begründet. Das New Jazz Meeting ist in seiner Form einzigartig. Ein Musiker fungiert als Kurator. Er lädt sich eine Woche lang in die SWR Studios andere Musiker ein, die gemeinsam ein Programm einstudieren, das dann in drei Veranstaltungen einem Livepublikum präsentiert wird. Außerdem verleiht der SWR zusammen mit dem Land Rheinland-Pfalz jedes Jahr den SWR-Jazzpreis, den ältesten deutschen Jazzpreis. Wir schneiden zahlreiche Konzerte mit und es gibt viele Sendeplätze für verschiedene Formen des Jazz – vom traditionellen Jazz bis zur Avantgarde. 

 

„Wichtig ist für uns, dass die Themen, um die wir uns kümmern, einen kulturellen Stellenwert beziehungsweise einen Einfluss auf uns und das kulturelle oder gesellschaftliche Leben haben“

 

RADIOSZENE: Heute rückt bei SWR2 gelegentlich auch schon einmal der runde Geburtstag von Mick Jagger in den Fokus der Berichterstattung. Wird auch hier ein Wandel bei der Themensetzung vollzogen? Wie balancieren Sie die Gewichtung zwischen Feuilleton, Popkultur und sonstigen Themen aus?

Dr. Wolfgang Gushurst: Nun, genau das ist ja das Ergebnis eines sich stetig wandelnden Kulturbegriffs. Ähnlich wie bei Zeitungen auch hätten Sie vor Jahren eher selten Artikel zu popkulturellen Phänomen gefunden. Wichtig ist für uns, dass die Themen, um die wir uns kümmern, einen kulturellen Stellenwert beziehungsweise einen Einfluss auf uns und das kulturelle oder gesellschaftliche Leben haben. Bei vielen Themen kann man übrigens auch erst mit einem gewissen zeitlichen Abstand die Relevanz, den Gehalt richtig einordnen.

RADIOSZENE: SWR2 hat zuletzt Reichweiten hinzugewonnen, gibt es Erkenntnisse über die Hörerwanderungen und Zugewinne? Konnten Sie auch bei den jungen Altersgruppen Gewinne verbuchen?

Dr. Wolfgang Gushurst: Wir sind sehr zufrieden mit der Entwicklung: die Tagesreichweite hat sich gesteigert, der Weiteste Hörerkreis-Wert ist nach oben gegangen, die Verteilung Frauen-Männer ist ausgeglichen, die Verweildauer ist nach oben gegangen. In den Altersgruppen sind die Entwicklungen uneinheitlich: gewonnen haben wir bei den 30 bis 39-, den 50 bis 59-Jährigen und den Menschen 70+. Das zeigt, dass man die Zahlen einer Media Analyse also auch nicht überinterpretieren sollte.

RADIOSZENE: Generell geht in diesen bewegten Zeiten der Trend wieder hin zu mehr verlässlicher Information. Ein Zeitgeist offenbar, der sich vor dem Hintergrund der allgemeinen gesellschaftlichen Entwicklungen absehbar wohl sogar noch verstärken wird. Das Misstrauen vieler Menschen gegenüber den Nachrichten aus dem Internet wächst. Eigentlich eine perfekte Vorlage für die klassischen Medien – und den Hörfunk im Besonderen – sich hier als verlässlichen Partner zu zeigen. Wie setzen Sie diese Bedürfnisse der Menschen im Programm um?

Dr. Wolfgang Gushurst: Indem wir genau das machen. Wir bieten verlässliche Informationen und versuchen immer wieder deutlich zu machen, dass unsere Inhalte gut recherchiert und aufbereitet sind. Wir trennen Bericht und Meinung klar, versuchen verständlich, aber mit Tiefgang Sachverhalte zu erklären und stellen Hintergrundinformationen zu vielen Themen zur Verfügung. Womit wir uns noch etwas schwertun, ist dies offensiv nach außen zu tragen. Tue Gutes und spreche darüber – hier gibt es noch etwas Nachholbedarf und manchmal auch eine unangebrachte Bescheidenheit. 

RADIOSZENE: Welche Rolle spielen hierbei Podcasts und Ihre Mediatheken? Wie entwickeln sich hier die Zugriffszahlen?

Dr. Wolfgang Gushurst: Podcasts haben lange Zeit ein gewisses Nischendasein geführt. In den letzten Jahren hat sich die Nachfrage nach guten Podcasts enorm gesteigert. Wir merken das an unseren Abrufzahlen, aber beispielsweise auch an dem Interesse für die ARD Audiothek. Gerade Langformate wie Hörspiel oder Feature werden sehr gut abgerufen. Wir haben in diesem Feld als Einschaltprogramm mit klar profilierten Einzelsendungen natürlich einen großen Vorteil. Die Abrufzahlen werden für diese spezifischen Angebote, die zeitsouverän genutzt werden können, irgendwann vermutlich die Hörerzahlen im Radio überschreiten. Auf Drittplattformen sind wir ebenfalls sehr gut unterwegs. 2018 war beispielsweise der Podcast von SWR2 Wissen, im zweiten Jahr hintereinander der erfolgreichste Podcast bei iTunes, das heißt die Nr.1 der Jahrescharts.

 

„Tue Gutes und spreche darüber – hier gibt es noch etwas Nachholbedarf und manchmal auch eine unangebrachte Bescheidenheit“

 

RADIOSZENE: Wie intensiv ist das lineare Programm von SWR2 heute bereits mit den Möglichkeiten der Online-Welt verbunden?

Dr. Wolfgang Gushurst: Viele unsere User kommen über das Hörfunkprogramm auf die Onlineseiten. Es gibt aber auch immer mehr Menschen, die über die Google-Suche zu uns finden. 

Die Onlineseiten bei SWR2 haben im Wesentlichen drei Funktionen: Im Onlinebereich führen wir verwandte Inhalte sinnvoll zusammen, so dass man zu bestimmten Themen weiterführende Informationen oder andere Beiträge und Sendungen findet. Außerdem reichern wir die Inhalte mit Fotos oder Bewegtbildbeiträgen an, um neben den Audios tatsächlich eine multimediale Aufbereitung umzusetzen. Und dann bieten wir die Möglichkeit – vor allem über die SWR2 App – zeitsouverän Inhalte nachzuhören. Auch hier bemerken wir ein gesteigertes Interesse nach guten Inhalten. Die Zugriffszahlen steigern sich von Jahr zu Jahr, so dass eine intensive Verbindung von linearem Programm und Onlineauftritt eine zentrale Frage für die strategische Gesamtkonzeption ist.