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Musiktrends im Radio Teil 4: Einfluss von TikTok wächst

tiktok music bigThe Trend is your Friend! Wie entwickelt sich die Musik im Radio? RADIOSZENE stellte hierzu Musikverantwortlichen deutscher Hörfunkstationen folgende Fragen:

  1. Welches waren in 2021 die angesagten Musiktrends im Radio in Ihrem Sendegebiet?
  2. Werden sich diese Richtungen fortsetzen oder sind bereits neue Trend in Sicht?
  3. Welche Bedeutung hat in Ihren Planungen deutsche/deutschsprachige Musik?
  4. Welche(s) war(en) für Sie im letzten Jahr der/die hoffnungsvollste(n) Newcomer/in?

MusicMaster

Die Antworten der Macher aus den Musikredaktionen lieferten eine Vielzahl interessanter Hinweise auf die aktuellen und kommenden Musikströmungen. Heute schließen wir unsere Umfrage mit den Antworten weiterer, wichtiger Entscheidungsträger.


 

„Interessant zu beobachten war das Aufkommen organischerer, traditioneller Sounds. Ganz vorn mit Olivia Rodrigo“

 

Andreas Zagelow, MDR, Musikchef „Junge Angebote“ (MDR SPUTNIK und MDR TWEENS)

MDR Sputnik

1) Die Liste wird auch bei MDR SPUTNIK weiterhin von EDM und elektronischer Popmusik angeführt. Nicht umsonst wurde ja sogar Ed Sheeran auf „Bad Habbits“ plötzlich tanzbar. Andere erfolgreiche Acts flirten regelmäßig mit 1980s-Sounds oder covern Songs, die noch viel älter sind. Aus planerischer Sicht durchaus herausfordernd: Die Konzentration im Dance-Bereich auf wenige, aber beständig erfolgreiche Acts wie Robin Schulz, Felix Jaehn, Alle Farben, Vize sowie David Guetta und die hinzu kommenden gemeinsamen Kollaborationen. Interessant zu beobachten war auch das Aufkommen organischerer, traditioneller Sounds. Ganz vorn mit Olivia Rodrigo oder zum Ende des Jahres Gayle.

2) Aktuell sehen wir keine Anzeichen, dass sich an dem Beschriebenen in naher Zeit etwas ändern wird.

3) Musik aus Deutschland hat für MDR SPUTNIK von jeher eine große Bedeutung, da uns der Support neuer, nationaler Acts sehr wichtig ist. Für die Tagesrotationen sind hier sicher Acts wie Glockenbach und TwoColors zu nennen, die aus dem Stand beeindruckende Hitserien hinlegen konnten. Mit ‚Purple Disco Machine‘ aus Dresden schaffte ein Elektro-Act aus unserem Sendegebiet den internationalen Durchbruch und bestimmte unsere Rotation. Auch Künstler wie Mark Forster und Künstlerinnen wie LEA und Leony sind für unserer Hörerinnen und Hörer weiterhin sehr relevant. Hingegen weiterhin so gut wie gar nicht relevant fürs Radio: Deutschrap.

4) Das letzte Jahr hat gezeigt, wie vielfältig und gut die nationale Musiklandschaft aufgestellt ist. Das konnte man nicht nur beim ‚New Music Award‘ der jungen Programme der ARD erleben, sondern auch jetzt auf der „New Music 2022-Hotlist“, die die jungen Programme gemeinsam mit Deutschlandfunk Nova herausgegeben haben. Für Mitteldeutschland sind vor allem 01099 aus Dresden zu nennen, die zwar noch nicht im Mainstream angekommen, aber definitiv auf dem Weg dorthin sind. Mit Paula Hartmann und Leepa gibt es außerdem zwei beeindruckend starke Künstlerinnen, die 2022 einiges erreichen können. Darüber hinaus natürlich die schon genannten Elektroacts wie Glockenbach und TwoColors.


 

80s-Pop-Sounds und -Disco-Grooves waren und sind immer noch angesagt, vielleicht sogar noch mehr als im Jahr zuvor“

 

Matthias Weber, HIT RADIO FFH, Leiter der FFH Musikredaktion

Matthias Weber (Bild: ©HIT RADIO FFH)1) + 2) 80s-Pop-Sounds und -Disco-Grooves waren und sind immer noch angesagt, vielleicht sogar noch mehr als im Jahr zuvor. Das wird sich auch in diesem Jahr fortsetzen. Deutschsprachige Hits hatten es dagegen, wie vor einem Jahr prognostiziert, schwer. Wir haben es mehrfach probiert und ich bin auch der Auffassung, dass aktuelle deutsche Popmusik weiterhin Bestandteil des Programms von HIT RADIO FFH sein sollte. Allerdings konnte sich kein deutschsprachiger Titel aus dem vergangenen Jahr länger als einige Wochen im Programm halten. Rockige AC-taugliche Hits blieben selten und wieder hoffe ich, dass sie vielleicht in diesem Jahr wenigstens ein kleines Comeback haben werden.

3) Es gab im vergangenen Jahr keinen deutschsprachigen Hit, der sich nachhaltig in unserem Programm etablieren konnte. Selbst bewährten, bislang sehr erfolgreichen Künstlern ist das 2021 nicht gelungen.Es wurde einiges versucht, es gab sehr gute Produktionen, die die angesagten 80s-Sounds aufgegriffen haben, es wurden andere Sounds ausprobiert und neue Wege versucht, genauso, wie an anderer Stelle auch weiter nach bewährtem Rezept gearbeitet wurde – leider alles ohne den Erfolg, dass sich die Songs in unserem Programm hätten durchsetzen können. Wir sind diesbezüglich vorsichtiger geworden, werden aber natürlich auch weiterhin deutschsprachige Popmusik spielen. Sie und die dazugehörigen Künstler bleiben wichtige Bestandteile unseres Programms.

4) Wie definieren wir hier ‚Newcomer‘…? Ist Purple Disco Machine noch einer? Er veröffentlicht ja schon seit 10 Jahren, hat aber im vergangenen Jahr wirklich seinen Durchbruch geschafft. Von ihm erwarte ich auch zukünftig viele tolle Hits. Weiterhin möchte ich hier noch die Künstlerinnen Griff und Laurell nennen.


 

Spannend ist, dass aus den Lyrics immer öfter ein sehr persönliches und biographisches Storytelling wird

 

Stefanie Schäfer, DASDING, Musikchefin

Stefanie Schäfer (Bild: ©SWR DASDING)1) Immer noch populär ist EDM in allen Facetten. Nicht nur dort, sondern in allen Genres haben wir 2021 (noch mehr als 2020) sehr viele und sehr starke 80er Vibes gehört. Weiter etabliert hat sich auch der Pop Punk-Sound der 2000er. Weniger ein Musiktrend als vielmehr ein Produktionstrend: Songs, die offensichtlich für einen Erfolg auf Social Media (hier vor allem TikTok) geschrieben und produziert wurden, finden mehr und mehr ihren Weg ins Radio. Aktuell hört man allerdings den Unterschied zwischen künstlich etablierten Songs und solchen mit tatsächlichen viralen Erfolgen zum Teil noch deutlich.

2) Vor allem der Pop Punk-Sound wird uns noch lange begleiten und in immer neuen Spielarten auftauchen – gerade auch bei Künstler*innen,  bei denen man ihn vielleicht nicht so erwartet hätte. Und klar: Die Einflüsse von TikTok auf die Musik werden weiterwachsen.

3) Musik von nationalen Künstler*innen ist innerhalb der Zielgruppe von DASDING nach wie vor sehr beliebt und hat darum auf organische Weise einen großen Einfluss auf unsere Playlisten. Spannend hierbei ist, dass aus den Lyrics immer öfter ein sehr persönliches und biographisches Storytelling wird.

4) National gehört im jungen Segment sicherlich Rote Mütze Raphi, die 2021 auch den New Music Award der ARD gewonnen hat, dazu. Auch Künstler*innen wie Nina Chuba oder Schmyt sind sehr vielversprechend. International sind da natürlich Olivia Rodrigo oder auch Gayle zu nennen. Beide sind ja quasi von Null auf Hundert in sämtliche Rotationen gekracht und machen nicht den Eindruck als bliebe es nur bei ein, zwei guten Songs. Das fand ich in diesem Ausmaß schon ziemlich bemerkenswert.


 

„Tragender Sound war 2021 wieder die elektronisch geprägte Musik – EDM und Elektropop“

 

Bernd-Ulrich Solf, MDR JUMP, Musikredaktion  

MDR JUMP1) Tragender Sound war 2021 wieder die elektronisch geprägte Musik – EDM und Elektropop. Aber auch klassische Popmusik konnte bei den Hörerinnen und Hörern punkten. Künstler wie Coldplay oder Ed Sheeran waren im vergangenen Jahr mit aktuellen Pop-Songs ein prägender Bestandteil des Programms. Die Sounds vergangener Jahrzehnte sind auch bei aktuellen Künstlerinnen und Künstlern sehr beliebt und kommen gut an, The Weeknd wäre hier nur ein Kandidat. Auch das Thema Coverversionen a la „Iko Iko“ ist ungebrochen angesagt und erfolgreich, wobei die Jahrzehnte, derer man sich bedient, kaum noch eine Rolle spielen.

2) Derzeit deutet alles darauf hin, dass der Trend des vergangenen und vorletzten Jahres in eine neue Runde geht. Allerdings gibt es auch wieder vermehrt organische/rockige Sounds, die wir zu Kenntnis nehmen – Olivia Rodrigo mit „Good 4 u“ wäre hier ein prominentes Beispiel für eine etwas andere Klangfarbe, die es erfolgreich in die MDR JUMP-Playlist geschafft hat.

3) Deutsche und deutschsprachige Produktionen sind nach wie vor sehr beliebt und prägender Bestandteil der Planung bei MDR JUMP. Zoe Wees, Michael Schulte oder auch local heroe ‚Purple Disco Machine‘ haben sich im vergangenen Jahr besonders gut etabliert.

4) Gegen Ende des vergangenen Jahres hat es die Künstlerin Gayle mit „abcdefu“ ins Programm geschafft. Noch ist für uns aber nicht absehbar, ob die Hörerinnen und Hörer dies bestätigen. Die Zeichen stehen aber gut!


 

„Ein zarter Trend ist in Sachen Rock zu sehen – die italienische Gewinnerband des ESC 2021 macht zumindest Mut, auch öfter mal wieder Musik mit Gitarren im Radio zu hören“

 

Axel vom Bruch, N-JOY, Musikchef  

Axel vom Bruch (Bild: ©NDR/N-JOY)

1) Viele Coversongs, gerade im Genre Dance, und der Musikstil von Billie Eilish (nenne ihn mal „Female-Minimal-Sophisticated“ 😉) hat sich dann spätestens 2021 auch im Mainstream durchgesetzt.

2) Beide Stile werden auch in 2022 eine relevante Rolle im jüngeren Segment spielen, ein zarter Trend ist in Sachen Rock zu sehen – die italienische Gewinnerband des ESC 2021 macht zumindest Mut, auch öfter mal wieder Musik mit Gitarren im Radio zu hören.

3) Bei der Planung und den Entscheidungen in den Playlistensitzungen hat das schon immer eine große Bedeutung bei N-JOY. N-JOY hat 2021 eine Spezialsendung für deutschsprachige Musik eingeführt: N-JOY Nachtclub intro. In dieser wöchentlichen Sendung läuft ausschließlich Musik von Künstler*innen aus Deutschland. Schwerpunkt des Formats sind Newcomer, die hier eine Plattform bekommen.

4) Jeremias, die Band aus Hannover hat ein großartiges Debutalbum im letzten Jahr veröffentlicht!


 

„Die Entwicklung der Musiktrends in diesem Jahr sind sehr davon abhängig wieviel normales Leben zurückkehrt“

 

Kathrin Weiß, 89.0 RTL, Leitung Musikredaktion

Kathrin Weiss (Bild: ©89.0 RTL)1) Unsere Hörer waren auch im letzten Jahr hungrig nach neuer, positiver Musik. Weiterhin sind Dance- Pop- Coverversionen sehr beliebt. Daneben konnten sich auch wieder wenige Rock-Pop Songs durchsetzen. Die Radiohits waren 2021 geprägt von bekannten und erfolgreichen Künstlern wie Ed Sheeran, The Weeknd, Robin Schulz, David Guetta oder Coldplay. Die Stimmen und Stile dieser Künstler sind dem Hörer bekannt, deshalb sind es sogenannte „Sure-Shot-Artists“ für das Programm.

2) Die Entwicklung der Musiktrends in diesem Jahr ist sehr davon abhängig wieviel normales Leben zurückkehrt. Konzerte, Veranstaltungen, Festivals, Urlaubsreisen, Partys: All das sind Situationen im Leben, bei denen unsere Hörer Musik kennenlernen und dann auch im Radio hören wollen. Aktuell sind, wie erwähnt, die Dance-Pop-Coverversionen sehr beliebt. Wir wollen bei 89.0 RTL grundsätzlich auch neuen Künstlern eine Chance geben und hoffen deshalb, dass wir in diesem Jahr noch mehr frische Musik im Radioprogramm etablieren können.

3) Deutsche Songs sind Teil des Musikprogramms von 89.0 RTL, obwohl sie vom Hörer gerade weniger favorisiert werden. Es gibt aber viel gute deutsche Musik und wir spielen dieses Genre, wenn wir die Titel für 89.0 RTL als passend empfinden. Einen neuen Song im Musikprogramm kann man mit einer Investition in ein Unternehmen vergleichen. Ziel der Investition ist es, meinem Unternehmen damit zu mehr Erfolg zu verhelfen. Radiosongs sind erfolgreich, wenn sie dauerhaft so beliebt und bekannt sind, dass der Hörer sie für einen langen Zeitraum hören möchte und diese Songs damit die Grundlage für das gesamte Musikprogramm bilden. Wenn ich also einen neuen, deutschen Song als Mini-Investition in mein Musikprogramm betrachte, müssen wir sehr überlegt abwägen, ob sich diese Investition lohnt.

4) Wie schon im Pandemiejahr 2020 hatten es Newcomer auch im letzten Jahr sehr schwer. Olivia Rodrigo ist eine neue Künstlerin, die sich in 2021 im Radio etablieren konnte. Die erste Single von Glockenbach erschien zwar schon 2020, dennoch zähle ich diesen neuen Act zu einem der erfolgreichsten aus dem letzten Jahr.


 

„Retro-Sounds im Stil der 80er waren auf jeden Fall, nach wie vor, ein Thema“

 

Nico Potzkai, YOU FM, Teamleiter YOU FM Aktuell & Musik  

Nico Potzkai (Bild: hr/YOU FM)

1) Retro-Sounds im Stil der 80er waren auf jeden Fall, nach wie vor, ein Thema. Die Playlisten waren ja zum Beispiel voll von Songs von The Weeknd oder Purple Disco Machine. Ein zweites großes Ding waren junge Frauen mit Message, die jetzt auch nicht unbedingt immer den typischen Radiosound hatten, aber trotzdem erfolgreich waren beziehungsweise immer noch sind. Olivia Rodrigo oder jetzt auch Gayle zum Beispiel. Deutschsprachige Musik, vor allem im Bereich „Pop“ hatte es im letzten Jahr bei unseren Hörer*innen zunehmend schwerer.

2) Ein großer Umschwung ist im Moment für mich noch nicht absehbar. Ein Großteil der aktuellen Popmusik bewegt sich in diesem Spektrum. Auch hier hat The Weeknd mit seinem neuen Album direkt Anfang des Jahres gezeigt, in welche Richtung es (für ihn) geht. Wie es mit der deutschsprachigen Musik im Radio weiter geht, wird auf jeden Fall spannend zu beobachten.

3) Momentan keine besonders große. In Umfragen und Tests kamen deutschsprachige Songs zuletzt bei unseren Hörer*innen nicht besonders gut an. Deshalb haben wir im letzten Jahr einige Songs, die wir lange gespielt haben und die immer gut ankamen, aus der Rotation genommen. Aus diesem Grund sind wir bei deutschsprachigen Songs momentan besonders kritisch.

4) Auch, wenn es eigentlich schon sein zweites Jahr in der großen Öffentlichkeit war, würde ich Purple Disco Machine auf jeden Fall nennen. „Hypnotized“ hat sich echt lange auf den Playlisten gehalten und auch die Songs danach waren eigentlich immer ein Treffer. Auch Leony ist auf einem guten Weg, hier wäre es irgendwie cool, wenn es da auch noch mal ohne DJ-Features mit einem Hit klappt. Auf internationalem Niveau haben The Kid Laroi und Olivia Rodrigo für mich das meiste Potenzial, weil ihre einzelnen Songs in Sachen Stil und Inhalt doch sehr unterschiedlich sind und doch ziemlich unterschiedlich klingen. Es bleibt spannend, was da noch so kommt.


 

„Ein guter Pop-Song ist einfach unschlagbar. Die Superstars sind wieder da und liefern ab“

 

Andreas Löffler, WDR, Musikverantwortlicher Breitenprogramme Hörfunk 1LIVE, WDR 2, WDR 4  

Andreas Löffler (Bild: ©WDR)

1) Auch 2021 haben wir wieder viele Dance-Pop Hits im unseren Programmen gespielt, aber – Gott sei Dank- geht es auch weiterhin um gut geschriebene Pop-Songs. Ein guter Pop-Song ist einfach unschlagbar. Die Superstars sind wieder da und liefern ab. Ed Sheeran, Coldplay, Adele et cetera …  Durch ein Tal geht leider gerade der deutschsprachige Pop. Nach ungeahnten Höhenflügen ist im Moment eher der freie Fall angesagt. Aber auch das wird sich sicher bald wieder ändern.

2) Dance-Pop ist schon länger im Radio angekommen und wird auch noch eine Weile bleiben, aber auch immer deepere Sound finden den Weg auf die Playlisten. HipHop bleibt wohl fürs Radio in der Nische. 

3) 1LIVE hat seit seiner Gründung deutschsprachige Musik immer im Fokus gehabt und wir setzen weithin stark darauf. Durch die 1LIVE Krone sind wir schon früh im Jahr am planen, was national für uns relevant werden könnte. Wir sind hier breit aufgestellt und checken viele Genres. Deutsche Produktionen sind weiter auf dem Vormarsch. Deutschsprachig ist etwas in der Krise.

4) Auf nationale Acts beschränkt: Luna, Jeremias, Badmomzjay, Schmyt, Nina Chuba


 

„Ein guter Song ist ein guter Song ist ein guter Song. Egal, woher er kommt und welche Sprache gesprochen wird.“

 

Jakob Kranz, Musikchef von STAR FM 87.9 MAXIMUM ROCK!

Jakob Kranz (Bild: 87.9 star fm)

1) Rock war 2021 vielseitig, frisch und aufregend. STAR FM hatte zum Beispiel die ESC-Gewinner MANESKIN von Anfang an auf der Playliste, ihre Songs sind bis heute Dauerbrenner in der Rotation. Selbst im Pop wurde es wieder rockiger, das zeigt die positive Resonanz auf Künstlerinnen wie OLIVIA RODRIGO, GAYLE oder KILLBOY in unserem Programm. Der steigende Anteil von Künstlerinnen freut mich dabei ganz besonders.

2) Auch, wenn der Untergang von Rock in regelmäßigen Abständen immer wieder ausgerufen wird, hat das Genre nie an Bedeutung verloren und erreicht immer wieder neue Fans. Aus meiner Sicht haben viele Bereiche der populären Musik nach Jahren des Aufstiegs mittlerweile einen gewissen Sättigungsgrad erreicht, was im Umkehrschluss zu einer steigenden Begeisterung für handgemachte Musik von „echten“ Künstlern führt. Insofern hatte und haben ich keine Sorgen hinsichtlich der Relevanz und Akzeptanz von Rockmusik.

3) Gar keine – im Sinne von: es spielt keine Rolle, woher die Künstlerinnen und Künstler kommen oder auf welcher Sprache gesungen wird. Ein Titel muss begeistern, mitreißen, Emotionen wecken und ein Gefühl von „noch mal und dann noch lauter hören-wollen“ erzeugen. Selbstverständlich beobachten wir die Entwicklung unserer lokalen Bands sehr genau und unterstützen alle, deren Performance uns überzeugt. Anstatt einer festgelegten Deutsch-Quote sollte der Grundsatz gelten: Ein guter Song ist ein guter Song ist ein guter Song. Egal, woher er kommt und welche Sprache gesprochen wird.

4) Künstlerinnen wie GAYLE, POPPY oder SUECO bringen unterschiedliche Stile zusammen und sorgen für einen frischen Wind in die Musik. Wenn es etwas traditioneller zugehen soll, kommt im Augenblick niemand am Debüt der schwedischen Hard Rock-Sensation NESTOR vorbei.


Siehe auch:

XPLR: MEDIA Radio-Report