Podcastkommissar Bastian Pastewka hat sich viel vorgenommen: Gleich sieben Klassiker der Hörspielgeschichte präsentiert er im Mai in dem Gemeinschaftsprojekt der ARD-Landesrundfunkanstalten und Deutschlandfunk Kultur „Kein Mucks!“ – wie immer in der ARD Audiothek und überall, wo es Podcasts gibt.
Am 4. Mai stellte Bastian Pastewka gleich zwei Klassiker vor: „Die Schuld“ (WDR) und „Es geschah bei Blockstelle 13“ (NDR).
In dem ersten Audio des WDR von John Richard Wright aus dem Jahr 1983 will ein Häftling auf keinen Fall aus dem Gefängnis entlassen werden. Denn draußen fürchtet er blutige Rache, da in der Vergangenheit ein Streich zwischen ein paar Freunden drastisch schief lief.
Auch von Angst getrieben ist ein Bahnmitarbeiter in dem zweiten Stück von Karl Heinz Zeitler aus der NDR-Reihe „Gruseln vor Mitternacht“ von 1959. Er ist überzeugt davon, dass es an der Blockstelle seit einem Zugunglück spukt.
Das Hörspiel „Der Mitternachtslift“ (bereitgestellt vom MDR) wartet am 11. Mai. In einer Stofffabrik geschieht ein tödlicher Unfall: In einem Lift stirbt ein Heizer in seiner Nachtschicht, es war wohl kein Unfall merkt die Unfallkommission beim Prüfen der Fakten in diesem Stück von Hans Siebe aus dem Jahr 1969 vom Rundfunk der DDR.
Am 18. Mai stehen wieder zwei grusselig-kriminelle Produktionen bereit: „Hallo, hier spricht der Tod“ (SR) und „Sie haben noch fünf Minuten“ (bereitgestellt vom rbb).
„Hallo, hier spricht der Tod“ stammt aus dem Jahr 1970 und ist von Louis C. Thomas. Ein älterer Herr ruft aufgeregt bei seiner Tochter an, die liegt in der Badewanne und so kann der Schwiegersohn am Telefon seinen Schwiegervater schreien hören. Dann meldet er sich nicht mehr …
In dem von Karlheinz Knuth 1964 für den SFB gemachten Hörspiel „Sie haben noch fünf Minuten“ geht es um einen entflohenen Sträfling und seine Rache: Der wohlhabende Fuhrparkunternehmer Visby sitzt mit seiner Tochter Ann in der verdunkelten Wohnung bei verriegelten Türen. Er hat Angst. Denn der junge Oliver, früher Anns Verlobter, ist aus dem Gefängnis ausgebrochen – vier Monate vor seiner Entlassung.
Mit „Mord in Badalona“ und „Der Dilettant“ in einem „Die Jagd nach dem Täter“-Spezial (NDR) endet der „Kein Mucks!“-Mai.
Das erste Stück „Mord in Badalona“ von Heinz Dunkhase aus dem Jahr 1957 ist die 17. Folge der Reihe nach einer wahren Begebenheit in Spanien – zu Beginn fällt eine unbekannte Tote aus einem Wandschrank.
In der Folge 114 von Irmgard Köster von 1962 wird in einem Hotel ein Dieb auf frischer Tat ertappt. Ein Bündel Geldscheine lässt sich aber keinem Gast zuordnen
In der vierten Staffel von Kein Mucks! mit insgesamt 40 Folgen präsentiert Bastian Pastewka, der Kenner und Liebhaber der anspruchsvollen Krimi-Unterhaltung, in einer senderübergreifenden Kooperation die besten Hörspiel-Krimis aus den Archiven von BR, hr, MDR, NDR, Radio Bremen, rbb, SR, SWR, WDR und Deutschlandfunk Kultur. Bis Juli 2023 geht es wieder jeden Donnerstag in einer neuen Folge in der ARD Audiothek und überall, wo es Podcasts gibt, um geheimnisvolle Streichholzbriefchen, gruselige Gräber, einsame Häuser im Nebel und Mord aus der Dose – oder „feine Mono-Krimischocker-Dampfradio-Schätzchen“, wie Pastewka sagt.
Kein Mucks!: Neue Krimipodcast-Folgen im Februar
Mit neuen Folgen von BR, SR, dem Rundfunk der DDR und hr bespielt Podcast-Kommissar Bastian Pastewka in „Kein Mucks!“ den Februar. Das verspricht spannende Unterhaltung aus den schier unerschöpflichen Hörfunkarchiven – wie immer in der ARD Audiothek und überall, wo es Podcasts gibt.
Mit „Die gelben Schuhe des Herrn Berthier“ (BR) steigt „Kein Mucks!“ am 2. Februar in den Februar ein.
Kurz nachdem er die Pariser Mordkommission um Schutz bat, wird ein Mann hinterrücks erstochen. Als seine Frau ihn identifiziert, wundert sie sich: Er hatte nicht nur außergewöhnlich viel Geld bei sich, sondern trug auch merkwürdig auffällige Schuhe, die sie noch nie gesehen hat. Der Kommissar erkennt schnell, dass das Opfer offenbar ein Doppelleben geführt hat.
Dieses Hörspiel vom Bayerischen Rundfunk aus dem Jahr 1955 präsentiert Bastian Pastewka anlässlich des 120. Geburtstags des belgischen Star-Autoren Georges Simenon.
„Endlich mal wieder ein Hörspiel nach einer Vorlage von Georges Simenon“, freut sich Pastewka: „Wenn ich Ihnen dann noch verrate, dass eine der beteiligten Darstellerinnen des Hörspiels den Namen Theodolinde Müller trägt, dass es um eine Wachstuch-Tasche geht, dass die Polizei ihre Suchmeldungen in einem Aktualitätenkino durchsagen lässt, und dass das Wort Beafsteak noch Bieffschtick ausgesprochen wird – dann wissen Sie, dass wir in den 50er Jahren sind.“
„Peter Armstrong lebt gefährlich“ (SR) am 9. Februar.
Der clevere Peter Armstrong, Chefreporter des Londoner Daily Globes, ist ein Held der Swinging Sixties. Er löst seine Fälle mit Witz und viel Glück. Peter Armstrong mag Whisky, Flanellanzüge und dunkelhaarige Frauen. Diesmal bekommt er es mit dem geheimnisvollen Antiquitätenhändler Max Manning zu tun, mit dessen Haushälterin etwas nicht stimmt. Die Spur führt schließlich in die Schweiz.
Eine Krimi-Comedyserie des Saarländischen Rundfunks von 1970. Doch Pastewka spürt in diesem Stück von Rolf Biebricher noch deutlich die Krimi-Epoche der 60er Jahre, als die Schnurrbärte noch in Whisky getaucht wurden und London ein Tummelplatz für elegante Ermittler und handfeste Gangster war.
„Den lässigen Peter Armstrong spielt Funklegende und Schlagerstar Chris Howland, dessen britischer Akzent dieses Hörspiel noch skurriler macht, als es ohnehin schon ist“, so Pastewka: „Im Bonusprogramm widmen wir uns ausführlich Chris Howland, der sich auch ‚Mr. Pumpernickel‘ nannte.“
Mit dem Hörspiel „Nebel“ (Rundfunk der DDR) geht es am 16. Februar weiter.
New Jersey, irgendwann in den späten 1950er Jahren: ein ungemütlicher Schlechtwetter-Abend für die Streckenarbeiter der Railway Company. Und ausgerechnet an diesem Abend ruft die Belegschaft zu einem Streik auf. Doch der Gewerkschafter Henry Kelly ist plötzlich verschwunden und eine Gruppe Sträflinge soll ausgebrochen sein. Gerade als ein vollbesetzter Fernzug abfährt, sehen die Fahrdienstleiter Buckley und Mac etwas Unglaubliches im Nebel auf sich zurollen.
„Dieser Krimi ist ein Meisterstück aus dem Rundfunk der DDR. Wäre diese Geschichte nicht wahr, man würde diese Häufung von spektakulären Ereignissen an einem Ort keinem Autor abkaufen. 1964 entstand ‚Nebel‘ nach einem Tatsachenbericht aus den USA, es ist ein Katastrophenhörspiel; und steckt Hollywood-Reißer wie ‚Flug in Gefahr‘, ‚Die Höllenfahrt der Poseidon‘ oder ‚Speed‘ locker in die Tasche.“
Am 23. Februar bringt „Kein Mucks“ das Hörspiel „Die Treppe“ (hr) zurück.
Die beiden Ganoven Max und Stephen brechen nachts in das Haus ihres Konkurrenten ein, um ihn zu beseitigen. Dafür müssen sie über eine dunkle Treppe in den dritten Stock. Es wundert sie schon, dass die Haustür unverschlossen ist, doch plötzlich fällt ein Schuss.
Bastian Pastewka schätzt an dieser Gangstergeschichte um ein düsteres Haus von John Whiting vor allem, dass die Treppe, zur Hauptfigur wird. Der Stammregisseur des Hessischen Rundfunks Heinz-Otto Müller hat aber weniger Schritte auf Stufen erklingen lassen, sondern stattdessen hervorragende Spannungs-Musik eingesetzt, wann immer die Ganoven schleichen, stolpern oder flüchten müssen.
Pastewka verspricht: „‘Die Treppe‘ wurde 1961 ein ARD-weiter Rundfunkhit. Neben dieser Fassung des hr gibt es noch weitere. Im Bonusprogramm nach dem eigentlichen Hörspiel dürfen Sie raten, wie viele Doubletten es sind. Nur so viel sei gesagt: Aus jeder einzelnen lassen wir Max und Stephen noch einmal zu uns sprechen.“
Nach dem großen Erfolg seines Bremen Zwei-Krimipodcasts Kein Mucks! legt Bastian Pastewka jetzt richtig los: In der vierten Staffel mit insgesamt 40 Folgen präsentiert der Kenner und Liebhaber der anspruchsvollen Krimi-Unterhaltung die besten Hörspiel-Krimis aus den Archiven von BR, hr, MDR, NDR, Radio Bremen, rbb, SR, SWR, WDR und Deutschlandfunk Kultur. Seit 29. September geht es wieder jeden Donnerstag in einer neuen Folge in der ARD Audiothek und überall, wo es Podcasts gibt, um geheimnisvolle Streichholzbriefchen, gruselige Gräber, einsame Häuser im Nebel und Mord aus der Dose – oder „feine Mono-Krimischocker-Dampfradio-Schätzchen“, wie Pastewka sagt.