Der Medienrat der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) hat in seiner Sitzung am 27. August 2019 entschieden, die UKW-Frequenz 98,0 MHz in Frankfurt (Oder) nicht an 98.0 pure fm zu vergeben (RADIOSZENE berichtete).
98.0 pure fm – Frankfurts Stadtradio prüft derzeit, ob rechtliche Schritte gegen die Entscheidung des Medienrates eingeleitet werden. Der Medienrat hat in einer ersten Pressemitteilung knapp seine Erwägungen erläutert. Hierzu entgegnet 98.0 pure fm:
Die eagle Broadcast Brandenburg GmbH hat selbst unter erschwerten Bedingungen seit einem knappen Jahr bewiesen – sowohl technisch, als auch finanziell – einen geordneten Sendebetrieb gewährleisten zu können. In dieser Zeit wurde eine höhere fünfstellige Summe in UKW-Sendetechnik auf dem Oderturm investiert. Diese Anlage zählt zu einer der modernsten, die es am Markt gibt. Zusätzlich wurde auf Anhieb kostendeckend gearbeitet. Es ist nicht ersichtlich, wie der Medienrat zu der Annahme kommt, dass könnte nicht auch weitere Jahre realisiert werden.
98.0 pure fm – Frankfurts Stadtradio ist ein wichtiger Bestandteil für eine plurale Medienlandschaft in Frankfurt (Oder). Die lokale Berichterstattung, die Pflege der deutsch-polnischen Freundschaft und der Einsatz für eine gelebte europäische Doppelstadt kann eine weitere aus der Hauptstadt durchgeleitete Berliner Radiostation für Frankfurt (Oder) kaum leisten.
Wünschenswert wäre es gewesen, wenn die Medienanstalt der beiden Länder Berlin und Brandenburg auch Brandenburger Interessen mehr berücksichtigt hätte. Das Mediengeschehen konzentriert sich durch die Entscheidung der mabb zu stark auf Berlin. Es wird bezweifelt, dass ein nicht in Frankfurt (Oder) ansässiger Sender ausreichend lokale Interessen berücksichtigt; Frankfurt (Oder) würde so wieder hinten anstehen. Die mabb war in in ihrer Pressemitteilung nicht einmal in der Lage, den Namen der Stadt Frankfurt (Oder) korrekt zu schreiben.
Dass mit der Entscheidung über die Lizenzvergabe erneut eine Brandenburger UKW-Frequenz an eine große Mediengruppe geht, kann kaum der Pluralität in der Medienlandschaft dienen.
Man kann sich nicht des Eindruckes verwehren, dass der von dem ehemaligen stillen Gesellschafter der in Insolvenz gegangenen Betreibergesellschaft angezettelte „Kleinkrieg“ einen Einfluss auf die Entscheidung des Medienrates hatte. Dieser sandte immer wieder Informationen über unberechtigte Strafanzeigen und unwahre Sachverhalte sowohl an den Medienrat, wie auch Geschäftspartner und Medien.
Für den seit Monaten andauernden Rückhalt der Frankfurter Bevölkerung ist das Team von 98.0 pure fm – Frankfurts Stadtradio sehr dankbar.
Quelle: 98.0 pure fm-Pressemeldung