Campusradios: Unverzichtbar für eine unabhängige Medienlandschaft

Campusradio CT Interview CT bigAusprägung und Gestaltung der deutschen Campusradios ist – vergleichbar mit dem Privatfunk – Ländersache. Und damit aus der bundesweiten Perspektive gesehen mehr als unübersichtlich. Zur Schaffung eines generellen Überblicks aller inländischen Angebote bedarf es also mindestens einer aufwändigen Doktorandenarbeit mit hohem Zeitaufwand. Radio ist eben Ländersache – und da driften die Meinungen, Interessen, Finanzbudgets und Frequenzressourcen von Bundesland zu Bundesland bisweilen gewaltig auseinander.

In einigen Ländern wie Bremen oder Rheinland-Pfalz sind diese Angebote für Studierende innerhalb sogenannter Offener Kanäle beziehungsweise Bürgerradios untergebracht. In Bayern senden zwei „Aus- und Fortbildungskanäle“, drei Hochschulradios mit wöchentlichen Fensterzeiten bei Privatsendern sowie sieben selbstfinanzierte Hochschulprogramme im Internet. Natürlich steht die Zahl der Campus-Sender maßgeblich auch in direktem Zusammenhang mit der Interessenslage oder Motivation der jeweiligen Hochschulen und Studierenden, überhaupt ein eigenes Programm betreiben zu wollen. 

radio hsfDas erste Campusradio auf deutschem Boden war radio hsf (für Hochschulfunk), ein Programm an der Technischen Universität Ilmenau. Seit dem Sendestart als Betriebsfunk der Fachschule für Elektrotechnik und Maschinenbau Ilmenau im Mai 1950 gilt radio hsf als das älteste Hochschulradio Deutschlands.

Wenn gelegentlich Kritik an der nordrhein-westfälischen Medienpolitik aufkommt, die Etablierung und Pflege der im Lande ansässigen Campusradioszene kann definitiv nicht gemeint sein. Hier haben die Medienhüter geklotzt – und ab Mitte der 1990er-Jahre klare Strukturen mit (inzwischen) 13 Senderstandorten eingerichtet, die über UKW 24-stündige Programmangebote senden. Damit wurde eine Voraussetzung geschaffen für wahrnehmbare und überlebensfähige Sender mit eigener Identität und starkem Identifikationspotenzial. So besteht für Hochschulradios die Möglichkeit, „die Radiolandschaft durch neue Formate und Musikprogramme zu beleben und neben den öffentlich-rechtlichen Sendern und dem Privatfunk nennenswerte Höreranteile auf den lokalen Märkten zu erreichen“. 

Campus-Sender gibt es zwischenzeitlich unter anderem an den Hochschulstandorten Düsseldorf, Dortmund, Köln, Bonn, Aachen, Münster oder Ostwestfalen. Die Organisation dieser Sender beruht auf eingetragenen Vereinen, die Mitarbeiter sind ehrenamtlich tätig. Die Hochschulradios finanzieren sich aus Mitteln der Hochschulen, Beiträgen der Vereinsmitglieder und durch Sponsoring. Werbung ist nicht gestattet. Sie senden zwischen zwei und zehn Stunden täglich live. Während der restlichen Zeit werden zum Teil andere Sender übernommen oder ein automatisiertes Musikprogramm ausgestrahlt. Als erstes NRW-Campusradio nahm im November 1997 CT das radio für vier Bochumer Hochschulen den Sendebetrieb auf.


Henrik Gerhardt-Ochs ist Vorstandsvorsitzender, Redakteur und Moderator bei CT das Radio. Bei RADIOSZENE berichtet er über die beachtlichen Fortschritte und Entwicklungen beim Bochumer Campusradio.

RADIOSZENE: CT das radio ging als erstes Campusradio in Nordrhein-Westfalen auf Sendung. Welches Fazit ziehen Sie für Ihren Sender seit Sendestart?

Henrik Gerhardt-Ochs (Bild: ©CT das radio)
Henrik Gerhardt-Ochs (Bild: ©CT das radio)

Henrik Gerhardt-Ochs: CT das radio hat sich von einer Sendung im Bürgerfunk über 20 Jahre zu einem studentischen Formatradio entwickelt. Trotz einer hohen Fluktuation des Personals aufgrund der veränderten Studienordnung durch die Einführung der Bachelorstudiengänge ist es dem Sender gelungen, für alle Aktiven und Alumnis ein Gefühl der Senderzugehörigkeit aufzubauen, was wir auch dem*der Hörer*in vermitteln wollen. Alle Herausforderungen und Hürden wurden durch das hohe Engagement innerhalb des Senders gemeistert. Zusätzlich konnten wir als Sender immer auf die Unterstützung durch die Bochumer Hochschulen und die Landesanstalt für Medien NRW zählen. Wir haben also die Strukturen und das Backup um auch auf neue Entwicklungen wie zum Beispiel Visual Radio eingehen zu können und um weiterhin Grundlagen des Radiojournalismus an die nächste Generation weitergeben zu können.

RADIOSZENE: Wer sind die Träger des Senders, wie finanzieren Sie sich, welches Personal stemmt den Sendebetrieb?

Henrik Gerhardt-Ochs: Träger des Senders ist der Verein radio c.t. e.V. der sich aus den aktiven Mitgliedern der Redaktion zusammensetzt. Wir sind also unabhängig was interne Entscheidungen auch in Bezug auf das Programm angeht. Finanziert wird der Sender durch die Mitgliedsbeiträge des Trägervereins und zusätzlich durch den Förderverein Freunde des Campus-Radios Bochum e.V., der sich aus Alumnis und Wohlgesinnten zusammensetzt. Wir kooperieren zudem mit der Firma scisys und testen im Redaktionsbetrieb verschiedene dira! Schnitt- und Distributionssoftwareprodukte. Wir erhalten so Lizenzen für Softwareprodukte, die auch im öffentlich-rechtlichen Rundfunk genutzt werden. Die Ruhr-Universität Bochum unterstützt den Sender zusätzlich durch die Finanzierung von Antenne und Sendeanlage. Die Medienanstalt NRW unterstützt Campusradios generell durch Möglichkeiten der Fort- und Weiterbildung.

Der Sendebetrieb wird komplett durch Ehrenamtliche gewährleistet. Studierende können, nach Abschluss eines durch den Optional-Bereich der Ruhr-Universität akkreditierten Praktikums, Weiterbildungen zum*zur Chef*in vom Dienst, Nachrichtensprecher*in vom Dienst und Moderator*in machen. Zusätzlich bieten wir die Möglichkeit sich in unseren unterschiedlichen Themenressorts oder Redaktionen wie der Kino-, Kultur-, Multimedia- oder Musikredaktion zu engagieren. Bei Interesse für technisches Knowhow besteht auch die Möglichkeit zur Mithilfe in unserer Technikabteilung, in der langjährige Erfahrung bei der Hörfunktechnik auf neue Einflüsse aus aktuellen IT-Studiengängen aufeinandertreffen.

RADIOSZENE: Aber die Finanzierung des Sendebetriebs alleine durch die Verbreitungskosten via UKW kostet doch viel Geld …

Henrik Gerhardt-Ochs: Die Finanzierung läuft wie oben genannt über die Vereinsbeiträge des Trägervereins und die finanzielle Hilfe aus dem Förderverein. Kosten für Sendeanlage und -antenne übernimmt die Ruhr-Universität Bochum. Die Sendelizenz erhalten alle Campusradios in Nordrhein-Westfalen über die Landesanstalt für Medien NRW. In Einzelfällen oder für Projektfinanzierungen wie Merchandise oder technischen Anschaffungen stellen wir zudem Förderanträge beim AstA der Ruhr-Universität.

 

„Von einer einstündigen Sendung pro Woche zu einem Formatradio mit durchgängigem Sendebetrieb war es ein weiter Weg“

 

RADIOSZENE: Wie stark haben sich bei CT der Sendebetrieb und die Inhalte über die Jahre verändert? Welche Lernprozesse mussten die Verantwortlichen durchlaufen?

Henrik Gerhardt-Ochs: Von einer einstündigen Sendung pro Woche zu einem Formatradio mit durchgängigem Sendebetrieb war es ein weiter Weg. Dabei ist CT das radio aber seinen Inhalten treu geblieben. Studentische Themen von Hochschulpolitik bis zu neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen, Ausgehtipps und aktuelle Musik- und Kulturangebote sind noch heute Teil des Programms.

Campusradio CT das radio (Bild: ©CT das radio)
Campusradio CT das radio (Bild: ©CT das radio)

Allerdings konnten wir uns als Sender wesentlich breiter aufstellen und mehr Themen und Spezialsendungen mit aufnehmen. Dabei hatten alle programmverantwortlichen Redakteur*innen ihre eigenen neuen Aufgabenstellungen und Probleme. Von den Anfängen der digitalen Sendetechnik bis Neuerung bei rechtlichen Fragen des Sendebetriebs. Das Wichtigste dabei ist es, Lösungen und erarbeitetes Wissen an die nächste Generation weiterzugeben. Damals noch in Form von Leitfäden und dem sogenannten CT das radio Stylebook bis zur redaktionsinternen Wissensdatenbank inklusive aller Workflows und einem eigenen Ticketsystem für Techniknotfälle. Bis heute haben wir als Sender noch viel zu lernen und sind deshalb auch dankbar für die Unterstützung durch Seminare bei erfahrenen Medientrainern der Medienanstalt NRW.

RADIOSZENE: Das Musikprogramm ist für die Region sicherlich ungewöhnlich. Wie würden Sie das Konzept beschreiben?

Henrik Gerhardt-Ochs: Unsere Musikredaktion schafft es, jede Woche in einen enormen Kraftakt sich durch alle neuen Bemusterungen zu kämpfen um unsere Musikfarbe zu dem zu machen was sie ist. Dabei versuchen wir vor allem eine Plattform für neue Indie-Künstler*innen zu sein. Meistens werden Campusradios vor den großen Sendern mit neuen Künstlern bemustert. Wenn der Song dann vier Wochen später bei einem kommerziellen oder öffentlich-rechtlichen Sender läuft, bestätigt unser gutes Gespür. Der Anspruch ist aber, dem*der Hörer*in eine Alternative zu bieten. Das Tagesprogramm zeichnet sich vor allem durch Indiepop, -rap und -rock aus. Genretechnisch sind aber durch unsere abendlichen Musikspecials keine Grenzen gesetzt. Da bedienen wir so ziemlich jedes Genre.

RADIOSZENE: Im Vordergrund stehen jedoch die Themen rund die Hochschule. Wie viele moderierte Sendestrecken bieten Sie an?

Henrik Gerhardt-Ochs: Wir bieten zwei moderierte Sendestrecken an. Die Frühschicht von 7.00 bis 10.00 und die Spätschicht von 17.00 bis 20.00. Die Musik- und Themensendungen nach 20.00 Uhr sind ebenfalls moderiert. Das Tagesprogramm legt keine Schwerpunkte fest außer den Bezug zur studentischen Zielgruppe.

Alles was uns als Studierende interessiert kann Thema sein. Gerade das Campusradio bietet hier noch die Möglichkeit sich thematisch auszutoben und als angehende*r Journalist*in auszuprobieren was geht und wie es geht. Als feste Programmelemente haben wir zusätzlich selbstproduzierte Nachrichten, tagesaktuellen Neuigkeiten aus Wissenschaft und Forschung sowie Mensa- und Veranstaltungstipps.

 

„Die einzige Voraussetzung um bei uns mitzumachen ist es zu studieren. Wir sind damit Teil unserer eigenen Zielgruppe“

 

RADIOSZENE: Bei den US-Campusradios ist der gesendete Anteil für „studentisches Leben“, also Ratgeber für das Dasein an der Uni mit allen Facetten, sehr hoch. In welcher Form tragen Sie diesem Programmpunkt Rechnung?

Henrik Gerhardt-Ochs: Wie oben beschrieben ist studentisches Leben Kernpunkt unserer Sendeinhalte. Von einfachen Tipps für den Bafög-Antrag bis zur Glosse über das Leben in einer WG oder ernsten Themen wie studentischer Politik oder außeruniversitären Vorträgen und Bildungsangebote setzen wir unseren Redakteur*innen keine Grenzen. Die einzige Voraussetzung, um bei uns mitzumachen ist es zu studieren. Wir sind damit Teil unserer eigenen Zielgruppe und durch unsere heterogene Redaktion auch in allen Interessenbereichen von Studierenden involviert.

RADIOSZENE: Gibt es Zahlen, wie stark der CT das radio bei Studenten und Bevölkerung genutzt wird?

Henrik Gerhardt-Ochs: Leider ist es für uns schwer Hörerzahlen zu erheben. Hörerumfragen wie von kommerziellen Sendern sind für uns nicht finanzierbar. Und noch fehlen uns technische Lösungen, um Hörerzahlen bei allen Streaming-Angeboten zu erheben. Allerdings haben wir selten Probleme, Nachwuchs zu finden und werden oft durch Hörer*innen außerhalb unserer Zielgruppe zu Themen oder Musikangebot kontaktiert.

RADIOSZENE: Sicher gab es während der Anfangszeit wenige Probleme ausreichend Studierende zur Mitarbeit zu bewegen. Ist dies – auch durch die allgemein stark veränderte Medien- und Lebenssituation der Menschen – auch heute noch so?

Henrik Gerhardt-Ochs: Nach wie vor haben wir selten bis keine Probleme eine Tagesredaktion zu besetzen. Da unsere Redakteur*innen innerhalb unserer Ausbildung auch lernen Content für Onlineangebote zu produzieren haben wir auch unser Angebot an die Veränderungen der Mediennutzung angepasst. Erarbeitete Themen können immer über unsere Mediathek abgerufen werden. Dazu gehört auch die Integration von visuellem Content und Teasertexten.

RADIOSZENE: Wie weit werden die aktiven Moderatoren und Mitarbeiter auf den Sendebetrieb vorbereitet und während ihrer Tätigkeit begleitend geschult?

Henrik Gerhardt-Ochs: Vor Beginn jeder Tätigkeit steht ein interner Workshop. Durch die gesammelten Erfahrungen von über 20 Jahren Campusradio sind diese Workshops Kernbestandteil unserer Ausbildung. Die Workshops versuchen mehrtätig Wissen zu vermitteln und zu vertiefen. Zudem sind nach der Weiterbildung zum*zur Nachrichtenredakteur*in und zum*zur Moderator*in Probenachrichten und Probesendungen einzureichen um vor der Aufnahme einer Tätigkeit Feedback zu bekommen.

Außerdem sind wöchentliche Airchecks in der Tagesredaktion Pflicht. Zusätzlich haben unsere aktiven Mitglieder die Möglichkeit an Weiterbildungsmaßnahmen der Medienanstalt NRW teilzunehmen, bei denen vor allem Vorort-Seminare ein gutes Bildungsangebot darstellen.

RADIOSZENE: Sind Hochschulradios somit nicht auch eine ideale Quelle für die Nachwuchsfindung von öffentlich-rechtlichen und privaten Sendern? Wie viele Ihrer ehemaligen Mitarbeiter haben den Sprung ins professionelle Radio geschafft?

Campusradio CT das radio (Bild: ©CT das radio)
Campusradio CT das radio (Bild: ©CT das radio)

Henrik Gerhardt-Ochs: In erster Linie können Campusradios dazu dienen Hörfunk-Journalismus kennenzulernen. Sofern Hochschulradios zusätzlich die Möglichkeiten haben ihre Ausbildungen immer wieder zu aktualisieren, gibt es meiner Meinung nach eigentlich keine bessere Vorbereitung auf die Arbeit in kommerziellen oder öffentlich-rechtlichen Redaktionen. Aber dazu gehört auch die Bereitschaft, im Campusradio gelernte Grundlagen zu erweitern und nie stehen zu bleiben. Viele unserer Mitarbeiter*innen absolvieren schon während des Studiums Praktika oder Nebenjobs in anderen Redaktionen und können so weiter zur Aktualität der Ausbildung beitragen. Tatsächlich arbeiten einige der Alumnis heute deutschlandweit in den unterschiedlichsten Redaktionen von privat bis öffentlich-rechtlich und stehen bei Fragen der Aktiven immer mit offenen Armen und Ohren zur Verfügung. Ein gutes Beispiel wäre hier der Moderator Tobi Schäfer von 1LIVE, der uns neulich noch zum 20. gratuliert hat. CT das radio ist eine große Familie und verbindet mittlerweile über acht Studierendengenerationen – gegenseitiges Interesse und Hilfestellungen bleiben da nicht aus.

 

„Campusradios bieten nicht nur Möglichkeiten zum Austesten der Grenzen des Mediums Radio, sondern können auch darüber hinausgehen und Trends schneller auffangen“

 

RADIOSZENE: In Nordrhein-Westfalen sendet inzwischen ja eine ganze Reihe von Hochschulradios. Machen da Kooperationen auf einigen Ebenen nicht Sinn?

Henrik Gerhardt-Ochs: Die Kooperation unter den dreizehn Sendern könnte meiner Meinung nach besser sein. Thematisch liegen wir, was das Oberthema „Studium“ angeht, zwar auf einer Wellenlänge, allerdings sind die Anforderungen der Sendegebiete und die Bedingungen aller Campusradios sehr verschieden. Während wir als Sender auf eine gute Grundstruktur in Bezug auf Finanzierung und Technik zurückgreifen können, haben andere Sender keine eigenen Techniker. Während wir mit knapp 60 Mitgliedern das ganze Programm schmeißen, haben andere Sender dagegen über 200 aktive Mitglieder. Bei jährlichen Treffen im Rahmen des Campusradio-Tages NRW stellen wir zudem immer wieder fest, wie unterschiedlich die verschiedenen Ausbildungsstrukturen der Sender sind. Es gibt allerdings kleinere Kooperationen verschiedener Sender mit einem gemeinsamen Album der Woche oder einem Austausch von Beiträgen. Diese Kooperationen sind aber schwer aufrecht zu erhalten, da die Fluktuation des Personals größtenteils sehr hoch ist. Ein Versuch ist da der Zusammenschluss der Campusradios zum Verein Campusradios NRW e.V. aber auch hier beteiligen sich nur wenige Sender.

RADIOSZENE: Welche Bilanz ziehen Sie nach über zwanzig Jahren für den nordrhein-westfälischen Campusfunk? Wie sehen Sie die Zukunft der Hochschulradios?

Henrik Gerhardt-Ochs: CT das radio hat eine unglaubliche Entwicklung hinter sich. Wir sind zwar als erster Sender an den Start gegangen, aber neben uns ist natürlich auch eine vielfältige NRW-Campusradioszene gewachsen. Diese Szene ermöglicht Studierenden seit 20 Jahren das Medium Radio kennen und lieben zu lernen und ist sicher auch ein Garant für Nachwuchs in privaten und öffentlich-rechtlichen Redaktionen. Der Campusfunk in NRW ist meiner Meinung nach unverzichtbar für eine unabhängige und vielfältige Medienlandschaft.

Trotzdem ist auch nach 20 Jahren kein Sender vor Veränderungen und neuen Herausforderungen sicher. Neue Formen der Mediennutzung und neue Hörgewohnheiten erfordern Flexibilität und die können Campusradios bieten. Wir erkennen als Mediennutzer*innen selbst, welche Formate funktionieren und können diese in der Eigenproduktion austesten. Immer mehr Redaktionen produzieren nicht mehr nur eigene Podcasts, sondern gehen dazu über andere Medien in ihre Produktionen einzubeziehen. Private oder öffentlich-rechtliche Sender gehen selten Risiken ein.

Campusradios bieten dagegen nicht nur Möglichkeiten zum Austesten der Grenzen des Mediums Radio sondern können auch darüber hinausgehen und Trends schneller auffangen. Ich kann Radioliebenden nur raten, die Entwicklung ihrer lokalen Campussender zu unterstützen um die Flexibilität und Vielfalt aufrecht zu erhalten, die sich in Nordrhein-Westfalen entwickelt hat.

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