Radioplayer-App wechselt zwischen Webradio und DAB+

ScreenshotSchon im Vorfeld der RADIODAYS Europe gab es Gerüchte um ein neues Smartphone mit DAB-Empfang. Ein Video der Macher des britischen Radioplayers zeigt jetzt, wie eine hybride Radio-App für Smartphones aussehen kann.

Als Testgerät kommt dafür das LG Stylus 2 zum Einsatz, das auf den RADIODAYS in Paris heute präsentiert wurde. Nach Herstellerangaben soll es zuerst in Australien, Belgien, Deutschland, Italien, den Niederlanden, Norwegen und in Großbritannien verfügbar sein – wann und ob tatsächlich ein deutscher Netzbetreiber das Stylus 2 ins Programm aufnehmen wird, ist momentan noch ungewiss. Telefónica etwa werde offenbar kein DAB-Smartphone verkaufen, man setze weiter auf die Zahlungsbereitschaft seiner Kunden, hieß es. Die Smartphone-Hörer sollen für ein größeres Datenvolumen zahlen, um ungestört Radio oder Streamingdienste nutzen zu können oder eine Flatrate abschließen, die Dienste wie Spotify davon unbeeindruckt überträgt, wie es die Telekom mit ihrer MusicFlat anbietet.

LG Stylus 2 mit DAB+. (Bild: LG)
LG Stylus 2 mit DAB+. (Bild: LG)

LG geht mit seinem neuen Handy jedenfalls einen anderen Weg. Es kommt einerseits mit einer eigenen Digitalradio-App daher, gleichzeitig will man aber auch Entwicklern die Möglichkeit geben, eigene DAB-Apps anzubieten, heißt es in einer Pressemitteilung von LG. Die Betreiber des britischen Radioplayers haben diese Möglichkeit offenbar schon im Vorfeld nutzen können und präsentieren ein Video, mit einer bisher unveröffentlichten Version der bekannten Radioplayer-App. Ist der gewählte Radiosender auch auf DAB zu hören, schaltet das Telefon standardmäßig den terrestrischen DAB-Empfang ein, sodass das Datenvolumen des Mobilfunktarifs unberührt bleibt. Auch die Akkulaufzeit soll bei DAB-Empfang angeblich größer sein, als beim Empfang via LTE oder 3G. Bewegt sich der Nutzer mit seinem Smartphone jedoch aus dem DAB-Empfangsgebiet heraus, wechselt das Telefon automatisch auf WLAN oder Handynetz. Im Video wird dies skurrilerweise demonstriert, indem das Gerät in eine Waschmaschine gehalten wird. In der Waschtrommel ist offenbar kein Digitalradioempfang verfügbar, das hauseigene WLAN hingegen schon.

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Die Einführung von Digitalradio-Chips in Smartphones wird von der Organisation IDAG unterstützt, der International DMB Advancement Group, mit der LG zusammengearbeitet hat. Mitglieder der IDAG sind Sendernetzbetreiber und Rundfunkanstalten wie beispielsweise das Deutschlandradio, die belgische RTBF oder das italienische Privatradio RTL 102.5. Außerdem wirken dort Software-Entwickler mit. In diesem Zusammenhang wird auch der SWR seine Radio-Apps mit der Möglichkeit zum DAB-Empfang erweitern, berichten die Developer von Konsole Labs.

Das LG Stylus 2 verfügt außerdem über einen 5.7″-Bildschirm, einen 1-Watt-Lautsprecher und einen wechselbaren Akku. Berichten zufolge soll das Gerät rund 300 Euro kosten.