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Haushalt 2016: WDR weiter auf Sanierungskurs

WDR_Funkhaus_Wallrafplatz_2010-smallDer WDR-Rundfunkrat hat in seiner heutigen Sitzung dem Haushalt des Senders für das Jahr 2016 und der mittelfristigen Finanzplanung bis 2019 zugestimmt. Durch Kürzungen um 30 Millionen Euro in Verwaltung, Technik und Programm sowie einem geplanten Abbau von 50 Stellen kann der WDR für nächstes Jahr einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen. Das Gesamtbudget beträgt rund 1,4 Mrd. Euro. Für das Programm stehen rund 21 Mio. Euro weniger zur Verfügung.

Tom Buhrow (Bild: WDR/Herby Sachs)
Tom Buhrow (Bild: WDR/Herby Sachs)

WDR Intendant Tom Buhrow: „Trotz geringerer Mittel werden wir unsere Programmqualität auch weiterhin auf höchstem Niveau halten. Das geht nur mit schlankeren Strukturen, effizienten Workflows und crossmedialem Denken – in Programm, Produktion und Verwaltung. In diesem Veränderungsprozess sind wir gerade.“ Für die Folgejahre drohen nach wie vor hohe Fehlbeträge. Zwar hat sich die Finanzlücke bis Ende 2018 gegenüber der Vorjahresplanung halbiert, gleichwohl rechnet der WDR bis Ende 2019 mit einem kumulierten Defizit von 164 Mio. Euro.

„Der WDR kommt mit seinen Sparbemühungen und dem strukturellen Umbau gut voran“, sagt Ruth Hieronymi, Vorsitzende des Rundfunkrats. „Der anstehende Beschluss zum WDR-Gesetz und der 20. Bericht der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs im nächsten Frühjahr können massive Auswirkungen auf die Finanzen des WDR haben. Der WDR-Rundfunkrat wird sich dafür einsetzen, dass zusätzliche Einschnitte, die womöglich nötig werden, nicht zu Lasten der Programmqualität gehen.“

Der Rundfunkrat befasst sich mit dem Haushaltsplan stets als Teil der mittelfristigen Finanz- und Aufgabenplanung. Dass diese Gesamtschau nötig ist, haben die WDR-Gremien mit Blick auf das neue WDR-Gesetz auch gegenüber dem Gesetzgeber hervorgehoben. Heinrich Kemper, Vorsitzender des Haushalts- und Finanzausschusses des Rundfunkrats: „Perspektivisch belasten den WDR vor allem die hohen Aufwendungen für die Altersversorgung. Das heutige Modell ist abhängig von der Zinsentwicklung, das bedeutet für den WDR jährliche, unkalkulierbare Zusatzaufwendungen in Millionenhöhe.“ Das Ziel, zusammen mit den Tarifpartnern von einer bisher rentenorientierten Altersversorgung auf ein beitragsorientiertes Modell umzustellen, sei zu begrüßen. Weiteren Handlungsbedarf sieht der Ausschussvorsitzende beim ARD-Finanzausgleich: „Struktur und Entwicklung des ARD-Finanzausgleichs sind zu analysieren und für die Zukunft kritisch zu hinterfragen.“

Quelle: WDR-Pressemeldung

XPLR: MEDIA Radio-Report