Nicht nur die Verbraucherschützer haben immer wieder ihre Probleme mit telefonischen Mehrwertdiensten. Auch einige nordrhein-westfälische Lokalsender äußern Bedenken gegen Mehrwertspiele, die ihnen der Zulieferer Radio NRW beschert. Sieben Stationen distanzierten sich nachträglich von der letzten Major-Promotion „Tresorknacker„.
Das taten sie sogar schriftlich. In der „Resolution“, die die Chefredakteure der Sender in Ostwestfalen-Lippe unterzeichneten und die RADIOSZENE vorliegt, fordern sie „eine präzise schriftliche Vermarktungsstrategie“. Darin sollen die Oberhausener ihr Geschäftsmodell erklären und den Abnehmern verraten, welche Rolle darin noch der Verkauf nationaler Werbung spielen soll. Wo sie schon dabei sind fordern die Senderchefs aus Bielefeld, Gütersloh, Herford, Paderborn, Detmold, Minden und Warendorf auch gleich noch „Visionen für eine fortführende inhaltliche Programmentwicklung“. Außerdem müsse sich Radio NRW ab sofort „strikt“ an die Vorgaben für Mehrwertdienste halten, die „im System“ aus Zulieferer und Abnehmern vereinbart sei. Erst, wenn alle Bedingungen erfüllt sind, wollen die sieben wieder daran denken, Mehrwertspielen zuzustimmen.
Stein des Anstoßes war das Spiel „Tresorknacker“. Die Major-Promotion ging bis Ende Februar, heißt es bei Radio NRW auf Anfrage. Bei diesem Spiel mussten Hörer eine kostenpflichtige Nummer anrufen und einen Code eingeben, mit dem sich ein virtueller Geldschrank öffnen ließ. Den Protest der sieben Sender, hinter dem auch die Veranstaltergemeinschaften stehen, wollte sie nicht kommentieren. Es handele sich um eine interne Abstimmung. Kommende Woche soll das Thema mit allen Beteiligten diskutiert werden, so Radio NRW.