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Studie von LFK und SWR: Digitalradio überzeugt Hörer

digitalradio-logo-bigDas Digitalradio überzeugt nach Angaben einer Pressemitteilung des Südwestrundfunks die Nutzer aller Altersgruppen und kann sich als verlässliches Angebot der Sender etablieren, genauso wie Webradio oder Smartphone-Apps. Vor allem die Erweiterung der Sendervielfalt, die Klangqualität und die Zusatzinformationen auf dem Display punkten bei den Hörern. Das sind zentrale Ergebnisse der Studie „Radio Plus 2“, die am Montag in Stuttgart vom Südwestrundfunk (SWR) und der Landesanstalt für Kommunikation (LFK) präsentiert wurde. Zwei Wochen lang hatte ein ausgewählter Kreis an Testpersonen in rund 100 Nutzungs-Szenarien und Versuchsanordnungen in der Landhauptstadt Digitalradio getestet. Bei der begleitenden wissenschaftlichen Studie wurden die Testpersonen zu ihren Einstellungen, Erfahrungen und Nutzungsgewohnheiten befragt.

Junge Zielgruppe wünscht sich mehr Smartphone-Charakter

Thomas Langheinrich
Thomas Langheinrich (Foto: LFK)

Besonders Teilnehmer, die keine große Technikaffinität aufweisen, sehen das Digitalradio als Einstieg in die digitale Welt, da die Bedienung als einfach empfunden wird. Positiv wahrgenommen werden die auf dem Radiogerät angezeigten Informationen über Liedtitel und Interpreten sowie der rauschfreie Empfang und die einfache Bedienung. Trotzdem verlangt es nicht zu viel Interaktion und fügt sich so als überwiegend „Lean-Back-Medium“ in den gelernten Radioalltag ein. Neue Senderangebote wurden positiv wahrgenommen und in das persönliche „Relevant-Set“ integriert. Auch mobil überzeugte das Digitalradio und wurde etwa beim Auto reparieren in der Garage oder im Badezimmer gehört. Insgesamt erhöhte sich bei den Testhörern die Radionutzung durch das Digitalradio.

Bandbreitenbegrenzung spricht für klassischen Rundfunk

Die ganz junge Zielgruppe der unter 20 Jährigen wünscht sich vom Digitalradio allerdings mehr Nähe zu den bislang genutzten Angeboten auf Smartphones. Für LFK-Präsident Thomas Langheinrich spricht aber auch die Diskussion um eine Begrenzung der Internetbandbreite durch die Deutsche Telekom für Broadcast-Techniken. „Die Hörer von Webradio werden sich in Zukunft sehr genau überlegen, ob wegen ihrer gestreamten Inhalte das Volumen ihrer Internet-Bandbreite bereits nach einigen Tagen ausgeschöpft haben wollen oder den kostenfreien Empfangsweg DAB+ nutzen wollen.“

Gerold Hug (SWR3)
Gerold Hug (SWR)

Digitalradio logische Fortsetzung

SWR-Hörfunkdirektor Gerold Hug: „Die Entwicklung der letzten Jahre, die Dynamik auf dem Markt und nicht zuletzt auch Studien wie ‚Radio Plus‘ vor dreieinhalb Jahren haben uns auf diesem Weg immer begleitet. Mehr noch: Solche Untersuchungen sind Richtschnur unseres Handelns, weil sie uns sagen, was die Hörer wollen. Wir wollen keine Studie, die uns einfach nur bestätigt, sondern Untersuchungen sind immer auch dazu da, Dinge zu überprüfen, zu justieren und ggf. nachzubessern. Von Anfang an stand für uns der inhaltliche Ansatz im Mittelpunkt. Ohne unsere Programme, ohne unsere Marken brauchen wir uns Digitalradio nicht vorstellen. Bei diesem inhaltlichen Ansatz ist es für uns immer geblieben und wird es auch weiter bleiben.“

Insgesamt erwarten die Hörer, so die Studienergebnisse, in Zukunft ein um bereits bekannte UKW-Radiomarken erweitertes digitales Angebot. Dass die letzte reine analoge Übertragungsform UKW in Deutschland bald auf Digitalradio umgestellt wird, liegt für einige Testhörer auf der Hand. Sie sehen die Digitalisierung des Radios als logische Fortsetzung der momentanen Entwicklung.

DAB-Radios ab 30 Euro erhältlich

Digitalradio-EmpfangSeit August 2011 senden dreizehn öffentlich-rechtliche und private Programme ihre Angebote deutschlandweit digital über Antenne. In Baden-Württemberg sind mit SWR1, SWR2, SWR3 SWR4, DASDING und SWRinfo weitere sechs öffentliche-rechtliche Sender und mit SchwarzwaldRadio, egoFM, LiveRadio und bigFM Worldbeats weitere vier private Programme zu empfangen. Der Vorteil von Digitalradio ist neben einer besseren Klangqualität auch eine Steigerung der technischen Kapazität durch digitale Kompression, so dass grundsätzlich mehr Sender übertragen werden können. Zum Empfang wird ein digitales Radiogerät (DAB+) benötigt, das es im Handel ab 30 Euro zu kaufen gibt.

 

Weiterführende Links
www.digitalradio.de

XPLR: MEDIA Radio-Report