DJV-NRW lehnt Tarifentwurf des WDR zu crossmedialer Vergütung endgültig ab

Nach 14-mona­ti­gem Ringen mit dem WDR über die Vergütung cross­me­dia­ler Arbeiten hält der DJV-NRW wei­te­re Verhandlungen auf der Basis des vom WDR vor­ge­leg­ten Entwurfs für sinn­los. Von den frei­en Journalistinnen und Journalisten, um deren Honorare es in die­ser Tarifauseinandersetzung geht, hat der Landesverband deut­li­che Signale erhal­ten: Die Angebote des WDR sind nicht akzeptabel.

Bei den cross­me­dia­len Tarifverhandlungen für freie Journalisten geht es um neue Vergütungsregelungen für mehr­me­dia­le Leistungen in den Bereichen Sport, Wirtschaft und Wissenschaft. In die­sen drei „Leuchttürmen“, wie der WDR sie bezeich­net, wach­sen die Redaktionen von Hörfunk, TV und Online zusammen.

DJV-NRW-Geschäftsführer Karl Zimmermann (Bild: djv-nrw.de)

Dabei ver­sucht der Sender wie schon in frü­he­ren Tarifverhandlungen, die soge­nann­te werks­be­zo­ge­ne Vergütung aus­zu­he­beln und statt­des­sen Pauschalhonorare ein­zu­füh­ren. Zudem ist der Sender nicht bereit, die mit sei­nem Modell ein­her­ge­hen­den sozia­len Risiken adäquat abzu­si­chern. „Der WDR will hier ganz klar Sparmodelle auf Kosten sei­ner Mitarbeiter ein­füh­ren“, erklärt Karl Zimmermann, Geschäftsführer des DJV-NRW. Er sieht vie­le Anzeichen dafür, dass der WDR sein Modell auf wei­te­re Bereiche des Senders aus­deh­nen will.

Vor allem die frei­en Journalisten sol­len immer mehr Leistungen für immer weni­ger Honorar erbrin­gen. Der DJV-NRW kri­ti­siert dies deut­lich. Ihren Unmut dar­über äußer­ten ver­gan­ge­nen Samstag auch vie­le WDR-Freie auf einer Info-Veranstaltung in Köln. Sie befürch­ten, dass immer weni­ger Zeit für die Recherche bleibt und der WDR an jour­na­lis­ti­scher Qualität ein­büßt. Das Signal, das von dem vol­len Saal aus­ging, war deut­lich: Diesem Vertragsentwurf stim­men die Freien nicht zu.

Die Gespräche zur cross­me­dia­len Vergütung lau­fen seit Anfang 2016. Zu kei­nem Zeitpunkt hat­te der DJV-NRW den Eindruck, dass der WDR ernst­haft über ver­schie­de­ne Lösungen ver­han­deln will. „Von sei­nen anfäng­li­chen Tarifpositionen ist der WDR kaum abge­wi­chen“, stellt Zimmermann fest.

 

Quelle: Pressemitteilung DJV NRW