MAIN FM: Format-Switch zu Soft AC

Neuer claim bei MAIN FM: „Die schönsten Songs für Rhein-Main“

Jan-Michael MeineckeDer hessische Radiomarkt ist in Bewegung. Nachdem Sky Radio vor kurzem einen Komplett-Relaunch zum neuen „RADIO BOB!“ vollzog, hat nun auch MAIN FM das Programm adaptiert. Die Musik ist nun deutlich softer und auch ein neues Jingle-Paket sorgt für das passende Weichspülergefühl im Rhein-Main-Gebiet. RADIOSZENE sprach mit Geschäftsführer Jan-Michael Meinecke über den Soft-Relaunch von MAIN FM.

RADIOSZENE: Herr Meinecke, seit letzten Samstag ist deutlich softere Musik und eine neue Verpackung auf Main FM zu hören. Ist das eine Reaktion auf den Relaunch von Sky Radio zu Radio BOB?

Meinecke: Nein, natürlich nicht. Solche Programmänderungen haben einen deutlich längeren Vorlauf. Unsere Entscheidung, die Musik von MAIN FM in Richtung eines oldie-based soft AC – Formats weiterzuentwickeln, wurde bereits im Juni getroffen, also lange bevor Skyradio relauncht wurde. Umgesetzt wurde es dann am 6. September 2008 zum vierjährigen Geburtstag von MAIN FM.

RADIOSZENE: Wie positionieren Sie sich im veränderten Radiomarkt? Sprechen Sie jetzt eine andere Zielgruppe an?

Meinecke: Kernzielgruppe von MAIN FM bleiben die modernen, gebildeten und kaufkräftigen Erwachsenen in Rhein-Main zwischen 34 und 58 Jahren. Hier hat sich nichts geändert. Unsere Marktforschung hat allerdings gezeigt, dass wir mit softerer Musik unsere Potentiale deutlich besser ausschöpfen können. Im Übrigen ist und bleibt MAIN FM das einzige Radio für Rhein-Main. An dieser publizistischen Grundausrichtung hat sich nichts geändert – im Gegenteil: unsere neuer Claim „die schönsten Songs für Rhein-Main“ unterstreicht das Bekenntnis zur Region deutlicher als früher.

RADIOSZENE: Mit Thomas Koschwitz kehrt auch wieder eine in Hessen bekannte Stimme zurück ins Radio, wenn sie auch aus Berlin kommt. Sehen Sie in Syndication Shows mit Promis eine Zukunft in Deutschland?

Meinecke: Prominent alleine reicht wohl nicht. Aber das, was Thomas Koschwitz liefert, ist Radio-Content vom Allerfeinsten. Wir Radioleute klagen doch so oft, dass wir über zu wenig originären Content verfügen. „Koschwitz zum Wochenende“ ist der Gegenbeweis. Dass Thomas wieder bei MAIN FM ist, freut uns natürlich ganz besonders. Er war schließlich schon zum Sendestart am 6. September 2004 bei uns an Bord. Thomas ist eine der profiliertesten Radiopersönlichkeiten in Deutschland und er ist ein Frankfurter Bub – das passt und macht Spaß.

RADIOSZENE: Zum letzten Radiotest erhielten wir keine Pressemitteilung, wie bewerten Sie die letzten Ergebnisse der Medien-Analyse, gaben Sie einen Anlass für die Adaptierungen?

Meinecke: Wie Sie sich vorstellen können, waren wir mit dem Ergebnis von 16.000 Hörern / D.-Stunde nicht zufrieden. Die zweite Welle der MA 2008 Radio 2 zeigt aber, dass wir wieder deutlich wachsen – so ist die Verweildauer in der zweiten Welle um über 40% auf 144 Minuten gestiegen, bei 14 – 49 sogar auf 176 Minuten. Das sind ermutigende Anzeichen dafür, dass wir im kommenden Jahr unser Ziel von 40.000 Hörern/D-Stunde erreichen können.

RADIOSZENE: Mit welchen Problemen sehen Sie sich als kleinster Privatsender in Hessen konfrontiert? Gibt es schon zu viel Konkurrenz, oder könnten vielleicht noch mehr Programme den Radiomarkt bereichern?

Meinecke: In Rhein-Main können Sie 37 Radioprogramme terrestrisch über UKW empfangen, das liegt an unserer zentralen Lage im Herzen Deutschlands. Marktrelevant in Rhein-Main sind gegenwärtig etwa 13 Radioprogramme. Uns, als einem der kleinsten Sender, reicht das an Konkurrenz. Ich sehe aber auch im UKW-Band keinen Platz mehr für neue Angebote. Das überfüllte UKW-Band ist auch unser größtes Problem: denn MAIN FM ist noch keineswegs überall in Rhein-Main empfangbar. Dazu kommt, dass die Pendlerströme hier in Rhein-Main sehr ausgeprägt sind, tägliche Pendelstrecken von 40 – 60 Kilometern sind hier normal. Wenn Sie da im relevanten Set bleiben wollen, müssen Sie als regionaler Radiosender natürlich auch stets empfangbar sein. Leider haben wir diesen Versorgungsgrad noch nicht überall erreicht – aber wir arbeiten dran, zusammen mit der LPR und der Media Broadcast. Auch hier wird sich in den nächsten sechs bis acht Monaten einiges tun.

RADIOSZENE: Herr Meinecke, vielen Dank für das Gespräch.

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