Im Vereinigten Königreich wurde bislang die mangelnde Nutzung des Internets zum Radiostream-Empfang beklagt. Das grundlegende Problem war, Besucher der jeweiligen Stationshomepage auch zum Einschalten des „Webradios“ zu bewegen. Kritiker des DAB-Systems können nun verstärkt die Vorzüge der Internetnutzung anpreisen, denn mit dem UK Radio Player hat die BBC einen großen Wurf getan: ein vielseitiges Online-Angebot zum Radioempfang.
Fünf Firmen brachten mit dieser Innovation Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk und Privatrundfunk zusammen. Absolute Radio, BBC, Global Radio, Guardian Media Group und RadioCentre schufen das Non-Profit-Konsortium Radioplayer Ltd. mit Sitz in London.
Jede beteiligte Station nutzt zwar das gleiche Flash-basierte Interface als voreingestellten Player, kann dies aber anpassen und mit Werbung versehen. Apple-kompatible und mobil nutzbare Versionen sollen schnellstmöglich folgen. Aufnahmefunktionen sind dagegen nicht vorgesehen. Die Nutzung des UK Radio Players ist über die Stationhomepages ebenso möglich wie über www.radioplayer.co.uk. So bleiben für den Nutzer die wesentlichen Funktionen wie Suche, Lautstärkeregelung und Favoritenspeicherung gleich.
Die Bedienung ist einfach: der Interessent nutzt die Suchfunktion, klickt auf den Stationsnamen und schon hört er die gewünschte Station. Rund 150 britische Stationen sind auf diese Weise derzeit empfangbar – davon 40 Lokalstationen allein von der BBC. Mehr als 100 weitere Stationen, vor allem von der Bauer Group und UTV Media, werden erwartet. Hier wird die Verwendung des neuen Radioplayers auf typisch britische Art in einer Video-Animation erklärt.
Bereits in der ersten Woche nach Veröffentlichung nutzten bereits rund 4 Millionen Internethörer den neuen Radio Player. Die Qualität der gesendeten Streams liegt in der Entscheidung der Beteiligten. Ebenso können diese über den Empfang ausserhalb des Inselreiches bestimmen. Kleineren Stationen sollen so niedrigere Kosten ermöglicht werden.
Aller Anfang ist schwer: Derzeit sind nur Stationen der Gründungsmitglieder erreichbar – die Suche nach anderen Stationen oder Moderatoren geht ins Leere. Zudem ist die Suchfunktion noch sehr schlicht – und die Favoriten gelten nur für den jeweils genutzten Computer. All dies könnte kritische Nutzer abschrecken. Alle anderen Radiofans werden sich dennoch über die Vielfalt der angebotenen Radioprogramme freuen.
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UK Radio Player