Deutschlandradio-Intendant Stefan Raue geht davon aus, dass die Diskussion um den Rundfunkbeitrag in Deutschland nicht aufhören wird. „Der Rundfunkbeitrag, den alle solidarisch leisten müssen, wird immer gesellschaftlich umstritten sein“, so Raue im Interview mit dem Medienmagazin journalist. „Man wird dafür nie Beifall bekommen.“
Raue ist seit drei Monaten Intendant des Deutschlandradios. Er verteidigt die aktuellen Vorschläge der öffentlich-rechtlichen Sender zur Strukturanpassung. Diese seien eine enorme „Kraftanstrengung“ gewesen. „Sie dürfen nicht vergessen, dass in der eigenen Verwaltung, eigenen Strukturen, eigenen Workflows auch immer ein Stück der eigenen Identität und Unternehmensführung steckt“, so Raue zu den vorgeschlagenen Kooperationen von ARD, ZDF und Deutschlandradio. Für die großen Landesrundfunkanstalten sei „das schon ein ordentlicher Schritt, eine gemeinsame Administration aufzubauen, IT-Lösungen gemeinsam zu finden“.
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk müsse dabei permanent begründen, warum es ihn geben soll. „Wir sind ja kein Medienmodell, das sich über Zuwächse und Dividenden legitimiert, wir sind ein Medienmodell, das sich durch den Zuspruch und die Nutzung legitimiert“, so Raue gegenüber dem journalist. „Wir müssen das Vertrauen immer wieder neu erwerben. Wir müssen um diese Legitimation immer wieder kämpfen.“
Ein Aspekt von Legitimation ist Transparenz. Auch hier geht der 58-Jährige einen Schritt nach vorn. Hatte sich Raues Vorgänger noch standhaft dagegen gewehrt, sein Intendanten-Gehalt offenzulegen, sagt Stefan Raue im journalist-Interview über die Höhe seines Gehalts: „Es entspricht dem Gehalt der Intendanten bei den kleineren Landesrundfunkanstalten der ARD.“ Und weiter: „Es ist eine gute Bezahlung, über die man sich in keiner Weise beschweren kann.“
Das komplette Interview mit Deutschlandradio-Intendant Stefan Raue lesen Sie in der Dezember-Ausgabe des Medienmagazins journalist, die heute erscheint.
Quelle: Pressemitteilung journalist