„Mr. Pumpernickel“ Chris Howland ist tot

Chris Howland - ein begnadeter Entertainer, ist tot. (Bild: WDR/PicturePool)
Chris Howland – ein begnadeter Entertainer, ist tot. (Bild: WDR/PicturePool)

WDR-Intendant Tom Buhrow zum Tod des gebürtigen Londoners: „Der Begriff ,Legende’ wird oft und viel zu häufig benutzt, doch Chris Howland war wirklich eine. Unzählige Deutsche haben durch ihn in den 1950er Jahren die neuen Hits aus der internationalen Musikszene kennengelernt, er hat sie zum Lachen und zum Tanzen gebracht. Mit seiner Sendung „Spielereien mit Schallplatten“ hat er WDR-Geschichte geschrieben. Es ist schwer vorstellbar, dass wir fortan auf seinen markanten Akzent, seinen britischen Humor und seine exquisite Musikauswahl verzichten müssen.“

Chris Howland - ein begnadeter Entertainer, ist tot.
Moderator Chris Howland während der Sendung „Musik aus Studio B“ (Archivfoto, 1965. Bild: WDR/Interfoto)

Geboren wurde John Christopher Howland am 30. Juli 1928 in London – als Sohn eines BBC-Redakteurs. Nach einer Ausbildung zum Imker wurde er 1948 Chefsprecher und Chef der Musikabteilung beim Radiosender der britischen Armee (BFN, das heutige BFBS). 1952 stellte er sich beim NWDR vor und moderierte dort – als „Schallplattenjockey“ – die Radiosendung „Rhythmus der Welt“. Als großer Erfolg stellte sich auch die Sendung „Spielereien mit Schallplatten“ heraus, die er für den damals neu gegründeten WDR moderierte (und die er viele Jahre später für WDR 4 reaktivierte); sein selbst ausgedachter Spitzname „Mr. Heinrich Pumpernickel“ stammt aus dieser Zeit.

Unvergesslich machte sich Chris Howland nicht nur im Radio, sondern auch als Fernsehmoderator („Musik aus Studio B“, „Vorsicht Kamera“), Schlagersänger („Fräulein“, „Das hab ich in Paris gelernt“) und Schauspieler, etwa in Karl-May- und Edgar-Wallace-Verfilmungen. Zuletzt lebte er mit seiner Frau Monika in Rösrath in der Nähe Kölns.

NDR Intendant Lutz Marmor zum Tod von Chris Howland

Lutz Marmor (Foto: NDR)
Lutz Marmor (Foto: NDR)

Zum Tod von Chris Howland sagte der ARD-Vorsitzende und NDR Intendant Lutz Marmor am Montag (2.12.) in Hamburg: „Der gebürtige Engländer Chris Howland war ein Pionier der Fernsehunterhaltung in Deutschland. Mit der legendären TV-Sendung ‚Musik aus Studio B‘ vom NDR begeisterte er in den 60er-Jahren ein Millionenpublikum. Wie nur wenige zu seiner Zeit spielte er mit dem noch jungen Medium. Seine Moderationen waren Kult durch schräge Sprüche und seinen unverwechselbaren Akzent. Er wird unvergessen bleiben. Mein Mitgefühl gilt seiner Familie.“

Chris Howland moderierte die NDR-Fernsehsendung „Musik aus Studio B“ von 1961 bis 1969. Die mit Studiopublikum ausgestrahlte Sendung aus dem damaligen Fernsehstudio B des NDR lief rund alle sechs Wochen montags. Insgesamt kam die Reihe auf 62 Folgen und erreichte teils bis zu 20 Millionen Zuschauer.

 

Weiterführende Informationen
Zum Tod von Chris Howland: Bildergalerie auf WDR4.de
Audiobeitrag von Hans-Holger Knocke auf WDR4.de
„Bye Bye, Mr. Pumpernickel“ auf WDR.de

Presse-Echo
Warum wurde Chris Howland beim NDR gehasst?

Adieu, Mister Pumpernickel

 

Quelle: Pressemitteilung des WDR. Quelle Titelbild oben: WDR/PicturePool

XPLR: MEDIA Radio-Report