Nach einem Hackerangriff auf die Dienste von CH Media musste gestern beim Schweizer Privatradio FM1 im Studio improvisiert werden. Die Moderatorin Katerina Mistakidis erzählt, wie sie ihre Marathonsendung mit Hilfe der Hörerinnen und Hörer überstand.
Nach den ersten Songs war am Freitagmorgen (24.03.2023) klar, dass etwas schiefläuft. «Da geht gar nichts mehr, das ist nicht gut», sagt FM1-Moderatorin Katerina Mistakidis über ihre Morgensendung, die sich in einen siebenstündigen Marathon verwandelte. Grund für den Ausfall der Technik ist ein gross angelegter Hackerangriff, der einen Teil der CH-Media-Server lahmlegte. Noch ist man bemüht, den Schaden einzudämmen. Zahlreiche Standorte sind betroffen. Den Mitarbeitenden ist es untersagt, Computer hochzufahren, weshalb viele ins Homeoffice wechselten.
Songs per Mail erhalten
Für die Radiomoderatorin war viel Improvisationsgeschick notwendig. «Zuerst habe ich einfach geredet», sagt Mistadikis. Kurze Zeit darauf kam ein Techniker, der Musik aus der Notschleife laden konnte. «Dann heisst es, einfach tief durchatmen, Musik laufen lassen und hoffen, dass es besser wird. Das war aber nicht der Fall», so die Moderatorin.
Doch schliesslich passieren überall kleine technische Pannen, «wir erleben es aber im grossen Stil und alle bekommen es mit.» Zuerst konnte Katerina Mistakidis die Songs noch spielen, die auf dem Computer bereits vorhanden waren, anschliessend musste nochmals umgestellt werden. «Die Musikredaktion hat mir dann die Hits ins Studio gemailt.»
Hörerin schickt Pizza ins Studio
Von den Hörerinnen und Hörern kam viel Zuspruch. «Sie haben mich voll motiviert, das war sehr cool», sagt Mistakidis. Eine Zuhörerin bestellte für die Moderatorin sogar eine Pizza ins Studio. «Es war sogar eine Pizza Prosciutto, eine meiner Lieblingspizzen!»
Sogar eine süsse Verpflegung wurde in die Redaktion geschickt. Von Capelli gab es eine Lieferung mit dem offziell besten Panettone der Schweiz:
Für den Nachmittag wechselten die Radiomacherinnen und Radiomacher in ein Studio in Zürich. Wie lange die Störung noch andauert, ist noch unklar.