Antenne Frankfurt: Die neuen „Skyline-Studios“ im City Gate

Citygate Tower Frankfurt (Bild: ©City Gate Tower Frankfurt)
Citygate Tower Frankfurt (Bild: ©City Gate Tower Frankfurt)

Antenne Frankfurt eröffnet bald neue Studios auf dem Dach eines der bekanntesten Bürogebäude in Frankfurt. Bis 2013 war das „City Gate“ ständiger Drehort für die ZDF-Fernsehserie Ein Fall für zwei, wo der Anwalt seine fiktive Kanzlei in der Rotunde im 27. Stock hatte. Der in den TV-Folgen stets gezeigte Rundblick auf die Frankfurter Skyline ist ein Erkennungsmerkmal der Serie.

The Radio Group-Geschäftsführer Stephan Schwenk hatte schon immer ein Faible für schöne Studios an exponierten Standorten. So soll Antenne Frankfurt bald vom obersten Stockwerk aus der Glaskuppel des City Gate Towers senden und könnte damit mit den Rekord vom höchsten Radiostudio Deutschlands (110m) für sich beanspruchen. Im Interview mit RADIOSZENE erklärt Schwenk, wieso es ihm so wichtig war, an diesen Standort zu kommen.

VIDEO: Stephan Schwenk führt durch die neuen Skyline Studios

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RADIOSZENE: Herr Schwenk, bei Antenne Frankfurt steht unmittelbar ein Studiowechsel in den City Gate Tower bevor. Wie weit sind Sie mit dem Aufbau des Studios?

Stephan Schwenk: Die Trockenbauarbeiten sind fertig, die Glaswände der Studios stehen, die Grundverkabelung ist abgeschlossen. Wir beginnen in der nächsten Woche mit dem Einbau unserer Sendestudios. Das wird mit Sicherheit noch vier bis sechs Wochen in Anspruch nehmen. Die Büros des Marketings befinden sich im 12. Stock. Hier ist der Umzug schon realisiert.

Antenne Frankfurt-Studios im Citygate-Tower Frankfurt (Bild: Antenne Frankfurt)
Antenne Frankfurt-Studios im Citygate-Tower Frankfurt (Bild: Antenne Frankfurt)

RADIOSZENE: Wie lange haben Sie gebraucht, um solch einen Studiostandort zu finden?

Stephan Schwenk: Ich habe schon seit über 4 Jahren nach einer Location gesucht, die meinen Vorstellungen eines Radiosenders entspricht. Ich habe mir in dieser Zeit 34 interessante Objekte angeschaut und war nie 100prozentig zufrieden. Wenn man in den letzten Jahren über 20 Studios aufgebaut hat, sammelt man sehr viel Erfahrungen. Oft gab es dabei auch einen gewissen Zeitdruck, da ein Sendestart bevorstand. Da hat man oft nicht die Möglichkeit, lange zu warten bis der ideale Standort für das Studio gefunden ist. In Frankfurt war das anders. Wir hatten die bestehenden Studios von Radio ENERGY und konnten uns Zeit lassen. Ich hab mir da gedacht, wenn ich in Frankfurt noch einmal mit den Studios umziehe, dann muss es die perfekte Location sein. Als dann der Eigentümer des City Gate Towers bei mir anrief und sagte: „wir haben eine Glaskuppel auf dem Dach, da muss ein Radiosender rein“, war das eine göttliche Fügung. Als ich dann mit dem Aufzug auf das Dach des City Gate Towers fuhr und dort oben ausgestiegen bin, wusste ich sofort, dass das der perfekte Standort ist, bei dem einfach alles stimmt.

Blick aus den Antenne Frankfurt-Studios im Citygate-Tower Frankfurt (Bild: Antenne Frankfurt)
Blick aus den Antenne Frankfurt-Studios im Citygate-Tower Frankfurt (Bild: Antenne Frankfurt)

RADIOSZENE: Wieso ist Ihnen das so wichtig, von ganz oben zu senden, sind die Sende-Antennen von dort oben nicht wichtiger?

Stephan Schwenk: Natürlich ist es wichtig, dass die Sende-Antennen auf einem hohen Punkt stehen, aber darauf hat man ja meistens keinen Einfluß. Wir senden von den Türmen, die meistens der Deutschen Funkturm GmbH gehören. Den Standort der Studios kann man eben selbst wählen. Ich habe mir in den letzten 30 Jahren weltweit viele tolle Radiostudios angesehen, wie Star FM in Atlanta oder die im Stratosphere Tower in Las Vegas. Da gewinnt man den Eindruck, dass die Mitarbeiter und speziell die Moderatoren dem Hörer ein ganz anderes Radio-Feeling vermitteln, wenn sie das ganze Sendegebiet überblicken können. Man kann nicht nur sehen, dass es gerade in Darmstadt regnet während in Wetzlar die Sonne scheint, sondern hat von oben sogar die wichtigsten Autobahnen im Blick oder sieht, ob es gerade irgendwo brennt. Alleine schon dieses Gefühl, die komplette Übersicht über das Sendegebiet mit 50 bis 60 km im Umkreis zu haben, vermittelt dem Hörer auch das Gefühl, dass der Sender „Eye in the Sky“ ist und alles im Griff hat.

Spreeradio/star fm/Webradio in Berlin Alexanderplatz (Bild: ©Ulrich Köring)
Spreeradio/star fm/Webradio in Berlin Alexanderplatz (Bild: ©Ulrich Köring)

RADIOSZENE: Sie hatten schon immer ein Faible für schöne Studios, wir erinnern uns z.B. an 105’5 Spreeradio in den 90ern, das ebenfalls in einem gläsernen Rondell am Dach eines Hotel, wo der Moderator direkt auf den Fernsehturm am Alexanderplatz blicken konnte. Wie ist der Blick nun dort ? Sind die Moderatoren da besonders motiviert?

Stephan Schwenk: Der Blick ist aus allen Räumen spektakulär. Ich war selbst jahrelang als Moderator im Studio uns habe über 10.000 Stunden live moderiert. Da habe ich zum Teil in einen Hinterhof geblickt oder es gab gar keinen Blick nach draußen ohne Tageslicht. Das ist grausam für Moderatoren. Meist wurden diese Studios von Technikern geplant. Wenn man schon einen Großteil seines Lebens am Arbeitsplatz verbringt, so soll dieser doch ein positives Gefühl vermitteln. Das ist vor allem im Radio wichtig. Man arbeitet dann mit einer anderen Grundstimmung und ist ganz anders motiviert. Das gilt nicht nur für die Moderatoren sondern auch für alle anderen Mitarbeiter. Bei Radio Hamburg hatte ich mal ein Geschäftsführerbüro das war kaum größer als ein Hasenstall. Das war schrecklich. Da hält man es doch nicht lange aus.

Antenne Frankfurt-Studios im Citygate-Tower Frankfurt (Bild: Antenne Frankfurt)
Antenne Frankfurt-Studios im Citygate-Tower Frankfurt (Bild: Antenne Frankfurt)

RADIOSZENE: Im wievielten Stock befindet sich das Studio wie lange braucht der Lift? Gibt es Studioführungen für HörerInnen?

Stephan Schwenk: Die Studios befinden sich im 27.Stock mit einer tollen Dachterrasse. Unser eigener Lift geht direkt ohne Zwischenstopp in die Glaskuppel und benötigt 55 Sekunden. Wir werden natürlich Studioführungen anbieten, so wie das Radio City in Liverpool macht. Die senden auch aus einem Turm. Ich war kürzlich dort um mir das anzuschauen. Die haben das dort perfekt organisiert.

RADIOSZENE: Wie ist die technische Ausstattung, gibt es im Zuge des Umzugs auch ein Upgrade beim Equipment?

Stephan Schwenk: Ja, wir werden alles auf den neuesten Stand bringen. Zum ersten mal werden wir in den Skyline-Studios in Frankfurt das Dante-System in kompletter Digitalisierung also Audio over IP einbauen. Auch das Lichtdesign ist auf dem neusten Stand der Technik.

Zukünftige Antenne Frankfurt-Studios im Citygate-Tower Frankfurt (Bild: Antenne Frankfurt)
Zukünftige Antenne Frankfurt-Studios im Citygate-Tower Frankfurt (Bild: Antenne Frankfurt)

RADIOSZENE: Wann ist genau die Studio-Erföffnung, gibt es ein Special Event dazu?

Stephan Schwenk: Die Eröffnung der Studios werden wir natürlich gebührend feiern wenn auch die Dachterrasse fertig gestellt ist. Der Umbau der Terrasse wird sich aber bis Ende Juli oder Anfang August hinziehen. Dann sind die Mitarbeiter aber schon eingearbeitet und alles hat sich schon eingespielt.

Blick aus aus den zukünftigen Antenne-Frankfurt-Studios im City Gate Tower Frankfurt
Blick aus aus den zukünftigen Antenne-Frankfurt-Studios im City Gate Tower Frankfurt

RADIOSZENE: Welche Studio-Wechsel oder Aufbauten stehen innerhalb der Radio Group noch an?

Stephan Schwenk: Wir bauen gerade parallel in Saarlouis und St. Wendel zwei Lokalstudios für diese Sender auf. Auch Radio Cottbus wird im Sommer umziehen. Da planen wir gerade auch neue Studios.

RADIOSZENE: Herr Schwenk, vielen Dank für das Gespräch.