Wünschen wir uns nicht alle gelegentlich ein wenig Abwechslung und Überraschungen in den Musikprogrammen der Radiostationen. Bitteschön … können wir haben. Und zwar von keinem Geringer als Roxy Music-Gründer Bryan Ferry. Hier allerdings nicht in seiner sonstigen Paraderolle als geschniegelter Balladenkönig. Der legendäre Musiker veröffentlicht am 30. November sein neues Album, das er gemeinsam mit seinem Orchester aufgenommen hat.
Das Album wurde von Bryans Arbeit an der Sky Atlantic-Fernsehserie „Babylon Berlin“ inspiriert – eine Dramaserie nach den Romanvorlagen von Volker Kutscher aus den 1920er Jahren. Die britische Musik-Ikone interpretiert die beliebtesten Songs von Roxy Music und Bryan Ferry im Stil dieser Zeitepoche, darunter „While My Heart Beating“, „Sign of the Times“, „Bitter Sweet“ und „Dance Away“,. Das Album präsentiert Neuinterpretationen von Songs, die seit über 20 Jahren zu den Publikumsfavoriten zählen. Ein ganz besonderes „Best of“-Album und auch ein Rückblick auf die beeindruckende Karriere von Bryan Ferry und Roxy Music.
Auf „Bitter Sweet“ feiert Ferry den Blues, Jazz und Ragtime, was den Songs eine frische, aufregende Note von Modernität verleiht. In den 1920er Jahren war Jazz der Soundtrack der Popkultur und selbst eine moderne Erfindung, und es ist fast so, als würden wir es zum ersten Mal hören.
Für das Album hat Ferry eine Zusammenfassung über die Platte und die Zeitperiode von einem Musik-Professor der Princeton University schreiben lassen. Er geht dabei auch auf die vielen tiefgründigen, lyrischen Verweise ein, die auf dem Album zu finden sind, ebenso wie die zugrunde liegenden Botschaften: „‘Bitter Sweet‘ vollbringt, was die Modernisten der Vergangenheit in ihrer jugendlichen Begeisterung nicht konnten. Ferrys Musik umfasst die Kunsthaftigkeit der Kunst und die Kunstlosigkeit der Emotion, so dass die eingangs im Song „Bitter Sweet“ beschriebene „traurige Affäre“ am Ende zum „Zusammenbrechen und Weinen“ führt. So reisen wird in das Berlin des „Tacheles-Clubs“ und des „Chamäleon“ und erleben den Zeitgeist jener jazzfreundlichen Metropole des jungen 20. Jahrhunderts – der hedonistischen Welt von Babylon Berlin.“
Ab November ist Bryan Ferry auf Europatour und wird Konzerte in Deutschland, den Benelux-Ländern und Osteuropa spielen. Die Tour endet mit einer in einer spektakulären Show in der Londoner Royal Albert Hall.
Anspieltipp: „Reasons Or Rhyme“