Tom Buhrow bleibt bis 2025 WDR-Intendant

Der WDR-Rundfunkrat hat Tom Buhrow als Intendanten des Westdeutschen Rundfunks bis 2025 wiedergewählt. Für Buhrow stimmten in der gestrigen Sitzung 50 der 55 anwesenden Mitglieder.

Tom Buhrow (Bild: WDR/Herby Sachs)
Tom Buhrow (Bild: WDR/Herby Sachs)

„Was der WDR nun braucht, ist Stabilität im Wandel“, sagt der Vorsitzende des Rundfunkrats, Andreas Meyer-Lauber. „Tom Buhrow hat mit dem organisatorischen Umbau, den er im Sender eingeleitet hat, wichtige Etappenziele erreicht. Er setzt sich überzeugend für einen modernen WDR und einen starken öffentlich-rechtlichen Rundfunk insgesamt ein. Das deutliche Wahlergebnis belegt großes Vertrauen in den Intendanten – verbunden mit hohen Erwartungen an die Weiterentwicklung des WDR.“

Andreas Meyer-Lauber (Bild: WDR.de)
Andreas Meyer-Lauber (Bild: WDR.de)

Meyer-Lauber: „Als wichtigster Botschafter der größten ARD-Anstalt steht Tom Buhrow nach innen und außen vor gewaltigen Aufgaben.“ Der Intendant müsse die Mitarbeiter/innen des Senders wie auch die Bürgerinnen und Bürger des Landes weiter von seinen inhaltlichen und strukturellen Zielen überzeugen. Der WDR brauche zudem eine starke Stimme innerhalb der ARD. Schließlich sei es heute so wichtig wie nie, die Leistungen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks für den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken und positiv zu kommunizieren. „Die Kernaufgabe ist ein unabhängiges, vielfältiges und qualitativ hochwertiges Programmangebot“, sagt Meyer-Lauber, „darin liegt die Legitimierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks“. Aus diesem Grund müsse das Programm für alle Menschen – auch in den Neuen Medien – erreichbar sein.

Wilhelm gratuliert Tom Buhrow zur Wiederwahl

Ulrich Wilhelm, ARD-Vorsitzender und BR-Intendant, gratuliert WDR-Intendant Tom Buhrow zur Wahl für eine zweite Amtszeit durch den WDR-Rundfunkrat: „Ich freue mich, Tom Buhrow weiter als wichtigen und engagierten Partner an der Seite zu haben. Er hat bereits in seiner ersten Amtszeit viel im WDR bewegt, Programmreformen vorangebracht und scheut sich nicht vor Veränderungen. Dank seiner Tatkraft ist und bleibt der WDR ein Aushängeschild für die gesamte ARD, international, deutschlandweit und fest verwurzelt in den Regionen Nordrhein-Westfalens. In diesen Zeiten gesellschaftlichen Umbruchs und wachsender Kritik bin ich sicher, dass wir im Team viel für die ARD und den öffentlich-rechtlichen Rundfunk erreichen werden.“

Ulrich Wilhelm (Bild: ©BR)
Ulrich Wilhelm (Bild: ©BR)

 

Zur Wiederwahl Tom Buhrows als WDR-Intendant: DJV-NRW mahnt Verlässlichkeit an

DJVDer DJV-NRW gratuliert Tom Buhrow zu seiner Wiederwahl als WDR-Intendant und wünscht ihm eine glückliche Hand in diesen für klassische Medien schwierigen Zeiten. Der NRW-Landesverband des Deutschen Journalisten-Verbands verbindet mit der Gratulation aber auch Wünsche.

„Bei allen notwendigen Sparmaßnahmen wünschen wir uns, dass der Intendant die Qualität des Programms nicht aus den Augen verliert“, sagt DJV-NRW-Geschäftsführer Volkmar Kah. Nur über Qualität könne sich der WDR im Wettbewerb mit anderen Medien behaupten und seine Zukunft als öffentlich-rechtlicher Sender sichern. „Und Qualität erreicht man nur durch motivierte Mitarbeiter. Die brauchen für ihre Arbeit die entsprechenden Rahmenbedingungen.“

DJV-NRW-Geschäftsführer Volkmar Kah (Bild: djv.de)
DJV-NRW-Geschäftsführer Volkmar Kah (Bild: djv.de)

2020 wird Tom Buhrow den ARD-Vorsitz übernehmen: „Auch hier erwarten wir, dass die sicher notwendigen Strukturveränderungen mit Augenmaß angegangen werden und der ARD-Vorsitzende Buhrow dabei auch die Interessen des WDR berücksichtigt.“ Der Kölner Sender trägt derzeit über das normale Maß hinaus solidarisch Verantwortung für das Gesamtsystem.

Zunehmend wichtig für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk ist der Interessensausgleich mit privatwirtschaftlich organisierten Medien. „Den Streit mit den Verlegern beilegen zu wollen ist eine gute Idee. Allerdings sollten der WDR und die anderen öffentlich-rechtlichen Sender nicht ohne Not auf Entwicklungsmöglichkeiten im Netz verzichten“, mahnt DJV-NRW-Geschäftsführer Kah an. Der WDR-Intendant hatte jüngst mit der Umstellung des Internetauftrittes (weniger und kürzere Texte, dafür mehr Audio und Video) ein Signal der Kompromissbereitschaft gesetzt.

Zu den wichtigsten Aufgaben in naher Zukunft gehört es für den wiedergewählten Intendanten, den Sender für die Zukunft crossmedial aufzustellen. „Wir begrüßen es, dass der WDR wieder an den Verhandlungstisch gekommen ist, um mit uns über die Honorierung in den crossmedialen Arbeitsbereichen zu sprechen“, sagt Kah. Bei seinen drei „Leuchttürmen“ Wirtschaft, Wissenschaft und Sport hatte der WDR ohne seine Tarifpartner Honorierungsmodelle eingeführt. Nun soll es dazu neue Gespräche geben.

Kah fordert zugleich die Verlässlichkeit des WDR als Tarifpartner ein, als öffentlich-rechtlicher Sender stehe der Sender seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gegenüber in besonderer Verantwortung. Buhrow müsse den Sparkurs auch intern moderieren und vermitteln. Viele Journalistinnen und Journalisten – egal ob fest oder frei – fühlten sich in letzter Zeit weder strategisch noch emotional wirklich mitgenommen. „Sie sind es, die das Programm maßgeblich gestalten, dafür erwarten sie auch eine faire Bezahlung“, betont Kah. „Bei seiner Wahl 2013 hatte Tom Buhrow angekündigt: ‚Ich bring‘ die Liebe mit‘. Viele im WDR fragen sich: Wo ist die hingekommen?“, so Kah. „Nun hat Buhrow noch mal sechs Jahre Zeit, sein Versprechen einzulösen.“

Zur Information: Volkmar Kah ist Mitglied des WDR-Rundfunkrats, entsandt vom DJV-NRW.

Quellen: WDR, BR, DJV

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