MEDIA BROADCAST beginnt mit Verkauf ihrer UKW-Anlagen

Media Broadcast

MEDIA BROADCAST hat dem internationalen Finanzunternehmen Belgravia exklusiv den Auftrag erteilt, ihre UKW-Sender und Antennen zu verkaufen (vgl. auch: MEDIA BROADCAST trennt sich von UKW-Geschäftsfeld). Das berichtet der Infodienst „Mergermarket“. Es gebe bereits Gespräche mit mehreren potenziellen Bietern. Belgravia und Media Broadcast lehnen eine Stellungnahme dazu bisher ab.

MEDIA BROADCAST möchte den Verkauf bis spätestens Ende 2017 abschließen. Gesucht wird ein auf Sendetechnik spezialisierter Investor im deutschsprachigen Raum. Willkommen scheinen auch Privatpersonen, die an den Vermögenswerten interessiert sein könnten. Die Anzahl der Interessierten dürfte jedoch begrenzt sein.

Fernsehturm am Alexanderplatz 2015 (Bild: ©MEDIA BROADCAST)
Fernsehturm am Alexanderplatz 2015 (Bild: ©MEDIA BROADCAST)

Die Vermögenswerte werden auf 50 Mio. Euro geschätzt. Bei einem Umsatz von geschätzt 60 Mio. Euro könnte die EBITDA-Marge bei 10-20% liegen. Der Nettoinventarwert bzw. der Wiederbeschaffungswert wird auf rund 118 Mio. Euro geschätzt. Das Portfolio der MEDIA BROADCAST-Infrastruktur umfasst rund 1.000 FM-Antennenanlagen und 1.400 UKW-Sendeanlagen in Deutschland.

Etwa 110 öffentliche und private Rundfunkveranstalter werden dank dieser Infrastrukturen versorgt. Als geeignetes Geschäftsmodell halten die Insider die Vermietung dieser Vermögenswerte an Rundfunkveranstalter. Wichtige Investitions-Anreize für potenzielle Käufer seien attraktive Margen und das geringe Risiko bei langfristiger Vermietung. Die Nachfrage bestehender Kunden in einem stabilen UKW-Radio-Markt könne sich als stabil erweisen.

Media Broadcast ist zu 100% im Besitz des Freenet-Konzerns, der das Unternehmen im März 2016 kaufte (RADIOSZENE berichtete). Die 2008 gegründete Media Broadcast mit Sitz in Köln hat über 800 Mitarbeiter. Zu den Kunden zählen Deutschlandradio, Antenne Bayern, NDR, Südwestrundfunk und Saarländischer Rundfunk. Media Broadcast will sich auf digitale Rundfunk- und Mediendienste konzentrieren und daher bis zum 30. Juni 2018 von analoger Sendetechnik trennen.