Der Mobilfunkanbieter Freenet hat den Technik-Dienstleister Media Broadcast übernommen: Die Tochter mobilcom-debitel zahlt für 100 Prozent der Anteile rund 295 Millionen Euro.
Der Geschäftsbereich Satellit ist von der Akquisition nicht betroffen. Wenn alle kartellrechtlichen Zustimmungen erteilt werden, soll die Transaktion spätestens im April abgeschlossen werden.
Media Broadcast betreibt unter anderem Sendernetze zur Radio- und TV-Ausstrahlung, darunter UKW, DAB+ und DVB-T, und Breitbandnetze für Zuspielungen, etwa zwischen Sendeanstalten.
Im zweiten Quartal startet Media Broadcast in Ballungsgebieten den Testbetrieb der neuen DVB-T2-Plattform, die erstmals HD-Programme via Antenne auf die Bildschirme bringt. Der Umstieg vom bisherigen DVB-T-Verfahren auf das Nachfolgesystem soll bis Mitte 2019 abgeschlossen sein.
Mehr sportlicher Wettbewerb, weniger Blockaden?
Der vergleichweise junge Mitbewerber UPLINK sieht den Verkauf durchaus positiv. Es zeige sich, „dass das neue Geschäftsmodell Mobilfunk offensichtlich Bedarf an einer Verstärkung durch das deutlich länger existierende Geschäftsmodell Rundfunk hat“, kommentiert UPLINK-Geschäftsführer Michael Radomski gegenüber RADIOSZENE. „Das verstärkt natürlich auch die Bedeutung von anderen Broadcast-Dienstleistern wie UPLINK und deren Geschäftsmodell“, so Radomski weiter.
Außerdem hofft er, dass sich der Umgang der Media Broadcast mit neuen Wettbewerbern wie seinem Unternehmen verbessern wird. „Im Gegensatz zu den bisherigen ausländischen Finanzinvestoren wird die Freenet AG den Markt wohl stärker nachhaltig und strategisch angehen. Also hoffentlich mehr sportlicher Wettbewerb und weniger Blockaden“, sagte Michael Radomski.