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Digitalradio in Wien erst 2014: „Liste der Interessenten wächst“

DAB+ in WienAnders als zunächst angekündigt wird in Wien vermutlich in diesem Jahr kein eigener Digitalradio-Testbetrieb mehr starten. Das Weihnachtsfest wird die DAB-Empfängerverbreitung in Österreich also kaum unterstützen, dafür freut man sich über eine gestiegene Zahl von Versuchsteilnehmern.

2008 beendete der ORF seine Digitalradio-Ausstrahlungen. Seit dem funkten einzig Bayerisch, Schweizer und Baden-Württembergische DAB-Programme über den Senderstandort Pfänder bei Bregenz ins benachbarte Ausland, mit eigenen Digitalradio-Angeboten hielt man sich zurück. Der ORF beäugte die Entwicklung von DAB+ in Deutschland, der Schweiz und anderen europäischen Staaten bisher äußerst kritisch.

Gernot Fischer, Geschäftsführer des Vereins Digitalradio Österreich
Gernot Fischer, Verein Digitalradio Österreich

Mitte des Jahres kündigte der Verein Digitalradio Österreich an, einen eigenen DAB-Testbetrieb in Wien starten zu wollen. Zunächst solle DAB+ nur in Wien empfangbar sein, man denke aber bereits an einen „bundesweiten Ost-West-Rollouts“. Wie Gernot Fischer, Geschäftsführer des Vereins, nun gegenüber RADIOSZENE äußerte, sei der ursprünglich angedachte Starttermin im Dezember 2013 vermutlich nicht mehr realisierbar, man gehe nun vom 1. März 2014 aus. „Mittlerweile wächst aber die Liste der Interessenten“, freut sich Fischer.

Seit vergangener Woche sei man aber nun in der Lage aus zwei verschiedenen Angeboten für den technischen Betrieb des Tests auszuwählen, der von zwei Senderstandorten aus (einer davon mit einer Leistung von 10 kW) stattfinden soll. Sowohl die bereits in Deutschland aktive Media Broadcast als auch die als Monopolist in der Alpenrepublik agierende Österreichische Rundfunksender GmbH & Co. KG (ORS) hätten ihre Vorschläge eingereicht.

Geklärt werden müssten noch Details der Finanzierung, etwa inwiefern man Unterstützung aus dem Digitalisierungsfond der Rundfunk- und Telekom Regulierungs-GmbH (RTR) erwarten könne. Einen Punkt sieht Fischer schon als geklärt: „Die Verwertungsgesellschaften dürfen beim Test mangels Endgeräteverbreitung möglichst nichts verlangen, denn das wäre ein KO-Kriterium.“ Man sei aber besonders über das wachsende Interesse seitens der Programmveranstalter erfreut: „Ich habe keine Sorge, dass wir den Multiplex nicht voll bekommen“, so Fischer. Über die einzelnen, geplanten Teilnehmer des Tests ist jedoch noch nichts bekannt. Zu den Mitgliedern des Vereins gehören jedoch u.a. LoungeFM, Radio Arabella, die Absolut Digital GmbH & Co. KG sowie die Vorarlberger Regionalradio GmbH. Im Sommer zeigte sich Gernot Fischer jedoch auch zuversichtlich, dass ebenfalls der ORF an dem Versuchsbetrieb teilnehmen wird.

 

XPLR: MEDIA Radio-Report