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Mehr Geld für Nicht Kommerzielle Lokalradios (NKL) in Baden-Württemberg

Mehr Gehör für gesellschaftliche Gruppen / Änderung des Landesmediengesetzes stärkt LFK-Auftrag zu Vielfalt und Regionalität / LFK plant Digitalisierungsschub für Freie Radios in Baden-Württemberg

LFKNicht Kommerzielle Lokalradios (NKL) in Baden-Württemberg sollen nach dem Willen des Präsidenten der Landesanstalt für Kommunikation (LFK) in Zukunft mehr Geld für ihre eigen gestalteten Sendungen erhalten. Bei einer Tagung der Friedrich-Ebert-Stiftung in Stuttgart kündigte Thomas Langheinrich an, sich hierfür bei den Gremien der Landesmedienanstalt einsetzen zu wollen. Langheinrich stellte aber auch klar, dass die Freien Radios in der Zukunft stärker neue digitale Übertragungswege und -plattformen nutzen müssen. „Gemeinsam mit den Beteiligten wollen wir ein Konzept diskutieren, das den Übergang des Radios in die digitale Welt beschleunigt und fördert“, so der LFK-Präsident. Als einen Baustein könne er sich vorstellen, dass die freien Radios ab 2014 zusätzlich landesweit mindestens einen gemeinsamen Digitalradio-Kanal (DAB +) erhalten könnten.

Gleichzeitig stellte der LFK-Präsident in Aussicht, dass er offen für neue Radioinitiativen sei. In der digitalen Welt könnte die Zahl der NKLs in Baden-Württemberg bei vorherrschendem lokalem Interesse noch steigen. So sei die Ausschreibung eines rein digitalen Hörfunkangebotes in einer Region möglich, in der bisher aufgrund fehlender UKW-Kapazität kein Freies Radio auf Sendung sei. „Für Initiativen und gesellschaftliche Gruppen bietet sich so die Möglichkeit, ihren Beitrag zum gesellschaftlichen Diskurs auffindbarer, kommunikativer und damit relevanter zu gestalten.“

Thomas Langheinrich
Thomas Langheinrich

Langheinrich lobte das Engagement der über 3500 Radiomacher im Land, die zum überwiegenden Teil ehrenamtlich Sendungen gestalten und pro Tag durchschnittlich zehn Stunden neues Programm produzieren. „Ich möchte, dass bei den neuen digitalen Möglichkeiten die NKLs vorne mit Qualität dabei sind“.

Hintergrund der Überlegungen zur Zukunft der Freien Radios in Baden-Württemberg ist eine Änderung des Landesmediengesetzes, die vergangene Woche in erster Lesung vom Landtag beschlossen wurde. Unter anderem sollen die bisherigen gesetzlichen Förderhöchstgrenzen für Nichtkommerzielle Lokalradios wegfallen und der Weg in die Digitalisierung des baden-württembergischen Rundfunks durch einen erhöhten Etat der Landesanstalt für Kommunikation geebnet werden. Neben der Infrastruktur-Förderung regionaler kommerzieller Fernsehsender und der Förderung von Medienkompetenz-Projekten insbesondere für Kinder und Jugendliche könne die LFK jetzt auch mehr für die Freien Radios tun. „Wir sind der Landesregierung und dem Landtag für die Novellierung des Landesmediengesetzes sehr dankbar“, sagte Langheinrich.

Insgesamt 12 freie Radios senden in den Regionen Freiburg, Schopfheim, Karlsruhe, Baiersbronn / Freudenstadt / Horb, Mannheim / Heidelberg, Tübingen, Stuttgart, Ulm und Schwäbisch-Hall / Crailsheim. Ihre Arbeit wird mit insgesamt 800.000 Euro von der LFK unterstützt.

 

XPLR: MEDIA Radio-Report