Klavier-Podcast mit Igor Levit: Neue Staffel ab 5. Oktober

igor levit br klassikEs war der bislang erfolgreichste Klassik-Podcast im deutschsprachigen Raum – und ein Radio-Ereignis, das von mehreren ARD-Programmen übernommen wurde: Mit „32xBeethoven“ ist Igor Levit und seinem Freund, dem Autor und Festival-Intendanten Anselm Cybinski, bei BR-KLASSIK das Kunststück gelungen, Klassik-Einsteiger und langjährige Fans gleichermaßen zu erreichen. Am 5. Oktober startet die neue Staffel. Unter dem Titel „Alles wird anders“ steht diesmal nicht ein einzelner Komponist im Zentrum, sondern Levits Lieblingsform, die Variationen. Die Reise geht von Bachs Goldberg- über Beethovens Diabelli-Variationen bis in die Gegenwart.

In Variationen wird ständig alles anders – und zugleich dreht sich alles immer nur um das eine: das Thema. Genau deshalb liebt Igor Levit diese Form: Musik als Verwandlungskunst. „Je schneller der Wechsel, je höher die Frequenz der Ereignisse, desto besser. Ich brauche das, diese bunten und vielfältigen Charaktere. Variationszyklen erlebe ich wie Reiseliteratur: Es sind Berichte von Wegen, die von A nach B führen, aber auch von Menschen, die als Person X aufbrechen und als Person Y ankommen. Nie weiß ich im Voraus, wie ich die Stationen der Reise erleben werde und in welcher Verfassung ich ans Ziel gelange. Dennoch habe ich mich auf solchen Wegen immer sehr geschützt und aufgehoben gefühlt“, so der Pianist.

Was Igor Levit auf diesen Reisen erlebt – als Pianist, als Mensch und politisch engagierter Bürger –, darüber spricht er ab 5. Oktober mit Anselm Cybinski in seinem neuen Podcast „Variationen: Alles wird anders“. Wie ist die Musik gemacht? Was tun die Hände auf der Tastatur? Welche Verbindungen gibt es zwischen Aufbau und emotionaler Wirkung? Was hat die Lebensgeschichte der Komponisten damit zu tun? Wie verlief Levits persönliche Geschichte mit den Werken? Und was gibt die Musik uns für unser eigenes Leben?

 

„Ein Jahr ist vergangen seit ’32xBeethoven‘. Die Welt hat sich so schnell weitergedreht seither. Unglaublich viel ist anders geworden seither. Vieles auch nicht, und so haben wir uns gedacht: Komm, eigentlich war es so toll – wir müssen diesen Podcast weitermachen. Relativ schnell war uns klar, dass es um Variationen gehen würde. Die Variation war schon immer meine liebste Musikform.“ (Igor Levit)

 

Zusammen mit Cybinski hat Levit einige der schönsten Variationszyklen der Klavierliteratur ausgesucht. Ausgangspunkt und Ziel sind Bachs Goldberg-Variationen, das Herzstück bilden Beethovens Diabelli-Variationen, die seit vielen Jahren im Zentrum von Levits Repertoire stehen. Dazu kommen Variationen von Mozart, Haydn, Mendelssohn, Liszt, Schumann, Brahms, Reger, Rachmaninow und Busoni. 

Bis in die Gegenwart führt die Reise: Vor wenigen Monaten erst ist der Komponist Frederic Rzewski verstorben, mit dem Levit eng zusammengearbeitet hatte. Rzewskis 36 Variationen über „The People United“, ein chilenisches Protestlied gegen die Pinochet-Diktatur, haben sich mit seinen politischen Überzeugungen verbunden. Und gerade ist seine Aufnahme der gigantischen „Passacaglia on DSCH“ des schottischen Komponisten Ronald Stevenson erschienen – ein zyklopisches, beinahe anderthalbstündiges Werk über die Initialen des Komponisten Dmitrij Schostakowitsch. Eine musikalische Weltumrundung, die alle historischen Zeiten und kulturellen Räume zu umfassen versucht. 

Die erste Folge des neuen Klavierpodcasts erscheint ab 5. Oktober in der ARD-Audiothek, bei BR Podcast und überall, wo es Podcasts gibt; alle weiteren Episoden folgen wöchentlich jeweils dienstags. In einer Playlist empfehlen Igor Levit und Anselm Cybinski exemplarische Einspielungen der vorgestellten Werke. Im Radio sendet BR-KLASSIK die Reihe immer dienstags um 18.00 Uhr – jeweils mit den besprochenen Werken im Anschluss. 

„Ein Mann sitzt am Klavier, ein anderer bringt ihn zum Erzählen, heraus kommt eine große Freude.“ So beschrieb die „Süddeutsche Zeitung“ das Erfolgsrezept des ersten Klavier-Podcasts mit Igor Levit und Anselm Cybinski. Eigentlich liegt die Idee nahe. Aber auf dem Podcast-Markt gab es so etwas bis dahin nicht: Musik-Wissen als Hörgenuss, vermittelt von einem Künstler, der nicht nur redet, sondern auch spielt. Und das oft gleichzeitig. 

Mit Igor Levit konnte BR-KLASSIK einen der besten und zugleich einen besonders nahbaren Interpreten gewinnen: Levit ist Tasten- und Kommunikations-Virtuose. Wenig andere Klassikstars können so spontan, unterhaltsam, leicht verständlich, emotional mitreißend und klug über Musik sprechen wie er. Mit Anselm Cybinski, einem langjährigen Freund, Autor und Festival-Intendanten, hat er den idealen Sparringspartner: Igor kann all seine emotionale Impulsivität einbringen, denn Anselm sorgt verlässlich dafür, dass die Hörerinnen und Hörer den roten Faden behalten und alle Hintergrund-Fakten auf unterhaltsame Art vermittelt werden. Der Erfolg spricht für sich: „32xBeethoven“ wurde mit mehr als 1,8 Millionen Abrufen auf Anhieb zum meistgehörten Klassik-Podcast in Deutschland.