Der Deutschlandradio-Hörfunkrat hat sich auf seiner dritten Sitzung im laufenden Jahr am 5. September mit den neu entwickelten „Strategischen Zielen“ von Deutschlandradio mit seinen drei Hörfunkprogrammen befasst. Die Strategischen Ziele benennen den Rahmen für die Weiterentwicklung des Senders in den Bereichen Angebot und Markt, Public Value, Innovation, Organisation, Personal und Finanzen. Mit mehr technischer und redaktioneller Flexibilität soll den Herausforderungen eines sich stark verändernden Medienmarktes begegnet werden, ein Schwerpunkt liegt auf der Stärkung digitaler Angebote.
Bei der Vorstellung sagte Deutschlandradio-Intendant Stefan Raue: „Mit dieser strategischen Orientierung wollen wir sicherstellen, dass unsere Programme weiterhin ein unverwechselbares Angebot bieten. Es gilt die Chancen der digitalen Welt zu nutzen und Räume dafür zu schaffen, dass sich Deutschlandfunk, Deutschlandfunk Kultur und Deutschlandfunk Nova als Leitmedien für Information und Kultur weiterentwickeln können.“ Aus den Strategischen Zielen sollen ab 2020 Jahresziele entwickelt werden. Im Mittelpunkt steht neben der Gleichwertigkeit analoger und digitaler Angebote die Stärkung der fachlichen Expertise in den Redaktionen. Diese soll zukünftig programmübergreifend und auf allen Verbreitungswegen zum Tragen kommen. Darüber hinaus soll die digitale Kompetenz in den Funkhäusern gestärkt werden, Ziel ist eine Verjüngung und mehr Vielfalt in der Belegschaft. Jüngere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen früher als bisher Verantwortung übernehmen können. In der Diskussion unterstützte der Hörfunkrat die vorgelegten Punkte.
Hörfunkratsvorsitzender Frank Schildt erklärte: „Vielfalt in den Redaktionen ist für Deutschlandradio mit seinem integrativen Programmauftrag von großer Bedeutung. Die drei Hörfunkprogramme sollen auch zukünftig die verschiedenen Perspektiven auf die großen Themen der Zeit nachzeichnen, ob in den Bundesländern, in Deutschland, Europa oder auch weltweit.“
In seiner Sitzung genehmigte das Aufsichtsgremium den bereits vom Verwaltungsrat beschlossenen Jahres- und Konzernabschluss 2018 mit einem Überschuss in der Finanzrechnung in Höhe von 3,47 Mio. Euro und die Entlastung des Intendanten Stefan Raue für das vergangene Geschäftsjahr. Das Ergebnis lag nach Angaben des Wirtschaftsausschussvorsitzenden Knut Deutscher über den Ansätzen für 2018.
Ausführlich informierte sich der Hörfunkrat über die aktuellen Telemedienangebote von Deutschlandfunk, Deutschlandfunk Kultur und Deutschlandfunk Nova. Die Dlf Audiothek als App für iOS- und Androidgeräte wird stark nachgefragt, die Abrufzahlen für Audios liegen teilweise über denen der Programmwebseiten. Neue Angebote wie das Hörspiel- und Featureportal von Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur haben sich etabliert, die Zahlen für die Social-Media-Kanäle wiesen zuletzt stark nach oben. Das größte Wachstum verzeichneten im letzten Jahr die Instagram-Kanäle. Mit den Telemedienangeboten von Deutschlandradio befasst sich ab Dezember ein neugewählter und nichtständiger Ausschuss zum sogenannten Dreistufentest. Der Ausschuss prüft die Gestaltung der journalistisch-redaktionellen Angebote im Netz.
Bereits am Vortag hatte sich der Programmausschuss des Gremiums mit einer neuen Verfahrensbeschreibung zur Behandlung von Programmbeschwerden befasst, die vom Hörfunkrat in seiner Sitzung bestätigt wurde. Sie ergänzt und konkretisiert die Beschwerdeordnung der Deutschlandradio-Satzung.
Der Deutschlandradio-Hörfunkrat besteht aus Vertretern aller Bundesländer, Abgesandten der Bundesregierung sowie Repräsentanten der Landesverbände und gesellschaftlich relevanter Gruppen. Er hat unter anderem die Aufgabe, Richtlinien für die Sendungen aufzustellen und deren Einhaltung gemäß der im Staatsvertrag aufgeführten Bestimmungen zu überwachen. Der Hörfunkrat tagt in der Regel öffentlich. Die nächste Sitzung findet am 5. Dezember 2019 im Funkhaus Berlin statt. Zum Tag der offenen Tür am 22. September im Kölner Funkhaus steht das Gremium interessierten Hörerinnen und Hörern für Fragen und Anregungen zur Verfügung.
Quelle: Deutschlandradio