Jona Teichmann wird Programmdirektorin bei Deutschlandradio

Intendant Stefan Raue dankt Programmdirektor Andreas-Peter Weber für seine Verdienste um den nationalen Hörfunk

Jona Teichmann wird neue Programmdirektorin bei Deutschlandradio. „Ich freue mich sehr, dass ich für den nationalen Hörfunk eine gestandene Radiomacherin mit besonderer Qualifikation für die Transformation traditioneller Radioprogrammproduktion in die digitale Welt gewinnen konnte“, unterstrich Deutschlandradio-Intendant Stefan Raue bei der heutigen Sitzung des Verwaltungsrats.

Jona Teichmann (Bild: ©WDR/Herby Sachs)
Jona Teichmann (Bild: ©WDR/Herby Sachs)

Jona Teichmann ist derzeit Chefredakteurin Hörfunk des Westdeutschen Rundfunks; seit Januar 2020 leitet sie in Personalunion die Informationswelle WDR 5 und koordiniert außerdem die Informationsprogramme Hörfunk der ARD-Landesrundfunkanstalten. Zuvor war sie Wellenchefin von Funkhaus Europa und Chefredakteurin der Landesprogramme Hörfunk des WDR. Hier war sie zuständig für die Programmentwicklung der multimedialen NRW-Studios und die Entwicklung crossmedialer Arbeitsweisen.

Andreas-Peter Weber (Bild: ©Deutschlandradio/Christian Kruppa)
Andreas-Peter Weber (Bild: ©Deutschlandradio/Christian Kruppa)

Der amtierende Programmdirektor Andreas-Peter Weber hatte zuvor angekündigt, nach zehn Jahren erfolgreicher Tätigkeit den nationalen Hörfunk im kommenden Jahr zu verlassen und sich neuen beruflichen Aufgaben zu widmen. „Ich blicke zurück auf zehn spannende, sehr intensive Jahre in einem besonderen Haus. Die linearen Programme Deutschlandfunk, Deutschlandfunk Kultur und Deutschlandfunk Nova erreichen – gegen den allgemeinen Trend – so viele Hörerinnen und Hörer wie nie zuvor, die Digitalisierung ist erfolgreich auf den Weg gebracht. Die stark wachsenden Zugriffszahlen der Dlf Audiothek und nicht zuletzt der Erfolg unserer Podcast-Angebote sind ein Beleg dafür. Das ist ein guter Zeitpunkt, um sich neu zu orientieren.“

Stefan Raue (Bild: Deutschlandradio, Bettina Fürst- Fastré)
Stefan Raue (Bild: Deutschlandradio, Bettina Fürst- Fastré)

Intendant Stefan Raue dankte Herrn Weber in der Sitzung des Verwaltungsrats für seine besonderen Verdienste um Deutschlandradio. Andreas-Peter Weber habe die Programme des nationalen Hörfunks erfolgreich weiterentwickelt und in die Digitalisierung geführt. Mit dem jüngsten Programm Deutschlandfunk Nova sei es ihm außerdem eindrucksvoll gelungen, eine junge Zielgruppe mit hoher journalistischer Qualität anzusprechen. Für seine künftigen Aufgaben wünschte er ihm viel Erfolg.


Update vom 12. März 2021

Deutschlandradio-Hörfunkrat verabschiedet Programmdirektor Andreas-Peter Weber

DeutschlandradioDer Hörfunkrat von Deutschlandradio hat bei seiner ersten Sitzung in diesem Jahr am 11. März Andreas-Peter Weber als Programmdirektor von Deutschlandradio verabschiedet und zugleich seine Nachfolgerin Jona Teichmann begrüßt, die am 1. April in dieser Funktion folgt.

Frank Schildt (Bild: ©Deutschlandradio)
Frank Schildt (Bild: ©Deutschlandradio)

In der Videokonferenz würdigte Frank Schildt als Vorsitzender des Hörfunkrats die Verdienste Webers für Deutschlandfunk, Deutschlandfunk Kultur und Deutschlandfunk Nova: „Andreas-Peter Weber hat in den vergangenen zehn Jahren die Profilierung der drei Programme maßgeblich vorangetrieben. Er hat den nationalen Hörfunk in einer sich radikal wandelnden Medienlandschaft zukunftssicher ausgerichtet – und sich auch dann nicht gescheut, Verantwortung zu übernehmen, wenn Veränderungsprozesse in dem einen oder anderen Fall schmerzhaft sein konnten. Als Hörfunkrat und Programmausschuss bedanken wir uns für die vertrauensvolle Zusammenarbeit.“ Auch Deutschlandradio-Intendant Stefan Raue dankte Andreas-Peter Weber für seine erfolgreiche Arbeit. Neben der Positionierung und Ausrichtung der Programme sei insbesondere ihre Verankerung in der digitalen Welt ein „Riesenerfolg“.

Ausführlich informierte sich der Hörfunkrat über den aktuellen Stand bei der ausgesetzten Erhöhung des Rundfunkbeitrags. Deutschlandradio hatte kurz nach der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts, sich mit der ausstehenden Anhebung um 86 Cent erst zu einem späteren Zeitpunkt zu befassen, zahlreiche kurzfristig umsetzbare Sperrmaßnahmen im Haushalt beschlossen. Angesichts der Hinweise des Bundesverfassungsgerichts auf nachträgliche Kompensationsmöglichkeiten wurden insbesondere festeingeplante und erforderliche Projekte und größere Bau- und Instandhaltungsmaßnahmen sowie der weitere Ausbau des DAB+-Sendernetzes aufgeschoben. Auch die geplante Erhöhung der Zuschüsse für die Orchester und Chöre der roc Berlin GmbH wurde ausgesetzt, genauso wie die vorgesehene Anhebung der Vergütung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ausdrücklich nicht angetastet wurden Programmmittel. Mittlerweile liegen die vom Bundesverfassungsgericht geforderten Stellungnahmen der Bundesländer vor, eine Stellungnahme der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) soll in Kürze folgen.

Deutschlandradio-Intendant Stefan Raue informierte in der Sitzung auch über aktuelle Themen und Projekte rund um Deutschlandradio und die Programme. Dazu gehört unter anderem die auf Initiative der Bremischen Landesmedienanstalt erfolgte Gründung des Bündnisses „Medien für Vielfalt“ zusammen mit ARD, ZDF, Deutscher Welle, der Mediengruppe RTL und ProSiebenSat.1 Media SE. Mit Blick auf künftige Audio-Angebote wies Raue unter anderem auf ein Projekt hin, das in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut entwickelt wurde: Unter dem Namen „Voice Versa – Zwei Sprachen, eine Story“ startet im April ein neuer mehrsprachiger Podcast, der damit experimentiert, Mehrsprachigkeit im Radio abzubilden und persönliche Migrationsgeschichten erzählt.

Als Vorsitzender des Nichtständigen Ausschusses Drei-Stufen-Test berichtete Michael Deutscher in der Sitzung außerdem über den aktuellen Prüfungsstand. Der Drei-Stufen-Test ist ein Genehmigungsverfahren für öffentlich-rechtliche Telemedienangebote. Im Rahmen des Tests wird festgestellt, ob das aktuell vorliegende Telemedienkonzept von Deutschlandradio vom öffentlich-rechtlichen Auftrag umfasst ist. Dazu werden Stellungnahmen eingeholt und ein Gutachten zu den Auswirkungen des Konzepts auf alle relevanten Märkte in Auftrag gegeben. Der Hörfunkrat sprach sich einstimmig dafür aus, die Vergabe dieses Gutachtens in Kürze durch ein Interessenbekundungsverfahren anzugehen.

Bereits am Vortag hatte sich der Programmausschuss des Hörfunkrats mit mehreren Themen befasst, die in diesem Jahr die Programme prägen werden. Dabei ging es unter anderem um die standortübergreifende Zusammenarbeit der Funkhäuser in Köln und Berlin, durch die die fachliche Expertise in den Redaktionen gestärkt werden soll. Sehr ausführlich informierten sich die Ausschussmitglieder außerdem darüber, wie sich die Programme auf die zahlreichen Wahlen in diesem Jahr vorbereiten.

Der Hörfunkrat beschäftigte sich schließlich mit einer Programmbeschwerde zu folgendem Angebot: Kommentar „Brandstiftung darf sich nicht lohnen“ vom 11. September 2020 in der Deutschlandfunk Kultur-Sendung „Studio 9“ und der Deutschlandfunk-Sendung „Themen der Woche“. Die Mitglieder haben nach Beratung die Beschwerde als nicht abhilfefähig beschieden, da sie keine Verletzung der Programmgrundsätze erkennen konnten.

Der Deutschlandradio-Hörfunkrat besteht aus Vertretern aller Bundesländer, Abgesandten der Bundesregierung sowie Repräsentanten der Landesverbände und gesellschaftlich relevanter Gruppen. Er hat unter anderem die Aufgabe, Richtlinien für die Sendungen aufzustellen und deren Einhaltung gemäß der im Staatsvertrag aufgeführten Bestimmungen zu überwachen. Der Hörfunkrat tagt in der Regel öffentlich. Die nächste Sitzung findet am 17. Juni 2021 statt.

Quelle: Deutschlandradio

Weiterführende Informationen

XPLR: MEDIA Radio-Report