Die MDR-Programmdirektorin Nathalie Wappler Hagen wird künftig als Direktorin das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) leiten. Die gebürtige Schweizerin wurde vom SRG-Verwaltungsrat am 5. November gewählt.
Der Verwaltungsrat der SRG SSR ist dem Vorschlag des Regionalvorstandes der SRG Deutschschweiz einstimmig gefolgt und hat Nathalie Wappler an seiner Sitzung vom 5. November zur neuen Direktorin von SRF gewählt. Die heutige Programmdirektorin beim Mitteldeutschen Rundfunk MDR wird ihre neue Funktion im Frühjahr 2019 übernehmen.
Für die Wahl der Direktion SRF ist der Verwaltungsrat SRG SSR zuständig. Er wählt auf Vorschlag der SRG Deutschschweiz. Nathalie Wappler überzeugte die Mitglieder des Ausschusses im Nominationsverfahren neben ihrer breiten und langjährigen Erfahrung im Mediengeschäft mit ihrer Strategiekompetenz, ihrer analytischen Denkweise, ihrem guten Gespür für die Herausforderungen, die auf den medialen Service public warten und ihrem Verständnis für die gesellschaftspolitischen Abläufe und Realitäten in der Schweiz. Zudem überzeugte Nathalie Wappler durch ihre Führungskompetenz. Nathalie Wappler übernimmt die Direktion SRF im Frühjahr 2019. Bis dahin wird Ruedi Matter, 65, das Unternehmen leiten. Die Organisation der Übergabe wird in den kommenden Wochen zusammen mit SRG-Generaldirektor Gilles Marchand definiert.
Nathalie Wappler Hagen wurde 1968 in St. Gallen geboren. Sie schloss ihr Studium der Geschichte, der politischen Wissenschaften und der Germanistik in den 1990er-Jahren an der Universität Konstanz mit dem Magister Artium ab. Auslandsstudien führten sie an die Universität von Bristol in Grossbritannien und an die Stanford Universität in Kalifornien.
Ihre ersten Berufsjahre verbrachte sie als Redaktorin bei ARD (WDR), ZDF und als Chef vom Dienst bei 3sat. Von 2005 bis zum Wechsel zum Mitteldeutschen Rundfunk MDR war Nathalie Wappler in verschiedenen Funktionen bei SRF tätig. Ab 2009 begleitete sie als Projektmanagerin in verantwortlicher Funktion verschiedene Veränderungsprozesse bei SRF, entwickelte Strategien für ein modernes Kulturradio, neue Film- und Serienstrategien und trimediale Arbeitsplatzmodelle. Als Abteilungsleiterin Kultur SRF war sie danach Mitglied der SRF-Geschäftsleitung sowie Mitglied der Geschäftsleitung des deutschsprachigen Gemeinschaftssenders 3sat und Verwaltungsrätin des internationalen Programmvermarktungsunternehmens Telepool. Seit 2016 ist Nathalie Wappler Programmdirektorin beim Mitteldeutschen Rundfunk MDR.
Andreas Schefer, Präsident der SRG Deutschschweiz und SRG-Verwaltungsrat: „Seitens der Trägerschaft freue ich mich auf die Zusammenarbeit mit Nathalie Wappler, und als Mitglied des Verwaltungsrates bin ich überzeugt, dass wir die richtige Wahl getroffen haben.“
SRG-Generaldirektor Gilles Marchand: „Ich freue mich, Nathalie Wappler neu in der Geschäftsleitung der SRG begrüssen zu dürfen. Ihre Erfahrung, ihr Fachwissen und ihre Kenntnisse der Schweizer Verhältnisse werden in dieser Phase der tiefgreifenden Transformation von SRG und SRF von grossem Nutzen sein. Und wir sind uns bezüglich der Werte und Herausforderungen des Service public ganz und gar einig.“
Nathalie Wappler zu ihrer Wahl: „Ich freue mich sehr, die Leitung von SRF übernehmen zu dürfen und für einen starken medialen Service public in der Schweiz einzustehen.“
„Wir freuen uns über den Erfolg von Frau Wappler Hagen und gratulieren zu ihrer Wahl an die Spitze des SRF,“ sagte MDR-Intendantin Karola Wille. „Darin sehen wir auch eine Anerkennung ihres Engagements beim Entwicklungsprozess des MDR. Sie hat am Standort Halle die Weichen auf dem Weg von der Hörfunkzentrale zu einem modernen Multimediahaus entscheidend mit gestellt.“ Dazu gehöre die Neupositionierung der jungen Welle MDR SPUTNIK, die nun für alle Verbreitungswege die jungen Angebote des MDR entwickele, ebenso wie der Ausbau von MDR KULTUR zu einer Multimedia-Marke im Fernsehen, Radio und Netz. Die MDR-Programmdirektorin leitet bislang auch die senderinterne Arbeitsgruppe zum verstärkten Dialog mit Publikum und Anspruchsgruppen.
„Für unseren gemeinsamen freien Rundfunk und unsere Rolle in den demokratischen Gesellschaften sehe ich in Deutschland wie in unserem Nachbarland Schweiz dieselben großen Herausforderungen. Wir wollen noch stärker und direkter mit unserem Publikum wie auch mit der gesamten Gesellschaft in den Dialog treten, uns öffnen für berechtigte Anliegen und Kritik“, so MDR-Intendantin Karola Wille. „Dabei können wir über die Grenzen hinweg von unseren Erfahrungen lernen. Schon jetzt sind wir in der ARD mit den Schweizer Kollegen über 3sat sowie zahlreiche gemeinsame Initiativen verbunden – in Zukunft auch über die Persönlichkeit von Frau Wappler Hagen. Für ihre neue Aufgabe an der Spitze des SRF wünsche ich ihr viel Kraft und Erfolg.“
Nathalie Wappler Hagen war auf Vorschlag von Intendantin Karola Wille zur neuen Programmdirektorin am Standort Halle berufen worden und seit dem 1. November 2016 im Amt.
Das könnte dich auch interessieren:
Nathalie Wappler Hagen neue Programmdirektorin des MDR in Halle