Frankfurter Schellack-Papst ist tot
Im Alter von 86 Jahren ist in der Nacht zum Montag, 4. April, der ehemalige Unternehmer und leidenschaftliche Schellackplatten-Sammler Alexander Loulakis in seiner Geburtsstadt Frankfurt am Main gestorben. Seit über 25 Jahren macht der Hessische Rundfunk die Sammlung in über 500 Radiosendungen einer breiten Öffentlichkeit bekannt. hr4-Programmchef Rainer Götze: „Wir werden das Andenken an Alexander Loulakis bewahren und die Sendereihe hr4-Schellack-Diskothek in seinem Sinne weiterführen“. Am Dienstag, 19. April strahlt hr4 um 20 Uhr eine Erinnerungs- Schellack-Diskothek aus.
Seit 1984 war Loulakis dem Hessischen Rundfunk eng verbunden – vor allem mit der hr4-Schellack-Diskothek, die er bis zuletzt selbst musikalisch zusammenstellte. Auch für andere ARD-Anstalten war er wichtiger und kompetenter Ansprechpartner, wenn einzelne Titel nachgefragt, ein Experte gesucht oder über Stars und Solisten der Schellack-Zeit recherchiert wurde.
Auf die Frage, was ihm Schellackplatten bedeuten, hat er einmal geantwortet: „Sie sind der wichtigste Teil meines Lebens“. Seit seiner Kindheit hat ihn die Sammelleidenschaft nicht mehr losgelassen Der Sohn eines Griechen und einer Hessin hat im Laufe seines Lebens eine der größten Sammlungen von Schellackplatten in Deutschland zusammengetragen. Mit den über 500.000 Titeln ist es Loulakis gelungen, ein einzigartiges Musikarchiv zu schaffen. Er hat musikalische Schätze der Jahre 1920 bis 1950 geborgen, eingeordnet und gepflegt. Waren es zunächst nur Kinder und Märchenschallplatten, kamen später Jazz, Swing, Caféhaus- und Salonmusik dazu. Ergänzt wird die Sammlung durch zahlreiche Künstlerfotos und eine Autogrammsammlung. Neben seinem musikalischen Engagement war Loulakis Ehrenspielführer bei Eintracht Frankfurt und engagierte sich in vielen Bereichen, darunter auch dem Tier- und Naturschutz.